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1064 - Der Schiffbruch

Titel: 1064 - Der Schiffbruch
Autoren: Unbekannt
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begriffen, worauf Tobias anspielte. Wie immer in angespannten und gefährlichen Situationen wurde seine Sprache knapp und nüchtern.
    „Ich werde Rhodan informieren. Ende!"
    Tobias kehrte in die Kommandozentrale der DERBY zurück.
    „Erledigt, die anderen sind gewarnt. Was machen wir nun?"
    Hannema sah nach draußen. Die Space-Jet lag ziemlich tief in dem ruhigen Wasser, aber sie schwamm. Der sinnlose Beschuß des Forts hatte aufgehört.
    „Meiner Schätzung nach gingen die Energieschüsse in etwa hundert Meter über uns hinweg. Wenn wir voraussetzen, daß die Automatik des Forts stets die günstigste Zielposition ansteuert, dürfen wir annehmen, daß wir bei geringster Flughöhe die größten Chancen haben, ungeschoren davonzukommen."
    „Aber nicht dann, wenn wir uns vom Fort wegbewegen", warf Jurgos ein.
    „Natürlich nicht! Wir werden uns im Gegenteil auf es zubewegen. Und dann versuchen wir es mit einer plötzlichen Flucht über das Ringgebirge zurück in den Talkessel."
    „Das hört sich zu einfach an", murmelte Tobias. „Glaubst du auch, Mirko, daß es im Talkessel solche unterirdischen Forts gibt, die jederzeit mit einem Feuerwerk beginnen können?"
    „Ich fürchte - ja." Hannema nickte ihnen zu. „Legt besser die Gurte an." Er warf einen Blick nach draußen. „Dabei ist das eine friedliche und unberührte Landschaft. Fast für einen Urlaub geschaffen."
    Dann griff er entschlossen nach den Kontrollen.
     
    *
     
    Waringer und die anderen hielten sich noch immer bei dem ersten Brückenpfeiler auf und warteten auf Rhodans und Guckys Rückkehr. In regelmäßigen Abständen wurde versucht, Funkkontakt mit den beiden aufzunehmen, aber nie kam eine Antwort.
    Techniker und andere Spezialisten hatten inzwischen mit Hilfe von tragbaren Flugaggregaten damit begonnen, den Brückenbau eingehend zu untersuchen. Anders konnten die glatten Wände der Pfeiler nicht bezwungen werden.
    Hier funktionierten die Funkgeräte.
    „Wir befinden uns auf einer Art Plattform", gab einer der Techniker bekannt, als Waringer eine entsprechende Frage stellte. „Sieht aus wie ein Landeplatz für Hubschrauber oder Gleiter. Dahinter liegt eine Halle mit Öffnungen in Richtung des darunter fließenden Stromes. Kräne sind auch vorhanden, und es sieht so aus, als habe man von hier aus die Flöße beladen oder auch entladen. Ziemlich umständlich, würde ich sagen."
    „Umständlich oder nicht", erwiderte Waringer etwas ungehalten, „das ist nicht unser Problem. Versucht, Hinweise auf die Erbauer zu finden, eventuell auch auf das Material, das hier verladen wurde. Niemand von uns kann sich vorstellen, daß man eine so gigantische Anlage errichtete, nur um Güter ein paar Kilometer auf dem Strom zu transportieren. Er endet doch nach beiden Seiten vor dem Gebirge."
    „Alles hier ist unlogisch, von unserer Warte aus gesehen. Muß es aber deshalb auch wirklich unlogisch sein, Waringer?"
    „Natürlich nicht!" gab Waringer ärgerlich zurück und brach die Verbindung ab.
    Er war deshalb ärgerlich, weil er den Fehler begangen hatte, etwas unverständlich zu finden, weil er es nur von seinem Standpunkt aus betrachtete.
    Ras saß noch immer abseits auf dem Betonblock. Fellmer Lloyd ging zu ihm und setzte sich ebenfalls.
    „Du machst dir Sorgen um Perry und Gucky. Ich auch. Aber wir können nichts tun, vorläufig wenigstens nicht. Gucky wäre bei Gefahr zur Oberfläche zurückteleportiert, vergiß das nicht."
    „Ja, wenn er kann", knurrte Ras und spielte geistesabwesend mit dem Zellaktivator des Mausbibers. „Und wenn wir hier sechzig Stunden warten, was dann?"
    „Vorher unternehmen wir etwas", versprach Fellmer. „Und wenn wir beide da hinabspringen müssen - ohne Aktivator."
     
    *
     
    Mart Frolinger war Chefingenieur der DAN PICOT, untersetzt gebaut und ungemein schweigsam. Er machte den Mund nur dann auf, wenn es unbedingt notwendig war.
    Immer dann, wenn er mit dem Cheffunker Tan Liau-Ten zusammentraf, wurde aus dem anfangs mühsamen Gespräch stets ein Vortrag des Chinesen, bei dem Frolinger Gelegenheit fand, ungestört über andere Dinge nachzudenken.
    Er hatte das Aggregat ausgeschaltet, als er auf dem Oberbau der Verladebrücke landete. Die anderen Techniker untersuchten in erster Linie den Teil, der über dem Strom lag. Frolinger wandte sich in die andere Richtung und überquerte den Fluß, um sich dem vierten Pfeiler am anderen Ufer zu widmen.
    Tief unter ihm wälzten sich die Wassermassen langsam und ruhig dahin, ideal zum
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