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107 - Tanz der Furie

107 - Tanz der Furie

Titel: 107 - Tanz der Furie
Autoren: Dämonenkiller
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Nähe des Camps befand sich ein größeres Eingeborenendorf. Es bestand aus einem halben Dutzend Steinhäusern und etwa fünfundzwanzig Holzhütten. Hier gab es zwei Totempfähle mit Gesichtern, die denen der Steinköpfe nachgebildet waren. Ein paar Steinköpfe standen in der Nähe des Dorfes; eine kleine Ebene, vielleicht anderthalb Kilometer im Landinnern liegend, war übersät von ihnen.
    Wir gingen auf das Camp zu. Ich fragte mich, wer jene geheimnisvolle Macht sein mochte, die hinter all diesen Vorkommnissen steckte. Der magische Goldbarren hatte keinen Hinweis darauf gegeben. Auf welche Weise spielte die unbekannte Macht ihr Spiel?
    Ranana rief, und es trafen vier Männer und drei Frauen bei den Zelten zusammen. Neugierig betrachteten sie mich und meine zerfetzten Lumpen. Ich hatte die Kleider zerrissen und beschmutzt, damit man mir eher die Rolle des ahnungslosen armen Teufels abnahm, der ohne zu wissen, wie ihm geschah, in den Strudel dämonischer Intrigen geraten war.
    Ranana nannte meinen Namen - Richard Steiner -, den ich ihr angegeben hatte. Sie stellte mir sodann die Mitglieder der israelischen Expedition vor.
    Der Leiter war Dr. Yitzchak Grodetzky, ein kleiner Mann mit weißem Haarkranz um die Glatze.
    Die drei anderen Männer hießen Anatol Blum, Amir Selman und Josef Gerschon, die Frauen Esther Roth, Deborah Majer und Daliah Eilat. Blum und Gerschon waren junge Leute, die anderen alle mindestens fünfzig.
    „Herr Steiner sagte … Nun, das erzählen Sie am besten selbst", sagte Ranana.
    „Sie meinen wahrscheinlich, wie ich hergekommen bin", sagte ich. „Es ist eine merkwürdige Geschichte. Bitte, halten Sie mich nicht für verrückt, wenn ich sie Ihnen erzähle."
    „Erzählen Sie erst einmal!" meinte Dr. Grodetzky leutselig.
    Ich wiederholte meine Geschichte.
    „Unglaublich!" sagte die grauhaarige Daliah Eilat. „Mit einem Geisterflugzeug sind Sie also hergekommen? Hat es sich vielleicht in Luft auf gelöst nach der Landung?"
    „Keineswegs. Es müßte noch in der Bucht schwimmen. Ich kann es Ihnen zeigen."
    „Das ist allerdings eine sehr seltsame Geschichte", meinte Dr. Grodetzky. „Dieses Flugzeug wollen wir uns auf jeden Fall ansehen. Aber erst morgen. Was haben Sie denn jetzt vor, Herr Steiner?"
    Ich hob die Schultern.
    „Das weiß ich nicht. Ich war in Japan, weil mich dieses Land schon immer faszinierte. Ich wollte es persönlich kennenlernen, wollte die Mentalität der Leute studieren und mir die Landschaft und die Städte ansehen. Das habe ich getan. Was ich jetzt als nächstes mache, wird sich zeigen."
    „Haben Sie keine Familie, keinen Beruf?"
    „Eine Familie habe ich nicht. Einen Beruf - nun, ich wollte früher einmal Priester werden. Aber dann trat eine Frau in mein Leben, und ich ließ das Theologiestudium sein. Seither habe ich viel getan, meistens, was mich gerade interessierte. Ich bin ein vielseitiger Mann, und irgendwie habe ich noch immer mein Auskommen gefunden.
    „Sie können vorerst hier bei uns bleiben", sagte Dr. Grodetzky nach kurzem Zögern. „Es gibt eine Menge zu tun und zu erforschen hier. Wir können bei unserer wissenschaftlichen Arbeit Hilfe brauchen. Sie sehen wie ein Gelehrter aus, Herr Steiner."
    Ich lächelte ein wenig. „Ich habe mich schon für viele Dinge interessiert, wie ich bereits sagte, und das eine oder andere gelernt. Sind sie in einem offiziellen Auftrag hier oder auf eigene Initiative hin?"
    „Teils, teils. Wir haben alle etwas mit der Universität von Jerusalem zu tun und gehören zur ,Archäologischen Gesellschaft', die unter der Schirmherrschaft der Universität steht. Als Gelder bereitgestellt wurden, um die Osterinsel zu erkunden, wurden wir ausgesucht. Wir erledigen also einen Forschungsauftrag der Universität und gehen natürlich auch unseren eigenen Studien nach." So genau hatte ich es gar nicht wissen wollen.
    „Ich nehme Ihr Angebot dankend an, Dr. Grodetzky, und bleibe hier", sagte ich. „Wenn ich mich irgendwo im Lager nützlich machen kann, sagen Sie es nur."
    Ich bekam einen Schlafplatz in einem der Zelte angewiesen, bei Anatol Blum und Josef Gerschon. Zunächst sollte ich Dr. Grodetzkys Notizen mit der alten Reiseschreibmaschine ins reine schreiben. Ich hackte eine Weile auf der Schreibmaschine herum. Da ich scharfe Ohren hatte, bekam ich eine Unterhaltung zwischen Dr. Grodetzky und mindestens zwei der Frauen mit. Sie waren ein Stück weit weg, aber aus den Bruchstücken, die ich verstand, konnte ich mir das übrige
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