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1050 - Die Roboter von Ursuf

Titel: 1050 - Die Roboter von Ursuf
Autoren: Unbekannt
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darüber gesprochen?"
    „Es bestand bis zu diesem Augenblick die Möglichkeit, daß der eine oder andere von uns dem Gegner in die Hände fiel. Mein Plan mußte geheim bleiben."
    „Wohin... ich meine... was hast du vor?"
    Der Arkonide lächelte. „Man darf die Vorsicht auch jetzt noch nicht außer acht lassen", sagte er. „Was du nicht weißt, kannst du nicht verraten."
    „Verraten? Ich bin kein Verräter!"
    „Die Bruderschaft besitzt Mittel, selbst den Aufrechtesten zum Verräter zu machen."
    Eine Gestalt drängte sich durch die Menge. Über dem Kragen der durchnäßten Montur schimmerten silberne Schuppen.
    „Ich habe alles gehört", sagte Tschang voller Erregung. „Ich komme mit dir, Atlan."
    Atlan musterte ihn ernst. Dann nickte er.
    „Ich hatte nichts anderes erwartet. Gut, mach dich nützlich. Such Nivridid, Chaktar und Pantschu sowie die zehn Mitglieder des Stoßtrupps zusammen. Dazu noch neunzig, die sich vor einem gefährlichen Unternehmen nicht fürchten. Beeil dich! Bevor die Sonne aufgeht, wollen wir unterwegs sein."
     
    5.
     
    Wenn der verseuchte Derrill sich von den Mühen seines Amtes erholen wollte, zog er sich in seine Privatgemächer zurück, die er mit einer Schar junger Kraninnen teilte. Unter der Hand, wenn der Verseuchte sich in sicherer Entfernung befand, sprach man in den Kreisen seiner engsten Mitarbeiter von „Derrills Harem".
    Der durchschnittliche Bruderschaftler hatte keine Ahnung von Derrills privaten Neigungen. Es ziemte sich nicht für den Anführer einer so mächtigen Organisation, für einen zukünftigen Herzog von Krandhor, gegen die Gebote kranischer Moral zu verstoßen. Derrill verstand das und machte den „Harem" zu einem streng gehüteten Geheimnis.
    Es ging auf Mittag, als Derrill in seinem Idyll gestört wurde. Der Türsummer meldete sich mit herrischem Ton. Ein paar junge Kraninnen stoben in wilder Flucht von der Seite des Verseuchten und verschwanden in abseits gelegenen Räumen. Die Tür öffnete sich.
    Nilgord trat ein. Er bewegte sich geduckt, als fürchte er sich vor Schlägen. Der verseuchte Derrill richtete sich auf seinem Lager in die Höhe.
    „Du hast hoffentlich eine brauchbare Erklärung, warum du mich mitten in der Ruhepause störst", sagte er scharf.
    „Die brauchbarste", versicherte Nilgord eifrig. „Es hat ein Unglück gegeben. Aus der Station Ngetu sind etliche hundert Gefangene geflohen."
    „Was?" Derrill sprang auf. „Wie konnte das geschehen?"
    „Niemand weiß es", klagte Nilgord. „Es gab eine fürchterliche Explosion. Die Heliostrahler fielen aus. Ein paar Boote wurden gestohlen, und die Gefangenen entkamen im Schutz der Dunkelheit."
    „Es ist also nicht eben erst geschehen?" fragte Derrill mit gefährlich ruhiger Stimme.
    „Nein. In der vergangenen Nacht."
    „Warum erfahre ich erst jetzt davon?"
    „Der Anführer der Wachtruppen wollte sich erst einen Überblick verschaffen, bevor er den Vorfall meldete."
    „Also gut. Wie sieht sein Überblick aus?"
    „Es ist den Gefangenen offenbar gelungen, eines unserer Fahrzeuge in eine Falle zu locken", berichtete Nilgord. „Die Besatzung des Fahrzeugs, fünf Kranen, wurde unschädlich gemacht und eingesperrt. Das Fahrzeug selbst stattete man mit einer Bombe aus und brachte es dann auf Kurs in Richtung der Generatorenstation, die die Heliostrahler mit Leistung versorgte. Inzwischen waren einige von den Gefangenen offenbar auf den See hinausgeschwommen ..."
    „Nicht soviel Einzelheiten!" fuhr Derrill ihn an. „In welche Richtung haben die Entflohenen sich gewandt?"
    „Vom anderen Ende des Sees aus nach Nordosten, ihr Ziel ist wahrscheinlich das Gefangenenlager in der Nähe des Fertigungskomplexes Swahigor."
    „Warum das?"
    „Um dort ebenfalls Gefangene zu befreien und eine umfangreiche Streitmacht zu bilden."
    „Man ist den Entflohenen auf der Spur?" erkundigte sich der verseuchte Derrill drohend.
    „Man hat versucht, sie aufzuspüren. Aber sie haben sich in den Bergen im Osten eingenistet und sind vorerst nicht zu finden."
    Derrill ging ein paar hinkende Schritte auf und ab. Er war nicht mehr als notdürftig bekleidet, aber das änderte nichts an dem Respekt und der Furcht, die Nilgord empfand.
    „Man soll sie in Ruhe lassen", knurrte der Verseuchte. „Wenn sie wirklich auf dem Weg nach Swahigor sind, fängt man sie am einfachsten, indem man dort die Wachsamkeit erhöht. Es sind nicht alle entkommen?"
    „Nein, nur dreihundert, schätzt man."
    Derrills gesundes Auge schien Nilgord
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