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1058 - Vorstoß nach M3

Titel: 1058 - Vorstoß nach M3
Autoren: Unbekannt
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Bewußtsein schwand.
    Als er wieder zu sich kam, hörte er das Knirschen von Metall und das wilde Schrillen der Alarmsirenen.
     
    *
     
    Der Orterschirm zeigte ein grünlich leuchtendes Gebilde mit diffusen Umrissen, das sich ruckartig aufblähte und Bruchteile von Sekunden später zuckend wieder in sich zusammensank. Jedes Mal, wenn eine der konvulsivischen Bewegungen erfolgte, lief ein leises Zittern durch den Rumpf der DAN PICOT, und die hintereinander gestaffelten Schutzschirme begannen zu flackern.
    Der Bordcomputer hatte blitzschnell reagiert, als das Schiff aus dem Hyperraum auftauchte und mit voller Wucht ins Zentrum einer energiereichen Gravitationsfront lief.
    Binnen weniger Millisekunden wurden die Energieschirme zur Maximalleistung ausgefahren. Die erste Erschütterung hatte beträchtlichen Schaden hervorgerufen, dessen Ausmaß bis zum Augenblick noch nicht voll erkannt war. Die Feldschirme hatten weiteres Unheil verhindert. Sie absorbierten die Energien der Schwerkraftfront bis auf geringfügige Restmengen, die für die DAN PICOT keine nennenswerte Gefahr mehr darstellten.
    Im Kommandozentrum regierte Marcello Pantalini mit der Tatkraft, Umsicht und Reaktionsschnelligkeit, die den erstklassigen Kornmandanten ausmachen, Er hatte die Quelle der Gravitationsfront erkannt und die DAN PICOT auf einen Kurs gebracht, der sie seitwärts aus dem gefährdeten Gebiet hinausbrachte. Da die Feldschirme weitere Beschädigungen verhüteten, war es ihm mit diesem Manöver nicht besonders eilig.
    Pantalini hatte die Lage längst unter Kontrolle, als Perry Rhodan, die Stirn von einer sich rasch entwickelnden Beule geziert, in der Kommandozentrale erschien.
    Der Kommandant machte ihm am Kontrollpult Platz. „Das ist die Quelle, wie?" sagte er und wies auf das zuckende, grüne Gebilde, das der Orterschirm darstellte. „So hat es den Anschein", antwortete Marcello Pantalini mit gewohnter Vorsicht. „Ein Hyperbariezentrum ganz besonderer Art."
    An den übrigen Arbeitsplätzen der Zentrale liefen Schadensmeldungen ein. Soweit sie von Bedeutung waren, wurden sie auf Pantalinis Datenbildschirm geblendet. „Liegt eine Auswertung vor?" wollte Perry Rhodan wissen. „Der Bordcomputer hat versucht, das Phänomen zu modellieren", sagte der Kommandant. „Das Resultat entspricht nicht dem, was man von einer wissenschaftlichen Maschine erwartet. Es ist eher - amüsant."
    Perry sah erstaunt zu Pantalini auf. „Amüsant?"
    „Die einzige Erklärung, die der Bordcomputer finden konnte, spricht von zwei Schwarzen Löchern, von denen jedes etwa fünfzig Sonnenmassen besitzt. Sie kreisen umeinander im Abstand von weniger als einem Kilometer. Der Ausstoß an Hyperbarie errechnet sich nach der modifizierten Einstein-Formel ..."
    „Was ist daran amüsant?"
    „Die Rotation", antwortete Pantalini ungerührt und mit steinernem Gesicht. „Sie erfolgt nicht gleichmäßig. Manchmal bleibt das eine der Löcher stehen, manchmal das andere.
    Mitunter halten sie auch beide gleichzeitig an, um sich wenige Millisekunden später weiterzubewegen."
    Perry starrte ihn an, als zweifle er an seinem Verstand. „Das ist totaler Blödsinn!" entfuhr es ihm. „Eben", bestätigte der Kommandant. „Deswegen amüsierte es mich."
    Perry, der mit Marcello Pantalini bisher wenig Kontakt gehabt hatte, begann allmählich die Eigenart des ändern zu verstehen. Pantalini war ein höflicher und vornehmer Mensch. Zu seiner Vornehmheit gehörte ein gewisses Maß an Zurückhaltung. Pantalini wirkte trocken und spröde, aber unter der langweiligen Hülle steckte vermutlich eine gehörige Portion Humor. „Das Phänomen ist offenbar nicht natürlichen Ursprungs", ergänzte Pantalini seinen bisher spärlichen Kommentar. „Sein Verhalten läßt sich mit keinem der bekannten Naturgesetze erklären. Daher versagte der Computer."
    Perrys Blick wanderte zu dem Datenbildschirm. „Wie ist die Lage an Bord?"
    „Schäden mittleren Ausmaßes", antwortete der Kommandant. „Sie liegen ohne Ausnahme innerhalb der Selbstreparierfähigkeit des Schiffes."
    „Gut", nickte Perry. „Ich möchte mir das eigenartige Phänomen aus der Nähe ansehen.
    Ich brauche eine Space-Jet mit einem zuverlässigen Piloten."
    „Steht schon zur Verfügung!" kam es mit heller, leicht angerauter Stimme von einem der Kontrollpulte her.
    Eine schlanke Gestalt trat auf das Podest des Kommandanten zu. Perry musterte die Frau mit freundlichem Lächeln. Sie gab sich etwas zu männlich für seinen Geschmack
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