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1050 - Die Roboter von Ursuf

Titel: 1050 - Die Roboter von Ursuf
Autoren: Unbekannt
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rollte krachend durch das Geheul des Sturmes.
    Hinter ihm war Bewegung. Die Freiwilligen drängten sich in der Spalte zwischen den Gebäuden. Der Glutball sank in sich zusammen und wechselte die Farbe. Er wurde zum strahlenden Grün und verschoß feurige Fontänen, die dem strömenden Regen trotzten.
    Auf dem Wasser war Bewegung. Drei... vier... fünf geduckte, schnittige Schatten bahnten sich einen Weg über die aufgewühlte Oberfläche des Sees, pflügten durch schaumgekrönte Brecher, rüttelten und schüttelten sich, während die tobende Flut mit ihnen spielte.
    Das Feuer der Explosion breitete sich auf dem Boden aus und strahlte in grellem Gelb.
    Eine heftige Sekundärdetonation erzeugte einen Regen glühender Bruchteile, die wie Projektile davonschossen. Das war der Generator, registrierte er befriedigt.
    Die fünf Boote bogen in die Bucht ein. Drüben, jenseits der Laubhütten, glomm der Brand in düsterem Rot. Finsternis senkte sich über die Szene, nur hier und da noch durchbrochen von den züngelnden Blitzen des abziehenden Gewitters. Zwei weitere Fahrzeuge näherten sich vom See her. Sieben Boote insgesamt - die Ausbeute war besser, als er erwartet hatte.
    Die Freiwilligen schoben sich an ihm vorbei. Sie wateten ins Wasser hinaus, soweit es ging, und schnellten sich an Bord der wartenden Fahrzeuge. Wissenschaftler und Techniker - sie waren keine geborenen Kämpfer, aber sie besaßen Systematik. Es gab keine panischen Bemühungen, unter allen Umständen noch einen der vergleichsweise sicheren Plätze im Innern eines Bootes zu ergattern. Wenn sie merkten, daß das Fahrzeug voll beladen war, dann begnügten sie sich damit, sich an die Bordwand zu klammern, und die, die am weitesten hinten waren, faßten die Schultern, den Gürtel oder auch die Mähne eines Vordermanns. So bildete sich zu beiden Seiten und am Heck jedes Boots eine Traube aus Wesen, die weiter nichts im Sinn hatten, als der Gefangenschaft zu entkommen - koste es, was es wolle.
    Atlan selbst gehörte einer solchen Traube an. Er war als letzter ins Wasser gegangen.
    Das Feuer drüben in der Nähe der Generatorstation war erloschen. Der Sturm trieb nach Nordosten davon. Der Lichtfinger einer Lampe zuckte kurz über die Bucht und schoß in die Spalte zwischen den Gebäuden hinein. Niemand war mehr dort. Das war das Signal.
    Die Boote setzten sich in Bewegung.
    Es war keine bequeme Fahrt. Der Sturm zog ab, aber es würde noch Stunden dauern, bis die Seeoberfläche sich beruhigte. Die Boote mußten möglichst hohe Geschwindigkeit vorlegen; denn für immer würde die Verwirrung unter den Bruderschaftlern nicht währen.
    Unter den Geschöpfen, die zu Trauben geballt von den Bordwänden hingen, war manch eines, das in diesen zwanzig Minuten mehr Wasser schluckte als sonst in einer ganzen Woche.
    Sie landeten am Ostufer, aber Atlan ordnete an, daß die Boote sofort umgedreht und mit Südwestkurs wieder aufs Wasser hinausgeschickt würden. Leer selbstverständlich. Falls die Geheimbündler Ortergeräte benutzten, um ihre verschwundenen Fahrzeuge aufzuspüren, sollten sie sich den Kopf darüber zerbrechen müssen, an welcher Stelle die Fliehenden an Land gegangen waren.
    Die vier Kranen, die Nivridids Gruppe beim Kapern der Wachboote in die Hände gefallen waren, wurden bewußtlos am Seeufer deponiert. Sie würden in vier bis fünf Stunden zu sich kommen und um Hilfe rufen. Aber bis dahin wußte die Bruderschaft ohnehin schon, welche Richtung der Trupp der Flüchtlinge eingeschlagen hatte.
    Im Osten rötete sich der Himmel. Der Sonnenaufgang lag nur noch eine Stunde entfernt.
    Atlan hatte Serigaal unter den triefenden Gestalten gefunden.
    „Hier trennen sich unsere Wege", sagte er ernst.
    Der Krane starrte ihn verständnislos an. Die Umstehenden horchten auf und drängten näher.
    „Du kommst nicht mit uns?" fragte Serigaal.
    „Nimm zweihundert aus dieser Schar und marschiere mit ihnen in die Richtung, in der wir das nächste Gefangenenlager vermuten", trug der Arkonide ihm auf. „Beeilt euch, damit ihr so bald wie möglich bergiges Gelände erreicht. Im übrigen hinterläßt zunächst eine möglichst deutliche Spur."
    „Und du? Und die anderen hundert?" stieß Serigaal hervor.
    „Wir haben ein anderes Ziel", antwortete Atlan ausweichend. „Eure Spur dient dazu, die Bruderschaft von uns abzulenken. Sie soll nicht wissen, daß wir uns hier getrennt haben."
    „Das... das war von allem Anfang an dein Plan!" stammelte der Krane. „Warum hast du nicht
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