Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1050 - Die Roboter von Ursuf

Titel: 1050 - Die Roboter von Ursuf
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hervortrat.
    Tschang blieb stehen, als der Arkonide zu ihm aufsah.
    „Du hast vor, das Hauptquartier der Bruderschaft zu überfallen." Seine Stimme war ruhig und enthielt nur die Andeutung eines Vorwurfs. „Das ist dein Ziel. Gib es zu!"
    „Ich gebe es zu", antwortete Atlan gelassen.
    „Du selbst hast uns gesagt, daß der verseuchte Derrill von mehr als tausend Kämpfern umgeben ist", fuhr Tschang fort. „Unter diesen Umständen ist dein Vorhaben weiter nichts als eine Selbstmordmission."
    „Serigaal hat das ganze Projekt von Anfang an als Selbstmordunternehmen bezeichnet", sagte der Arkonide. „Bis jetzt ist noch kein einziger von uns zu Schaden gekommen."
    „Niemand hätte sich für diese Aufgabe freiwillig gemeldet, wenn er gewußt hätte, daß dein Ziel das Hauptquartier ist", erklärte Tschang.
    „Ich habe nach Freiwilligen verlangt, die die Gefahr nicht scheuen und sich vor dem Tod nicht fürchten", antwortete Atlan hart. „Unter diesen Umständen kann ich nicht einsehen, was das Ziel für eine Rolle spielt."
    „Sich vor dem Tod nicht fürchten und sich an einem Unternehmen beteiligen, das mit Sicherheit den Tod und den Mißerfolg einbringt, sind zwei verschiedene Dinge!" sagte Tschang.
    „Glaubst du wirklich, ich halte mein Leben für so wertlos, daß ich es wegwerfe?" fragte der Arkonide. „So hoffnungslos, wie du ihn siehst, ist mein Plan nicht."
    „Dann erkläre uns, was du vorhast!" verlangte der Tart. „Setz uns deinen Plan auseinander, damit wir selbst entscheiden können, ob wir mit dir kämpfen wollen oder nicht."
    Atlan stand auf. Er war um ein paar Fingerbreit kleiner als der Tart, aber seine Miene strahlte Entschlossenheit aus, und in den roten Augen glomm das Feuer des Zorns.
    „Ich möchte wissen, wer ausgerechnet dich zum Sprecher der Allgemeinheit ernannt hat", fuhr er den Tart an. „Die Bruderschaft ist ein übles Geschwür, das geschnitten und unschädlich gemacht werden muß. Ich habe einen Plan, der dieses Ziel erreichen wird. Je weniger unter uns davon wissen, desto leichter läßt sich verhindern, daß der Gegner vorzeitig davon erfährt. Mein Plan wird offenbart, sobald es notwendig ist, und keine Sekunde früher. Auf keinen Fall werde ich ihn enthüllen, um den Egoismus eines Wesens zu befriedigen, das sich für wichtiger hält, als es in Wirklichkeit ist."
    Unter seinem drohenden Blick war der Tart einen Schritt zurückgewichen.
    „Ist das dein letztes Wort?"
    „Nein! Ich habe noch eines, das du dir einprägen solltest. Wenn du versuchst, unter den Freiwilligen Unruhe zu stiften, lasse ich dich erschießen."
     
    *
     
    Pantschu, der Fährtenfinder, schlich dem Tart nach, als er sich entfernte. Atlan wandte sich an Nivridid.
    „Was empfindest du?" fragte er.
    Der Prodheimer-Fenke machte eine Gebärde der Ungewißheit. „Die Signale sind undeutlich", sagte er. „Tschang ist zornig. Er hat, wie du sagst, eine übertriebene Ansicht von seiner Bedeutung. Aber da ist noch etwas. Eine weniger emotionelle, eher rationale Regung. Ich kann sie nicht erkennen. Er... er führt etwas im Schild, soviel steht fest."
    „Laß ihn nicht aus den Augen!", trug Atlan ihm auf.
    Wenige Minuten später kehrte der Xildschuk zurück.
    „Er hat sich hingelegt, ohne mit jemand zu sprechen", meldete er.
    Chaktar begann zu blinken. „Ich könnte ihn unter Hypnose setzen", besagten seine Signale.
    Atlan wehrte ab. „Das läßt sich nicht machen, ohne daß die anderen davon erfahren.
    Das letzte, was wir brauchen, ist Unruhe und Mißtrauen unter den Leuten."
    Er schlief fest und traumlos. Eine Stunde vor Sonnenaufgang weckte ihn Pantschu wie vereinbart. Noch bevor die Sonne hinter den Bergen erschien, war der Trupp der Freiwilligen wieder unterwegs.
    In Wirklichkeit war Atlan seiner Sache weitaus weniger sicher, als er sich Tschang gegenüber den Eindruck gegeben hatte. Sein Plan war keineswegs fest umrissen. Er wußte nicht, wie er das Problem lösen würde, mit einhundert untrainierten Freiwilligen gegen fünfzehnhundert kampferprobte Bruderschaftler vorzugehen. Die Ausbeute, die er in der Ngetu-Station erzielt hatte, war geringer als erwartet. Seine Truppe war miserabel bewaffnet - nur jeder fünfte besaß entweder einen Strahler oder einen Schocker. Zudem mußte er damit rechnen, daß der Tart nichts unversucht lassen würde, Unruhe zu stiften.
    Er befand sich in einer recht hoffnungslosen Lage. Die Rekognoszierung an Ort und Stelle mußte ergeben, wie er vorzugehen hatte. Irgendwo im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher