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1074 - Lockruf aus M3

Titel: 1074 - Lockruf aus M3
Autoren: Unbekannt
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vorausgesetzt, ihr fahrt rechtzeitig eure Andruckabsorber hoch. Die Masse der Jet ist klein. Sie wird bei wesentlich geringerer Eindringtiefe gestoppt werden, was proportional zur WOOLVER gesehen, eine nicht gar zu hohe Komprimierung der Barrierewand bewirkt. Das haben wir mittlerweile errechnet. Je gewaltiger die Masse plus Fahrtstufe, um so tiefer der Einschlagkanal und um so höher die ansteigende Formenergieverdichtung. Also, drückt rechtzeitig auf die Knöpfe."
    Die Space-Jet war nach Rhodans und Tekeners Wünschen ausgerüstet und auch ausgesucht worden. Beide Männer hatten gewisse Erfahrungen mit Energiewänden und eventuellen Totalversagern im Bordnetz. Man hatte infolgedessen auf eine modern ausgerüstete Jet verzichtet, deren Metagrav-Triebwerk durch den Virtuellen G-Punkt bei Unterlichtgeschwindigkeit und durch den Aufbau des Metagrav-Vortex bei Überlichtfahrt zu störanfällig erschien. Eine Jet mit Schwarzschild-Protonenstrahltriebwerken letzter und ausgereifter Serienfertigung bot hinsichtlich der Aufgabe bessere Betriebsbedingungen.
    „Ich möchte euch wenigstens internautark wissen", hatte Tekener gesagt. „Seht zu, was ihr daraus machen könnt. Wenn ihr durchkommt, so liegt das entweder am guten Willen eines noch unbekannten Gegners, an der geringen Masse der Jet oder auch an eurer Befähigung. Ich würde jedenfalls mit kleiner Fahrt in das Feld vorstoßen, um zu versuchen, eine Komprimierung zu vermeiden. Man kann auch etwas verdrängen, vorausgesetzt, die Materie weicht aus. Ihr müßt es probieren."
    Ratschläge ähnlicher Art hatte es in Hülle und Fülle gegeben. Die Porleyter hatten sich zurückgehalten, aber seitens Lafsater-Koro-Soth durchblicken lassen, die unverhofft aufgetauchte Barriere zeuge von einem „gewissen Unwillen" gegen das Vordringen der Terraner in das Fünfplaneten-System.
    So stellte sich die Situation am 14. August 425 NGZ dar.
    Alaska Saedelaere und Nuru Timbon riefen die Kontrolldaten aus der Bordpositronik ab.
    Schräg hinter ihnen saß Cerai Hahn, eine als sensibel bekannte junge Frau mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn.
    Weshalb sie Guckys Wunsch entsprochen und an Bord eingestiegen war, hatte auf der RAKAL WOOLVER einige Streitgespräche ausgelöst. Cerai, in erster Linie Genforscherin, Nebengebiete Anthropologie und Prospektorkunde, mußte gute Gründe haben. Timbon, der die blonde Schönheit schon lange ergebnislos verehrte, sah die Ursache in ihrem Ehevertrag mit Geiko Alkman, der zur Zeit mit einem zerquetschten Fuß in der Bordklinik lag.
    Die Kanzel der diskusförmigen Jet bot fünf Personen Platz. Der Typ Caragfa SJ-3000 galt als veraltet, aber für bestimmte Aufgaben war er besser geeignet als moderne Metagrav-Einheiten. Entsprechend der Konstruktionsgattung waren beim Start aus dem Hangar eines Großkampfschiffs andere Maßnahmen einzuleiten als bei Hyperauftankern.
    Alaska lauschte auf das dumpfe Arbeitsgeräusch des Hochstromumformers und dessen Hilfsaggregat. Wenn man schon dem Unheil bewußt entgegenflog, so war die Energieversorgung der Andruckneutralisatoren fast noch wichtiger als die Funktion des Schubtriebwerks.
    Draußen heulten die ionisierten Luftmassen des zweiten Überwulsthangars durch die magnetischen Entlüftungsfelder.
    „Nulldruck in fünf Sekunden", dröhnte es aus den Lautträgern. „Magnetschleuder klar mit Abschubwert fünfhundert Gravos. Zündung des bordinternen Strahltriebwerks erst außerhalb der Zelle und erst nach Aufbau des Schleusenprallfelds. Entfacht mir hier drinnen kein Feuerwerk. Absorber hochfahren auf genannten Gravowert. Ausführung!"
    Cerai Hahn lachte.
    „Meine Logik verrät mir, daß ihr mich in ein veraltetes Boot gelockt habt", meinte sie.
    „Wie vereinbart sich diese Tatsache mit der hohen Technik der LFT? Verzeihung - die Kosmische Hanse natürlich eingeschlossen."
    „Vergiß deine Begabung zum Spotten, Cerai", wurde sie von Rhodan zurechtgewiesen. Er befand sich persönlich in der Hangar-Schaltzentrale und leitete die Ausschleusung.
    „Wenn ich vor einigen hundert Jahren solche Kleinraumschiffe besessen hätte, wäre ich glücklich gewesen. Du sitzt im Zentrum einer echten Antimateriebombe."
    „Nur deshalb habe ich mich freiwillig gemeldet. Die Langeweile an Bord ist entsetzlich."
    Gucky entblößte den Nagezahn und grinste. Er saß links von der jungen Frau in einem Kontursessel, den man in aller Eile installiert hatte. Normale Sicherheitssitze waren für ihn zu groß.
    „Ruhe an Bord!" forderte
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