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1066 - Avalons Riesen

1066 - Avalons Riesen

Titel: 1066 - Avalons Riesen
Autoren: Jason Dark
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abgesprochen aus, und sie drehten auch in bestimmten Abständen den Kopf, um alles in der Umgebung unter Kontrolle halten zu können. Der magische Schlaf war vorbei. Bisher hatten sie auf dem Meeresgrund gelegen. Nun aber hatte sie die gewaltige Kraft in die Höhe gespült, und sie hatten für sie fremdes Terrain betreten.
    Nadine überlegte. Sie mußte etwas tun, aber ihre Gedanken waren einfach zu durcheinander, um sie ordnen zu können. Sie wußte nicht, was die Riesen vorhatten. Wenn sie von den alten Geschichten ausging, die sie als Kind gehört hatte, dann waren Riesen selten freundlich gewesen, sondern gefährlich und angsteinflößend. Sie hatten stets mit den Menschen gespielt, wie sich Kinder mit ihren Puppen beschäftigten. Das alles ging Nadine durch den Kopf. Und sie wußte auch, daß es Riesen gab, für die Menschen nichts anderes waren, als eine Nahrung. Sie packten die Leute und verschlangen sie. So konnten aus den Riesen sehr leicht Menschenfresser werden.
    Scharf atmete sie durch. Der letzte Gedanke gefiel ihr überhaupt nicht. Sie wollte nicht im Magen eines dieser monströsen Wesen enden, nein, nur das nicht.
    Das Trio war stehengeblieben. Es hatte das Ende des Strands erreicht. Ein erstes Etappenziel, und sie schauten sich jetzt nicht nur an, sondern drehten sich auch um, wie Personen, die nach bestimmten Dingen suchten.
    Was suchten sie?
    Nadine erschauerte, denn sie dachte automatisch an sich. Der erste Riese mußte sie beim Verlassen des Wassers gesehen haben. Er hatte seinen Artgenossen sicherlich Bescheid gesagt, und jetzt hielten sie Ausschau nach der Beute.
    Nadine zog sich zurück. Sie konnte sich zwar nicht vorstellen, von den Riesen beobachtet zu werden, trotzdem war sie vorsichtig und ging auch nicht aufrecht, sondern geduckt.
    Wohin?
    Die Frage stellte sich nicht nur für sie, sondern auch für die drei Riesen. Avalon war eine wunderschöne Insel. Aber gewissermaßen eine tote. Hier fanden sie kaum Beute. Was hier lebte oder existierte, das hatte sich der magischen Aura angeglichen und war mehr Geist als Mensch. Es hielt sich im Hintergrund. Es war mit geheimnisvollen anderen Welten und Dimensionen verbunden. Es gab die Seelen der Tafelrunden-Ritter. Es gab ihre Leichen in dem tiefen Grab, und es gab auch einige Menschen wie Nadine Berger, die sich allerdings in anderen Teilen der Insel aufhielten.
    Dort konnten die Riesen ihre Opfer finden, wenn sie wollten, aber Nadine bezweifelte das. Für sie war die Insel zu leer, wie sie auch schon für den ersten Riesen zu leer gewesen war, denn er mußte sie verlassen haben.
    Nadine hatte ihn nicht mehr gesehen. Es gab nur noch seine Spuren. Er war gewissermaßen die Vorhut dieser drei anderen gewesen.
    Bestimmt hatte er den Weg zum Tor gefunden, diese Verbindung zwischen Avalon und der normalen Welt.
    Wenn die drei Riesen das tatsächlich vorhatten, dann mußten sie einen anderen Weg einschlagen und sich in eine bestimmte Richtung wenden. Auf keinen Fall durften sie weitergehen und Nadine in Gefahr bringen.
    Sie besprachen sich auf eine ungewöhnliche Art und Weise. Nadine hörte keine Stimmen, denn die drei Ungeheuer verständigten sich allein durch Gesten.
    Zwei von ihnen deuteten in eine bestimmte Richtung, was dem dritten mißfiel. Unwillig schüttelte er seinen mächtigen Schädel. Dabei schnellte sein Arm vor. Die ausgestreckten, beinahe schon brettlangen Finger wiesen in die entgegengesetzte Richtung.
    Nadine wußte Bescheid!
    Jetzt war es für sie perfekt. Obwohl sie vorher damit gerechnet hatte, schlug ihr Herz schneller, denn wenn die drei tatsächlich diesen Weg einschlugen, dann würden sie das Tor erreichen. Damit war der Weg zu den Menschen frei!
    Nadine erbleichte. Sie war selbst ein Mensch. Sie würde immer einer bleiben. Auch als Wölfin hatte sie sich mehr zu den Menschen hingezogen gefühlt als zu den Artgenossen. Daran hatte sich überhaupt nichts verändert.
    Sie zog sich zurück. Noch tiefer in die Mulde hinein, die an der anderen Seite wieder anstieg wie eine große Schüssel. Nadine wußte genau, daß es jetzt auf sie ankam.
    Wieder würde sie fliehen müssen, denn es mußte ihr gelingen, das Tor noch vor den Riesen zu erreichen. Hindurcheilen und versuchen, die Menschen in Glastonbury zu warnen. Das war die einzige Chance, die ihnen blieb. Wenn eben möglich sollten sie fliehen, um nicht unter diesen gewaltigen Gestalten leiden zu müssen.
    Plötzlich dachte sie an John Sinclair. Es geschah, während sie lief, und
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