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105 - Trank des Verderbens

105 - Trank des Verderbens

Titel: 105 - Trank des Verderbens
Autoren: A.F.Morland
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habe ich mir das vorgestellt«, sagte ich.
    »Vor etwa zwei Monaten nahm ich Kontakt mit Lord Hugh Greenaway und Randolph Anderson auf, und es fiel mir nicht schwer, sie zu einer Änderung ihres Testaments zu überreden.«
    »Unter Zuhilfenahme von Magie«, sagte ich.
    »Sehr richtig«, bestätigte die junge Frau. »Warum sollte ich nicht nützen, was mir in die Wiege gelegt wurde? Wir Suzmans sind mit der Hölle schon seit Generationen verbunden. Ich schuf die Rocca Fondation zu einem ganz bestimmten Zweck.«
    »Sie wollen mit dem Geld, das hereinkommt, den Höllenterror hier auf der Erde finanzieren«, sagte ich ihr auf den Kopf zu, und sie gab mir recht.
    »Ich sehe, Ihnen fehlt es nicht am Durchblick«, sagte Rocca Suzman lächelnd. »Sie haben mich durchschaut. Ich bin tatsächlich eine Hexe, und es ehrt mich, Asmodis zu dienen, genau wie die anderen Hexen, die der Rocca Fondation angehören. Wir besitzen einen schwarzen Stab.«
    Sie öffnete eine Schreibtischlade und nahm einen bleistiftgroßen Stab hervor. »Man hat einen solchen Stab schon einmal auf Sie gerichtet, und Sie hatten eine schreckliche Wahnvorstellung. Erinnern Sie sich?«
    Damit machten sie es also. Ich bekam ein flaues Gefühl im Magen. Cruv und ich mußten auf jeden Fall verhindern, daß sie ihren magischen Stab einsetzte.
    »Sie können sich sicherlich denken, daß ich Ihnen das alles nicht erzählt hätte, wenn ich nicht wüßte, daß Sie nicht lebend von hier wegkommen«, sagte Rocca Suzman. »Meine Schwestern und ich werden dafür sorgen, daß Sie der Rocca Fondation keinen Schaden zufügen können.«
    Die holzgetäfelten Wände öffneten sich plötzlich. Überall waren verborgene Türen, durch die jetzt Hexen traten.
    Meine Kehle wurde eng. Jede Hexe besaß einen der schwarzen Stäbe.
    Rocca Suzman lachte gellend. »Willkommen im Hexenclub, Tony Ballard!«
    ***
    Sie setzten ihre magischen Stäbe nicht ein, sondern demonstrierten uns auf eine andere Weise ihre Macht.
    Sieben Hexen waren es. Eben noch waren sie allesamt hübsch gewesen, doch nun verwandelten sie sich in geifernde Ungeheuer mit riesigen Zähnen, rotglühenden Augen und abstoßenden Fratzen. Ihr Haar war struppig, und ihre Gesichter bedeckten sich mit vereinzelten Bartstoppeln.
    Cruv rückte näher an mich heran. Er drehte am Silberknauf seines Stocks, und unten schnellten drei magisch geladene Spitzen heraus. Aber die Teufelsbräute ließen nicht zu, daß er seinen Dreizack gegen sie einsetzte. Zwei von ihnen machten Handbewegungen, als würden sie ein Lasso drehen. Sie warfen nichts nach dem Gnom, und doch passierte etwas. Ihm wurde der Stock mit ungeheurer Kraft aus den Händen gerissen.
    Die zweite unsichtbare Schlinge legte sich blitzschnell um seine Beine, und im gleichen Moment knallte der Gnom auf den Boden. Ich angelte meinen Colt Diamondback aus dem Leder, doch die häßlichen Weiber ließen nicht zu, daß ich auf sie feuerte.
    Es erging mir ähnlich wie Cruv. Sie entrissen mir die Kanone, und dann stürzten sie sich auf mich. Sie hatten harte, muskulöse Körper. Männer hätten mich nicht wilder und brutaler attackieren können.
    Ich wehrte mich verbissen. Sie schleiften Cruv über den Boden und schlugen ihn gegen die Wand. Ich hörte den Gnom stöhnen und fürchtete um sein Leben. Ich hätte ihm gern geholfen, aber ich hatte selbst alle Hände voll damit zu tun, meinen Untergang zu verhindern.
    Sie droschen mit harten Fäusten auf mich ein. Ich unternahm alles, um mich freizukämpfen, doch sie rückten immer näher zusammen.
    Ein Faustschlag raubte mir fast die Besinnung. Ich fiel auf die Knie, sah Cruvs Stock und griff danach. Dann ließ ich mich seitlich fallen und rollte ab.
    Die Furien waren über mir. Ich richtete die Spitzen des Dreizacks gegen sie, zielte nicht lange, sondern stach einfach zu, und eine der Hexen brach kreischend zusammen.
    Noch eine weitere traf ich - diese aber nicht tödlich. Sie stürzte und schleppte sich über den Boden, zog eine schwarze Blutspur hinter sich her.
    Ich sprang auf und ließ den Silberknauf wirbeln. Eine der Teufelsbräute überlebte das nicht. Die andere war nur angeschlagen.
    Sie warf sich mir zornig entgegen. Ich drehte den Stock und stieß ihn gegen ihren Leib. Die magischen Spitzen saßen mitten in ihrem Leben.
    Drei Hexen hatte ich vernichtet. Rocca Suzman war leider nicht dabei. Sie griff jetzt stärker in das Kampfgeschehen ein. Vor meinen Augen zischten plötzlich Flammen hoch.
    Ich konnte einen Moment nichts
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