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107 - Tanz der Furie

107 - Tanz der Furie

Titel: 107 - Tanz der Furie
Autoren: Dämonenkiller
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unverhofft über den Grat der Bodenwelle. Sie war schwarzhaarig und so proportioniert, daß sie den Blutdruck jedes Mannes in die Höhe trieb. Ihre kurzen Khakishorts zeigten viel von ihren Beinen. Die Bluse spannte sich über den vollen Brüsten.
    Sie kam auf mich zu, als sei das ganz selbstverständlich. Ihre Augen waren fast schwarz, lebhaft und feurig. Sie trug eine moderne Spiegelreflexkamera um den Hals und an der linken Seite einen ledernen Tragebeutel. Make-up benutzte sie auch, wie ich erkannte.
    „Hallo!" sagte ich, als sie vor mir stand, denn mir fiel nichts Besseres ein.
    Sie fragte: „Do you speak English?"
    Ich nickte.
    „Ja. Darf ich wissen, wo ich hier bin und mit wem ich es zu tun habe?"
    Sie musterte mich erstaunt. Offenbar wirkte ich auf sie ziemlich merkwürdig, aber nicht gefährlich. „Wissen Sie das denn nicht? Sie sind hier auf der Osterinsel. Mein Name ist Ranana Askalon, und ich gehöre zu einer Gruppe von israelischen Archäologen, die sich für die Moais interessieren, die Steinköpfe, zwischen denen sie hier stehen."
    „Richard Steiner. Angenehm", sage ich. „Sie werden es vielleicht nur schwer glauben können, aber ich bin mit einem Flugzeug hergekommen. Bei einem Vulkanausbruch ist eine Insel versunken. Ich konnte mich im letzten Moment in die Maschine eines gewissen Halmahera retten."
    Ich beobachtete sie scharf, als ich den Namen nannte. Sagte er ihr etwas? Ihr Blick wurde starr. Sie sah mich überhaupt nicht mehr, war völlig entrückt. Es schien, als lauschte sie einer inneren Stimme.
    Entschlossen, die Rolle des Richard Steiner zu spielen, blieb ich stehen und wartete ab.

    Das schwarze Haar des Mädchens fiel bis über die Schultern herab. Ranana Askalon erinnerte mich ein wenig an Coco, meine Geliebte und Lebensgefährtin. Coco war aber viel hübscher und aparter als sie, obwohl Ranana keineswegs häßlich war.
    Nach etwa einer Minute klärte sich der Blick des Mädchens wieder. Hatte sie Befehle erhalten, vielleicht sogar von dem geheimnisvollen Vago?
    Ich beschloß, sie auf die Probe zu stellen. Nervös fuhr ich mit der Rechten durch mein rotes Haar. Ich gab mich viel hilfloser, als ich in Wirklichkeit war. Ein Dämon war dieses Mädchen nicht; das hätte ich an der Ausstrahlung merken müssen. Aber sie konnte eine Kreatur jenes Vago oder die eines anderen Dämons oder einer dämonischen Macht sein.
    „Mir ist da eine unglaubliche Geschichte passiert", sagte ich und tischte ihr die Story auf, die ich Vago hatte erzählen wollen. „Ich bin in Tokio auf dem Flughafen entführt worden und fand mich auf einer Vulkaninsel wieder. Diese Vulkaninsel wurde von einer Hexe namens Lania beherrscht, die über Scharen blutgieriger Riesenfledermäuse gebot. Ein Tierfänger namens Halmahera tauchte auf, ein Mann, der sich als Dämon bezeichnete. Was dann genau vorfiel, weiß ich nicht. Es scheint einige Meinungsverschiedenheiten zwischen Halmahera und der Hexe gegeben zu haben. Zum Schluß brach dann der Vulkan aus, und die Insel versank. Ich konnte mich gerade noch an Bord von Halmaheras Wasserflugzeug retten. Halmahera starb, und das Flugzeug startete, von Geisterhand geführt."
    Das Mädchen schaute mich erstaunt an.
    „Von Geisterhand? Wie meinen Sie das?"
    „Nun, es befand sich kein Mensch im Cockpit, und es flog trotzdem und landete schließlich hier vor der Insel. Mir ist keine Fernsteuerung bekannt, die so etwas fertigbringt. So weit ist die menschliche Technik noch nicht." Ich schüttelte den Kopf. „Mir ist das alles unbegreiflich. Das Wasserflugzeug wurde von Eingeborenen in eine Bucht geschleppt. Sie bemerkten mich nicht, weil sie nicht an Bord kamen. Als sie sich von der Maschine entfernt hatten, kam ich an Land, um mich umzusehen. Das ist die reine Wahrheit, und mir kommt diese Geschichte genauso fantastisch vor wie Ihnen. Ich wünschte wirklich, ich wüßte, was hier gespielt wird. Ich habe mich schon ernsthaft gefragt, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe."
    Ranana Askalon schaute mich an, als zweifle sie an meinem Geisteszustand.
    „Kommen Sie erst einmal mit zu unserem Camp!" sagte sie dann. „Die anderen werden Sie kennenlernen wollen. Dann sehen wir weiter."
    Ich nickte und folgte ihr. Wir wanderten eine ganze Weile über Hügel und an weiteren Steinköpfen vorbei. Es dämmerte schon, als wir das Camp vor uns sahen. Es bestand aus vier großen Zelten. Ein Jeep stand da, und in einer Koppel grasten drei Shetlandponys. Es war ein friedliches Bild.
    In der
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