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1066 - Avalons Riesen

1066 - Avalons Riesen

Titel: 1066 - Avalons Riesen
Autoren: Jason Dark
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wollte den Buckel erreichen, sich dort drehen, um zu schauen, was hinter ihr geschehen war.
    Mit einem letzten großen Schritt hatte sie es geschafft. Sie blieb stehen, den Kopf zurückgelegt, den Mund weit offen, um nur genügend Luft einatmen zu können.
    An der Seite und in der Brust spürte sie Stiche. Eine völlig normale Reaktion, wie auch die Schwäche und das Zittern. Nadine Berger brauchte einfach eine Pause, um sich wieder neu finden zu können.
    Sie sank zu Boden.
    Langsam ließ sie sich fallen und fing sich mit den nach vorn gestreckten Armen ab.
    In dieser Haltung blieb sie hocken, den Mund noch immer weit offen und tief durchatmend.
    Geschafft!
    Ein kleines Stück des Ziels war erreicht, auch wenn sie sich noch nicht normal fühlte und die Welt um sie herum zu schwanken schien, als befände sie sich auf einem Schiff.
    Sie hörte sich nicht atmen, sondern stöhnen. In ihrem Kopf hämmerten Schläge. Sie war verschwitzt. Das Gesicht zeigte eine gewisse Röte, der Mund stand offen, aber die Stiche in der Brust und an den Seiten ließen nach. Ein Zeichen, daß sie sich erholte.
    Jetzt kehrten auch ihre Gedanken zurück. Plötzlich war der Riese wieder existent, und ihre noch vorhandene Erschöpfung wurde von Furcht überlagert.
    Es war kein Traum gewesen. Das wußte sie. Jetzt wollte Nadine herausfinden, inwieweit sich dieser Traum auch für sie verändert hatte. Sie richtete sich wieder auf und drehte sich um, damit sie zum Strand schauen konnte.
    Nadine war ziemlich weit gelaufen. Sie stand auf einer Anhöhe und hatte von dort aus eine gute Sicht.
    Der Blick aufs Meer!
    Die Frau versteifte sich. Ihre Gesichtszüge froren ein. Was sie sah, war ungeheuerlich, aber zugleich nicht so überraschend.
    Nicht nur ein Riese hatte die Tiefe des Meeresgrunds verlassen, sondern gleich drei…
    ***
    Es war ein Anblick, der sie schockte!
    Die drei urwelthaften Gestalten standen leicht versetzt nebeneinander. Nadine sah sie wie ein Gemälde, denn im Augenblick bewegten sie sich nicht. Sie waren so wahnsinnig groß. Wäre Astwerk von ihren Körpern gewachsen, dann hätten sie auch als Bäume durchgehen können. So aber standen sie da wie aus Stein geschnitzte Monster, an deren Körpern das Meerwasser in langen Bahnen herablief.
    Nadine hatte sich wieder einigermaßen gefangen. Ihr Puls normalisierte sich. Sie starrte nur nach vorn, und sie versuchte Unterschiede zu entdecken.
    Es gab sie nicht.
    Aus der Ferne betrachtet sahen die Riesen gleich aus, eben wie Drillinge. Aber auf Nadine Berger wirkten sie wie Fremdkörper. So etwas wie sie gehörte einfach nicht nach Avalon. Sie waren das glatte Gegenteil zu den Personen, die Schutz und eine zweite Heimat auf der Insel gefunden hatten.
    Wuchtige Klötze. Dunkle Felsen, auf zwei Beinen stehend. Panzer, die nicht so leicht zu überfahren waren. Haut und Haare, mächtige Muskeln, Beine wie Baumstämme und Arme, die kaum schmaler waren mit den entsprechend großen Händen.
    Damit konnten sie Häuser einschlagen, wenn sie genügend Kraft dahintersetzten.
    Noch standen sie im Wasser, dessen Schaumkronen um ihre Hüften spülten.
    Der erste Riese bewegte sich. Er hob seinen Arm recht langsam an, streckte die Hand aus und wuchtete sie nach unten. Die Handfläche klatschte so hart auf die Wasserfläche, daß Wellen entstanden und sich im Sand des Ufers verliefen.
    Die Bewegung war zugleich auch ein Zeichen gewesen, denn die drei Riesen setzten sich in Bewegung.
    Nadine schaute zu. Klein wie eine Ameise kam sie sich vor. Die Gestalten gingen nicht schnell, obwohl sie den Widerstand des Wassers kaum spüren mochten. Ihre Kraft war einfach zu groß. Sie drückten sich dem Ufer entgegen, und jeder ihrer Schritte war mehrmals so groß wie der eines Menschen.
    Noch mehr Wellen entstanden, als sich das Trio dem Ufer näherte.
    Sie schleuderten das Wasser vor sich her, das sich klatschend auf das Ufer zubewegte und den Sand näßte.
    Das Haar oder das Fell klebte an ihren braunen Oberkörpern. Alle drei hielten den Kopf gesenkt und starrten auf das Wasser. Es verbarg noch ihre Füße, bis der erste Riese seinen Schritt auf den Strand lenkte und den Fuß dabei in den weichen Sand drückte, in dem er seinen Abdruck hinterließ.
    Es sah für die heimliche Beobachterin so aus, als würde er einsinken, aber er zog den Fuß schnell wieder zurück und hinterließ im weichen Untergrund eine erste Spur.
    Dann ging er weiter.
    Die anderen folgten ihm. Ihre Bewegungen blieben gleich. Es sah wie
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