Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1064 - Der Schiffbruch

Titel: 1064 - Der Schiffbruch
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
peilte einen Punkt zwanzig Meter über dem augenblicklichen Standort an und sprang.
    Der Schein der bald untergehenden roten Sonne blendete sie nach der Dunkelheit des unterirdischen Reiches.
    Aber dann, als sie die Augen wieder öffneten und richtig sehen konnten, war es ihnen, als wolle ihnen das Blut in den Adern gerinnen.
    Links von ihnen stand der Brückenbau, kaum fünfhundert Meter entfernt.
    Und genau vor ihnen ruhte die DAN PICOT, knapp anderthalb Kilometer entfernt, dicht daneben die Ansammlung der Unterkunftsbaracken.
    Geistesgegenwärtig warfen sie sich zu Boden, fanden eine Mulde als Deckung, denn die energetischen Bündel der tödlichen Strahlen schossen dicht an ihnen vorbei und schienen nur ein Ziel zu kennen: Das Wrack der DAN PICOT.
     
    *
     
    Die DERBY überquerte das Gebirge in südwestlicher Richtung und gelangte in eine dichtbewaldete Region urweltlicher Unberührtheit. Der grüne Teppich wurde immer wieder von glitzernden Wasserflächen unterbrochen - Seen und Flüssen. Dazwischen erhoben sich niedrige Gebirgsketten, meist kahl und ohne bemerkenswerte Vegetation.
    Tobias und Jurgos hatten ihr Kartenspiel vergessen. Der Anblick der paradiesischen Landschaft faszinierte sie mehr als ihre Lieblingsbeschäftigung.
    „Hier ist noch niemals jemand gewesen, sicher auch nicht die Fremden, die im Talkessel hausten", meinte Jurgos andächtig. „Ein Paradies für Pioniere."
    „Du irrst dich", machte Mirko Hannema ihn aufmerksam. Er deutete seitwärts aus der Transparentkuppel. „Was glaubst du, was das auf dem Hügel da ist?"
    Der Hügel ragte etwa zweihundert Meter aus dem Urwald empor. Sein Gipfel bestand aus einem flachen Plateau mit geringem Pflanzenwuchs. Gewaltige Felsblöcke, seltsam gleichmäßig geformt und durch Moos oder Flechten grünlich gefärbt, lagen umher. Dicht am Rand des Plateaus stand der Rest einer Mauer.
    „Eine Ruine, tatsächlich!" wunderte sich Jurgos. „Warum haben sie sich die Mühe gemacht, das ganze Baumaterial auf einen Berg zu schleppen? Hatten sie das nötig?"
    „Man wird sich was dabei gedacht haben", vermutete Hannema und verstummte plötzlich. Dann griff er in die Flugkontrollen, ohne seine Freunde zu warnen.
    Die Space-Jet beschleunigte fast mit Höchstwerten und ging in einen Zickzackflug über.
    Dabei gewann sie schnell an Höhe.
    „Was ist denn los?" stöhnte Tobias Niss und angelte verzweifelt nach den Gurten.
    „Kunstflug, was?"
    Hannema gab keine Antwort, denn die gaben in diesem Augenblick Intelligenzen, die allem Anschein nach bereits seit Jahrhunderten nicht mehr existierten.
    Jurgos, der einen festen Halt gefunden hatte, beugte sich weit zur Seite, um zurücksehen zu können. Es war eine rein instinktiv gesteuerte Handlung, denn wenn Hannema nach vorn floh, mußte die Gefahr hinter ihnen sein.
    Die Ruinenblöcke auf dem Gipfelplateau glitten, wie von Geisterhänden bewegt, zur Seite und gaben einen breiten und langen Spalt frei. Etwas metallisch Schimmerndes stieg aus der Dunkelheit empor, und dann zuckten erste Energieblitze hinter der DERBY her, ohne sie zu treffen.
    „Ich bemerkte es rechtzeitig!" stieß Hannema hervor und schlug erneut einen Haken.
    Dann ließ er die Space-Jet in die Tiefe stürzen und fing sie erst dicht über der Oberfläche eines größeren Sees wieder ab. Vorsichtig setzte er das Schiff auf das Wasser.
    Immer noch schossen die Energiebündel über sie hinweg, aber zweifellos befanden sie sich nun in einem toten Winkel und waren nicht mehr gefährdet.
    Tobias fand die Sprache wieder.
    „Bei allen Fixsternen von M3 - was war das?"
    Hannema holte tief Luft.
    „Dreimal darfst du raten, Tobias. Ein unterirdisches und automatisch gesteuertes Abwehrfort, als Ruine getarnt. Zum Glück, aus unserer Sicht gesehen, eine veraltete Technik, sonst hätte es uns erledigt. Nimm Verbindung zu unseren Leuten auf, sofort!"
    Tobias machte sich an den Funkgeräten zu schaffen. Wenig später meldete sich Pantalini. Nachdem Tobias ihn informiert hatte, sagte der Kommandant: „Macht auf dem Rückflug einen großen Bogen und weicht jeder Ruine und jedem Trümmerhaufen möglichst aus. Man kann nicht wissen ..."
    „Um uns mach dir keine Sorgen, Kommandant, aber mir ist da ein Gedanke gekommen, der äußerst beunruhigend ist. Sind wir mit der DAN PICOT nicht in einer Gegend gelandet, die voller Ruinen und Trümmerhaufen ist...?"
    Einen Augenblick lang schwieg Pantalini, als müsse er das eben Gehörte erst verdauen, aber dann hatte er schon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher