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1058 - Vorstoß nach M3

Titel: 1058 - Vorstoß nach M3
Autoren: Unbekannt
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Perry. „Seit unseren Besuchen in der Galaxis Norgan-Tur und besonders in den Gewölben unter dem Dom Kesdschan ist uns klar, daß Seth-Apophis mehrere Versuche unternommen hat, das Wissen und die technischen Möglichkeiten, über die die Organisation der Porleyter und später der Ritterorden der Tiefe verfügte, für ihre eigenen Zwecke zu nützen. Ich selbst habe diesen seltsamen Handschuh mitgebracht, den unsere Wissenschaftler jetzt untersuchen. Es ergibt sich von selbst, daß wir die Suche nach den Porleytern im geheimen betreiben müssen. Seth-Apophis unterhält Armeen von Agenten und Nachrichtenspezialisten. Sie müssen im dunkeln bleiben. Es darf ihnen kein Licht aufgehen."
    Fellmer Lloyd nickte dankend. Daraufhin meldete sich Ras Tschubai zu Wort. „Mich beschäftigt eine ganz andere Frage", sagte der hochgewachsene Afrikaner. „Als ich deine Mitteilung erhielt, interessierte es mich, zu erfahren, was wir über den Sternhaufen M3 wissen. Stell dir vor, wie überrascht ich war, als der Computer mir ein ganz und gar dürftiges Bündel von Informationen anbot, von der die jüngste aus der Zeit um dreitausend alter Zeitrechnung datiert." Sein fragender Blick spiegelte einen Teil seines Unglaubens wider. „Heißt das, daß wir - nie da waren?"
    „Nichts anderes, Ras", antwortete Perry lächelnd. „Soweit mir bekannt ist, wurde M3 niemals von einem terranischen Raumschiff angeflogen. Der Grund liegt in den Informationen, die dir der Computer zuspielte. Nachdem die Arkoniden in M13 Schutz vor den Akonen gefunden hatten, begannen sie, die benachbarten Abschnitte des Halos zu untersuchen. Zu den Objekten ihrer Wißbegierde gehörte auch M3. Sie stellten fest, daß M3 ausschließlich aus uralten, an schweren Elementen armen Sternen der Population-II-Kategorie besteht. Die Wahrscheinlichkeit, daß in einer solchen Sternballung etwas gefunden werden könne, was für eine hochentwickelte Zivilisation von Nutzen oder auch nur Interesse ist, beträgt annähernd Null. Der Mangel an schweren Elementen wirkt sich zum Beispiel erschwerend auf die Entstehung organischen Lebens, besonders höherentwickelter Lebensformen, aus. Zudem stellten die Arkoniden fest, daß in M3 infolge von Schwerkraftstürmen ziemlich schwierig zu navigieren ist. Sie verloren eine ganze Menge Schiffe während der Erforschung des Sternhaufens und gaben schließlich auf. Die Überlegungen, die die arkonidische Raumfahrt anstellte, waren auch für uns gültig. Daher kommt es, daß wir uns um M3 nie gekümmert haben."
    „Neuland also", sagte Ras Tschubai. „Und zwar Neuland ganz besonderer Art", mischte sich Geoffry Waringer in die Unterhaltung. „Alte Kugelsternhaufen sind normalerweise recht friedliche Gebilde. Sie haben Milliarden von Jahren Zeit gehabt, innere Instabilitäten zu überwinden und ein bleibendes Gleichgewicht zu finden. M3 dagegen ist, soweit die Arkoniden uns berichten, ein recht ungebärdiger Geselle. Wir haben es mit einer alten Sternballung zu tun, die sich so benimmt, als sei sie gestern erst entstanden."
    „Das muß nicht unbedingt ein Zufall sein."
    Die melodische Stimme gehörte einem der beiden Nicht-Terraner in der Runde: Carfesch, dem ehemaligen Gesandten des Kosmokraten Tiryk. Ein schlankes, hochgewachsenes Geschöpf, wirkte er trotz seiner humanoiden Gestalt fremdartig und exotisch. Die strohfarbene Haut seines Gesichts setzte sich aus kleinen, achteckigen Plättchen zusammen. Die Nasenöffnung entbehrte jeder äußeren Umhüllung und war weiter nichts als ein Loch in der Fassade des fremden Gesichts, in der ein organischer Filter saß, der bei jedem Atemzug leise knisterte. Als Augen dienten dem Sorgoren zwei strahlend blaue, weit aus ihren Höhlen hervorquellende Dreiviertelkugeln, die es seinem Blick ermöglichten, die Hälfte des Raumwinkels zu erfassen, ohne daß er dazu den Kopf zu bewegen brauchte. Carfeschs Mund war eine lippenlose Höhlenöffnung. Seine Stimme klang sanft und hatte, wenn er es so wollte, eine milde hypnotische Wirkung.
    Mehrere überraschte Blicke wandten sich dem früheren Boten des Kosmokraten zu. „Wie soll man das verstehen?" erkundigte sich Irmina Kotschistowa. „Es ist erstaunlich", antwortete Carfesch, „daß die arkonidischen Raumfahrer solch widerwärtige Navigationsbedingungen vorgefunden haben sollten, während die terranische Astrophysik mit ihren empfindlichen Nachweismethoden an M3 nichts Außergewöhnliches feststellen kann. Gravitationsstürme, wie sie von den Arkoniden
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