Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

Titel: 1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
dir keine Sorgen mehr zu machen. Sie werden uns nichts tun.«
    Das Mädchen fragte nicht nach. Es war froh, Suko gefunden zu haben und klammerte sich an ihn. Nur für einen Moment ließ Suko es zu. Sie sollte ihn spüren, das würde ihr Mut geben, dann schob er sie in Richtung Treppe und hoffte, daß er sie so schnell wie möglich finden würde.
    In diesem Augenblick hörte er den Schrei. Es war ein wahnsinniger Ruf. Voller Haß, voller Wut. Alles, was ein Mensch an negativen Gefühlen ausdrücken konnte.
    Und in diesen Schrei hinein fielen die Schüsse aus einer Beretta!
    ***
    Unter uns tobte die Hölle, und wir konnten nichts tun. Wir waren durch den Sachzwang gezwungen, oben auf dem Rost stehenzubleiben. Ich starrte noch immer in die Mündung meiner eigenen Waffe, aber ich sah auch, daß der Kampf unten meinen Feind mehr mitnahm als mich. Im Gegensatz zu ihm blieb ich relativ gelassen. Auf seinem Gesicht malten sich die Gefühle deutlich ab. Hoffnung und Zweifel beschäftigten ihn, während unter uns die Schüsse fielen.
    Es wurde mit Maschinenpistolen geschossen. Auch wenn es kein Licht gab, die Streuung dieser Waffen bewirkte, daß auch jemand in der Dunkelheit erwischt wurde.
    Plötzlich brach das Schießen ab. Es hatte sowieso nicht lange gedauert.
    Mir zumindest war es nur so lange vorgekommen. Zudem war ich ebenso nervös wie die Akteure dort unten.
    Major Blake schwitzte. Sogar sein dunkler Bart war naß und klebrig geworden.
    Er wußte nicht, was dort unten passiert war, und die Ungewißheit mußte ihn wahnsinnig machen. Außerdem konnte er seinen Blick nicht mehr von mir abwenden, denn er wußte, daß mir eine Unachtsamkeit ausreichte, um den Spieß umzudrehen.
    Ich schielte durch die Lücken in die Tiefe. Zu sehen war nichts, auch nichts zu hören, bis ich plötzlich das Licht sah, das vom Boden weg bogenförmig durch die Luft streifte.
    Zu weiteren Überlegungen kam ich nicht.
    Wieder wurde geschossen.
    Diesmal hörte ich nicht einmal einen Schrei. Salven, die kurz hintereinander aufklangen, sich aber anhörten wie aus einer Waffe stammend. Danach war es totenstill. Nichts schallte mehr zu uns hoch.
    Alles erlebte ich bedrückend, und auch Blake wußte nicht, was da unten genau geschehen war.
    Diesmal sprach ich ihn an. »Ich denke, daß es unentschieden im besten Fall für dich steht.«
    Er schwieg. Innerlich jedoch kämpfte er. Es wühlte ihn auf, er war bemüht, die Ruhe zu bewahren, aber es fiel ihm immer schwerer. Auch Blake versuchte zu sprechen. Was er fragen wollte, kam nicht klar zum Ausdruck. Für mich hörte es sich mehr an wie ein Krächzen.
    Dann ging er einen Schritt zurück. »Beweg dich nicht, Sinclair. Ich habe dir etwas versprochen, und das werde ich auch halten. Du sollst in der Hölle beten, und das wirst du auch!«
    Was er dann tat, überraschte mich. Es ging sehr schnell, ich bekam es trotzdem genau mit. In seiner hilflosen Wut und Panik senkte er die Beretta und feuerte nach unten.
    Er schoß durch die Lücken.
    Zwei-, dreimal!
    Die Waffe war nicht auf mich gerichtet, wenn auch nur für wenige Augenblicke.
    Es blieb keine Zeit, darüber nachzudenken, was Blake dazu gebracht hatte, in die Tiefe zu feuern. Ich machte das Beste aus der Lage, ich griff Blake an…
    ***
    Noch immer bestand ein sehr hohes Risiko für mich. Er hatte das Magazin der Beretta ja nicht leergeschossen und brauchte die Pistole nur um eine Idee zu heben, um mich wieder vor der Mündung zu haben.
    Auf dem Rost hatte ich mich recht gut abstützen können, war auch einen Schritt nach vorn gegangen, um die Entfernung zwischen uns zu verkürzen, und dann war der Hechtsprung das wichtigste überhaupt. Ich mußte Blake zu fassen kriegen. Mit beiden Händen griff ich zu.
    Ich riß ihn nicht um, aber ich erfaßte seine Jacke und hing plötzlich mit meinem gesamten Gewicht daran. Er hatte längst gemerkt, was geschehen war, und wollte die Beretta gegen meinen Kopf ansetzen.
    Ich wuchtete ihm die linke Faust zwischen die Beine.
    Er schrie auf. Er torkelte nach hinten. Er riß sich dabei von mir los, aber er hatte die Beretta nicht verloren. Er dachte jedoch in diesem Moment nicht daran, mich anzugreifen, denn er hatte genug mit seinem eigenen Schmerz zu tun. Tränen waren ihm in die Augen geschossen, und die gesamte Situation war ihm über den Kopf gewachsen.
    Er kam hoch.
    Er sah mich.
    Er brüllte mich an und löste seine Hände vom Unterleib. Ich schlug gegen seinen rechten Arm. Die Beretta geriet aus der Richtung,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher