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1058 - Vorstoß nach M3

Titel: 1058 - Vorstoß nach M3
Autoren: Unbekannt
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beschrieben werden, sind gewiß Vorgänge, die den Meßinstrumenten der Astrophysiker nicht entgangen wären."
    „Na und?" fragte Jen Salik, dessen unscheinbares Äußere nicht verriet, daß er den Status eines Ritters der Tiefe besaß.
    Ein leises Funkeln drang aus den Augenschlitzen der Maske, die Alaska Saedelaere trug. „Es hat den Anschein", sagte der Transmittergeschädigte, „daß die ungewöhnlichen Eigenschaften des Sternhaufens M3 sich nur dann bemerkbar machen, wenn Fremdkörper - zum Beispiel Raumschiffe - in die Sternballung eindringen. Nur das will Carfesch zum Ausdruck bringen. Ich halte die Überlegung für plausibel. Wenn die Porleyter tatsächlich ein Versteck im Innern von M3 angelegt haben, dann muß für sie von Interesse gewesen sein, sich aufdringliche Besucher und sonstige Neugierige vom Leib zu halten."
    „Die Gravitationsstürme wären also eine Abwehrwaffe der Porleyter?" fragte Jen Salik. „So stellen wir es uns vor", nickte Alaska. „Na, dann gute Nacht!" meldete sich schließlich jener zu Wort, der sich bislang noch mit keinem einzigen Laut an der Unterhaltung beteiligt hatte: Gucky, der Mausbiber. „Das heißt, es steht uns einiges bevor."
    Perry Rhodan nickte ihm freundlich zu. „Ein Spaziergang wird es vermutlich nicht", sagte er.
     
    *
     
    Unweit des Ortes, an dem derart gewichtige Fragen diskutiert wurden, schob sich Nikki Frickel, Erste Beibootkommandantin, in den kleinen Raum, in dem der Cheffunker der DAN PICOT Dienst tat. Tan Liau-Ten war mit der Sichtung von Daten beschäftigt. Er warf der Eintretenden einen flüchtigen Blick zu, ließ sich ansonsten jedoch nicht in seiner Arbeit stören.
    Nikki kannte die Gewohnheiten des kleinen, zierlich gebauten Asiaten, setzte sich auf einen unbequemen Stuhl und wartete geduldig. Liau-Ten beschloß etliche Minuten später seine Arbeiten mit einem Tastendruck und wandte sich seiner Besucherin zu. „Was kann ich für die Teufelin aus den Westlichen Meeren tun?" fragte er und bediente sich dabei mit freundlichem Grinsen eines Ausdrucks, der seinem Volk vor mehr als zweitausend Jahren geläufig gewesen war. „Ist es nicht aufregend?" sagte Nikki. „Was?"
    „Mit Perry Rhodan zusammen in ein und demselben Schiff zu fliegen?"
    Liau-Ten hob die Schultern. „Ehrenvoll vielleicht", sagte er. „Aber aufregend? Ich fände es viel erregender, wenn Cerai Hahn endlich meine Einladung zu einem mongolischen Heißtopf annähme."
    Cerai war Zweiter Stellvertretender Kommandant, eine klassische Schönheit und obendrein das, was man „ernsthaft verheiratet" nannte. Nikki winkte ab. „Wenn du deine Hoffnungen auf Cerai setzt, wirst du nicht viel Aufregung erleben."
    Der Asiate gab einen unecht klingenden Seufzer von sich. „Ich weiß", antwortete er. „Aber träumen darf man ja noch." Er sah Nikki scharf an. „Was willst du von mir?"
    Nikki gab sich entrüstet. „Mit dir reden. Ich dachte, es wäre dir langweilig. Man darf doch noch ..."
    „Erzähl mir keinen Unsinn, Frau mit dem kurzen Haar! Ich kenne dich. Du schleichst dich nicht in eine armselige Funkkabine, um einen kleinen Chinamann zu trösten. Also - was willst du?"
    Das Gespräch wurde von beiden Seiten mit großem Ernst geführt, obwohl keiner der Gesprächspartner es ernst meinte. Nikki gab sich scheinbar geschlagen. „Also gut. Ich will wissen, wohin es geht." Und als sie in Liau-Tens Blick fragendes Unverständnis sah, brauste sie auf: „Darf eine Beibootkommandantin nicht wissen, wohin die Fahrt geht?"
    „Sie braucht es nicht zu wissen", antwortete der Asiate mit einer sachlichen Gelassenheit, die Nikkis Geduld auf eine harte Probe stellte, „bis man von ihr verlangt, daß sie ihre Boote in den Einsatz bringt."
    Er reichte zu seinem Datengerät hinüber und betätigte mehrere Tasten. Eine Zeichenkette erschien auf dem Bildschirm. „Aber ich tu dir einen Gefallen", sagte er. „Du tust mir einen Gefallen!" fuhr Nikki auf. „Warum jetzt auf einmal?"
    Liau-Ten deutete mit dem Daumen über die Schulter. „Wir sind außerhalb der Reichweite des letzten Hyperfunkrelais nach Terra."
    Nikki ließ den Kopf sinken. „Das heißt, du hältst mich für eine potentielle Verräterin?"
    „Nicht wirklich", versicherte Liau-Ten in aufrichtigem Ton. „Also wohin geht's?"
    „Nach M3", antwortete der Asiate.
     
    *
     
    Am 22. Mai 425 neuer Galaktischer Zeitrechnung erreichte der zusammengewürfelte Verband sein vorläufiges Ziel, das System Omikron-15 CV, 630 Lichtjahre vom
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