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1054 - Der mentale Sturm

Titel: 1054 - Der mentale Sturm
Autoren: Unbekannt
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eines bedeuten konnte: Die Augen hatten ihn und die Zaphars erkannt und waren vom Wächter angewiesen worden, auf ihn zu warten.
    Mich auch? Aber ich bin doch unsichtbar!
    Der Gedanke, daß er beinahe unsichtbar dabeigestanden hatte, während der Wächter, die bösartige Komponente des Ladonnia-Psychods, die Zaphars angriff, erfüllte ihn mit Scham. Sofort bewirkte er durch einen Gedankenbefehl an das semiorganische Netzwerk seiner Kombination, daß seine Unsichtbarkeit aufgehoben wurde. Danach stellte er sich schützend vor die Ballung schwebender Illusionskristalle.
    Fast im gleichen Augenblick erkannte er, daß der Wächter angekommen war. Mitten in dem großen Raum des Hauptgebäudes hatte sich in der Luft eine linsenartige leuchtende Öffnung gebildet. Anders ließ es sich nicht beschreiben. Aus dieser Öffnung zuckten dünne helle Lichtfinger und tasteten den Raum um ihn und die Kristalle ab.
    Er wußte natürlich, daß die bösartige Komponente des Psychods unsichtbar war und daß er sie nur deshalb sehen konnte, weil sie sich der Struktur jener inneren Unweit anpassen mußte, wenn sie agieren wollte.
    Er wußte auch, daß die Lichtfinger Begleiterscheinungen einer Kraft waren, mit der die bösartige Komponente ihn und die Kristalle so umformen wollte, daß sie für alle Zeiten, die im Universum verstrichen, in diesem Jenseits von Zeit und Raum verankert bleiben mußten.
    Als ein Lichtfinger auf sein Gesicht zuschoß, wich er unwillkürlich einen Schritt zurück.
    Er stieß mit dem Rücken gegen die Ballung der Kristalle - und in einer impulsiven Regung drehte er sich um und legte die Hände auf die Zaphars.
    Das geschah in dem Augenblick, in dem alle Lichtfinger des Wächters ihn trafen, und während er sich auf geistigen Widerstand konzentrierte, spürte er mit einemmal eine Woge mentaler Kraft von den Zaphars auf sich überströmen.
    Die Lichtfinger des Wächters stoben funkensprühend auseinander; die linsenartige Öffnung erweiterte sich und verblaßte. Er spürte den Ausbruch ungeheurer psionischer Gewalten und begriff, daß es sich um eine hyperenergetischmentale Schockwelle handelte, die eine Begleiterscheinung der Abstoßung der bösartigen Komponente war.
    Doch bevor er ganz begriffen hatte, daß diese Komponente für immer verschwunden war, wurde er selbst, sein Geist, von der Schockwelle ergriffen.
    Er vermochte plötzlich weder die Kristallballung noch den Raum im Hauptgebäude der letzten Shuwashen zu sehen und ahnte, daß die Schockwelle ihn mit sich auf eine unbekannte Frequenzebene geschleudert hatte.
    Er ahnte auch, daß sein Aufenthalt auf dieser Frequenzebene nur von kurzer Dauer sein würde. Was danach geschah, das allerdings vermochte er sich nicht vorzustellen.
    Schon spürte er, daß sein Überwechseln dicht bevorstand, da erfaßte ihn etwas, das ihm wie ein unsichtbarer hyperenergetischer Sog vorkam, wie ein hyperenergetischer Jetstrahl. Im gleichen Augenblick fühlte er eine hyperenergetischmentale Komponente, die mit dem Jetstrahl zu einem unbekannten Ziel gebracht werden sollte - und wieder im gleichen Augenblick, denn er wußte, daß die Zeit stillstand, wurde er selbst in den Jetstrahl integriert und ohne Zeitverlust zu jenem Ziel befördert.
    Irgendwo kam er gleichzeitig mit der hyperenergetischmentaler Komponente an.
    Irgendwo in einer riesigen, mit mentaler Energie aufgeladenen Glocke, in der Erinnerungen an uralte Geheimnisse gespeichert waren, wurde er Zeuge, wie die hyperenergetischmentale Komponente, deren Transportstrahl ihn mitgerissen hatte, in ein psionisch irgendwo verankertes Bewußtsein eindrang und es vernichtete.
    Und als er begriff, daß diese Komponente ebenso bösartig war wie die, die im Ladonnia-Psychod verborgen gewesen war, da erkannte er im letzten mentalen Aufbäumen ihres Opfers eine elementare geistige Verwandtschaft, wie sie nur zwischen Wesen gleichen Ursprungs bestehen kann.
    Deshalb griff er sofort zu, als das verwandte Bewußtsein ihm sein geistiges Grundmuster übermittelte, bevor es in alle Winde verweht wurde. Er nahm es auf, las in ihm, worum es ging und was das Vermächtnis des verwandten Bewußtseins war.
    Es war das Vermächtnis an ihn, seine körperlose Existenz der Weiterführung des Kampfes für das Gute zu weihen, das Erbe Terak Terakdschans anzutreten und die Bedrohten vor dem Verhängnis zu bewahren, das eine ungeheuerliche Macht über sie zu bringen versuchte.
    Und als er erkannte, daß sein, Tengri Lethos', Bewußtsein, diesen Kampf
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