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1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

Titel: 1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!
Autoren: Jason Dark
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bald ist alles anders.«
    »Leider.«
    »Dann sind wir tot…?«
    »Noch können wir uns wehren, Sonja. Glaub mir, auch ich kann mit der Waffe umgehen.«
    Sie gab darauf keine Antwort. Wahrscheinlich konnte sie es sich nicht vorstellen. Sie sah auch, daß sich Suko umschaute und schließlich etwas entdeckte, denn er deutete mit der freien Hand dorthin, wo die Eisenregale mit den Urnen standen. Sie waren jetzt so gut wie nicht mehr zu sehen.
    »Was ist denn?«
    »Geh dort hin.«
    »Und dann?«
    »Du mußt so etwas wie eine Deckung finden. Drück dich dort zu Boden. Da bist du einigermaßen sicher.«
    »Und was hast du vor?«
    »Ich werde sehen, daß ich uns retten kann.«
    Das wollte sie nicht glauben. »Aber was ist, wenn oben das Feuer plötzlich brennt?«
    »Daran solltest du nicht denken.«
    »Wir würden auch was mitbekommen. Die Hitze breitet sich doch auch nach unten aus.«
    »Stimmt. Nur glaube ich nicht, daß dieser Blake auch seine eigenen Leute verbrennen will.«
    »Wie meinst du das denn?«
    »Abwarten, Mädchen!«
    Es blieb Sonja nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Bisher war sie gut damit gefahren, und sie hoffte, daß es auch in Zukunft so weiterging.
    Beinahe hätte sie die Urne umgestoßen, als sie sich drehte und auf das Regal zuging.
    Sie hatte Angst. Suko hörte sie atmen und sogar leise stöhnen. Die Laute waren oben nicht zu vernehmen, denn dort sprachen John und Blake miteinander.
    Sonja kroch unter die letzte Ablage des Regals und blieb dort zunächst liegen oder hocken. So genau war es nicht zu sehen. Sie waren jedenfalls in der Dunkelheit verschwunden.
    Suko konzentrierte sich wieder auf das, was über ihm geschah. Sein Magen zog sich leicht zusammen, als er hörte, daß der eine Soldat zurückgekehrt war.
    Aus seinem Munde erfuhr auch Suko, daß er seine beiden Kameraden gefunden hatte.
    Jetzt mußte Blake reagieren. Das konnte er nicht hinnehmen. Und Suko hörte verdammt genau zu, was er sagte. Er sprach direkt und indirekt zugleich.
    Beide Soldaten sollten Sonja und Suko suchen. Bis sie die Flüchtlinge gefunden hatten, war hier alles erledigt.
    Er wollte John verbrennen!
    Plötzlich spürte auch Suko den Schweiß auf seiner Stirn. Es kam jetzt auf ihn an. In seiner Hand lag es, ob John noch eine Chance hatte oder nicht.
    Dieser Blake war ein Mensch, der nur seinen eigenen Haß kannte. Ein Wahnsinniger, der es geschafft hatte, einen Weg zu gehen, den man nicht akzeptieren konnte. Er war auch bereit, jedes Hindernis zur Seite zu räumen, und er würde John verbrennen, wenn die beiden anderen unterwegs waren.
    Die Entscheidung mußte sofort fallen.
    Und sie fiel.
    Suko ließ die MPi von der Schulter herab und über den Arm hinweg in seine Hand gleiten. Die Waffe war die einzige Chance. Er wollte schießen, aber er wollte keinen Menschen treffen, was sehr einfach gewesen wäre. Er mußte nur dafür sorgen, daß dieser Major nicht dazu kam, das Gas einzuschalten.
    Schräg zielte Suko in die Höhe.
    Und dann schoß er!
    ***
    Blake hatte aufgehört zu lachen. Schlagartig. Jetzt stand er vor mir und glotzte mich an. Er war aufgepumpt. In seinem Innern mußte es zugehen wie in einem Karussell. Er stand dicht davor, dem Wahnsinn zu verfallen, den Eindruck jedenfalls machte er auf mich. Er hielt seine Hände vorgestreckt.
    Alle Finger umklammerten die Waffe, und er sah aus, als würde er sich daran festhalten.
    Nichts konnte ihn daran hindern, mir eine Kugel in den Kopf zu jagen, aber er wollte mich brennen sehen. Zuschauen, wie sich mein Körper vom Rost abhob, wenn ihn die Flammen erfaßten. Das leuchtete mir aus seinen Augen entgegen.
    »Keine Chance, Bulle! Auch jetzt nicht. Meine Männer sind besser. Das hier ist mein Reich, und das lasse ich mir, verdammt noch mal, nicht zerstören. Sie werden den Chinesen finden und erschießen. Er kommt als Toter auf den Rost, dich aber will ich lebendig brennen sehen. Du sollst noch in der Hölle beten.«
    Ich ging aufs Ganze. »Dann schalte das Gas ein.«
    »Kein Sorge, das werde ich tun.«
    Er hätte es schon längst tun können, aber er mußte damit warten. Wenn es hier einmal brannte, verwandelte sich der Raum wirklich in eine Hölle.
    Die Hitze strahlte nach allen Seiten hin aus. Auch nach unten, durch die Gitterstäbe. Dort aber befanden sich seine eigenen Männer. Ich wußte nicht, ob sie verbrennen würden, aber ihnen würde der Sauerstoff durch die Hitze entzogen werden, so daß die Chancen, überleben zu können, nicht groß waren. Und seine
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