Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1050 - Die Roboter von Ursuf

Titel: 1050 - Die Roboter von Ursuf
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gefahrlos überblicken lasse. Die Sonne war inzwischen untergegangen.
    „Das nützt uns im Augenblick nichts", sagte Atlan. „Ich brauche Tageslicht, um alle Einzelheiten erkennen zu können."
    „Sei unbesorgt", erwiderte Syskal. „Der verseuchte Derrill hat die Angewohnheit, die Umgebung seines Hauptquartiers so hell bestrahlen zu lassen, daß du nachts ebenso gut sehen kannst wie bei Tage." Sie lächelte ein wenig und fügte amüsiert hinzu: „Wahrscheinlich fühlt er sich seiner Haut nicht allzu sicher."
    Es wurde vereinbart, daß Chaktar bei den Freiwilligen zurückblieb, während Pantschu und Nivridid Atlan und die Kranin begleiteten. Die Anwesenheit des Xildschuk war Atlan besonders wichtig; denn Pantschu besaß die Fähigkeit, brauchbare Pfade an den unscheinbarsten Einzelheiten des Geländes zu erkennen.
    Der Weg führte durch eine felsige Einöde, in der die Hitze des Tages noch hing.
    Insgeheim bewunderte Atlan die alte Kranin, der trotz der Entbehrungen der vergangenen Tage die Strapazen nichts auszumachen schienen. Syskal bestimmte das Tempo des nächtlichen Marsches. Sie war allen voran und turnte mit der Geschicklichkeit eines jungen Athleten selbst über das klobigste Hindernis. Schließlich geriet Pantschu mit seinen kurzen Stummelbeinen außer Atem, und es mußte seinetwegen langsamer vorgegangen werden.
    Syskal hatte nicht zuviel versprochen. Nach mehr als einstündiger Wanderung erreichten sie den Rand einer Felsenbucht, die mehrere hundert Meter tief zur Sohle des Tales hin abstürzte. Drunten, zum Teil von den Wänden der Bucht umrahmt, zum Teil in die Talebene hinausgeschoben, erhoben sich fünf hell erleuchtete Gebäude, Pyramiden einer Bauform, die seit mehr als achthundert Jahren nicht mehr zeitgemäß war - Denkmäler aus den Anfängen des kranischen Raumfahrtzeitalters.
    Die Helligkeit stammte von Heliostrahlern, die in weitem Kreis um den Gebäudekomplex schwebten. Sie bildeten einen Ring, der sich in langsam drehender Bewegung befand.
    Atlan schätzte die Höhe der Strahler auf achtzig Meter. Sie waren nach oben hin abgeschirmt, so daß der obere Teil der Bucht sich im Schatten befand. Die Sohle der Bucht war, wie der Rest des Tales, mit dichter Vegetation bedeckt. Um die Gebäude herum waren jedoch Lichtungen geschlagen worden. Wer sich einer der Pyramiden nähern wollte, der hatte eine freie, deckungslose Grasfläche von mindestens dreißig Metern Breite zu überbrücken. Atlan beobachtete die langsam kreisenden Heliostrahler und versuchte, sich eine Konstellation auszurechnen, bei der auf den Lichtungen Schatten entstand.
    Eines der beiden Bauwerke, die der senkrecht aufragenden Felswand der Bucht am nächsten lagen, war eine vergleichsweise flache Pyramide mit großflächigem Grundriß.
    Die oberste Pyramidenstufe bildete ein Quadrat von mehr als dreißig Metern Kantenlänge.
    Auf dieser Fläche erhoben sich mehrere Gebilde von eigenartiger, unverkennbarer Formgebung: Antennen.
    „Die Funkstation hätten wir also gefunden", murmelte der Arkonide. „Wenn wir jetzt noch unsere Raummonturen hätten, wäre es eine Kleinigkeit, auf dem Dach dort zu landen."
    Vor zwei oder drei Stunden noch wäre ihm der Gedanke brauchbar erschienen. Die Schutzanzüge lagen ein paar Dutzend Kilometer nördlich von hier im Gestrüpp versteckt.
    Anderthalb Tagesmärsche vielleicht, hin und zurück. Inzwischen aber war er gewiß, daß er soviel Zeit nicht mehr hatte. Sie würden versuchen müssen, das Problem auf die schwierigste Art und Weise zu lösen. Woher ihm diese Gewißheit kam, konnte er nicht sagen, aber sie war da, und er zweifelte nicht, daß er sich nach ihr zu richten hatte.
    „Ein Spalt", sagte Pantschu. „Schmal, aber begehbar. Er beginnt dort drüben." Er deutete in die Dunkelheit hinaus zum gegenüberliegenden Rand der Bucht, „Gegen das Licht geschützt. Es wird nicht schwierig sein, dort hinabzukommen."
    „Und wenn wir unten sind - was dann?" fragte Syskal.
    Atlan sah von neuem zu den kreisenden Strahlern hinaus. Plötzlich fuhr Nivridid in die Höhe und gab einen halblauten Schrei von sich. Der Arkonide sprang unwillkürlich auf.
    „Was ist?" erkundigte er sich besorgt.
    „Tschang!" stieß der Prodheimer-Fenke hervor. „Er hat seinen Entschluß gefaßt."
    „Welchen Entschluß ..."
    Aus der Tiefe gellte eine Sirene. Eine zweite fiel ein, eine dritte. An den Seiten der Pyramiden öffneten sich die Treppenaufgänge. Gestalten erschienen, die in wilder Hast die Stufen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher