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105 - Trank des Verderbens

105 - Trank des Verderbens

Titel: 105 - Trank des Verderbens
Autoren: A.F.Morland
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Rocca Fondation saß eine hübsche Blondine. Sie lächelte uns freundlich an und wollte wissen, was sie für uns tun könne.
    »Ist Mrs. Rocca Suzman da?« fragte ich.
    »Sind Sie angemeldet?«
    »Nein«, antwortete ich.
    »Wie ist Ihr Name, Sir?«
    »Tony Ballard. Das ist Mr. Cruv.«
    »In welcher Angelegenheit möchten Sie mit Mrs. Suzman sprechen?«
    »Sagen Sie ihr, es geht um Lord Hugh Greenaway und um Randolph Andersons Vermögen. Sagen Sie ihr, sie wird es nicht bekommen.«
    Die Miene der Blondine verfinsterte sich. Sie erhob sich. »Wenn Sie sich einen Augenblick gedulden wollen, Mr. Ballard.«
    »Aber ja doch«, gab ich zurück.
    Die Blondine entfernte sich.
    »Hast du gesehen?« sagte ich zu Cruv. »Zuerst war sie freundlich, aber dann fiel der Vorhang.«
    »Die Suzman wird sich auf unseren Besuch vorbereiten«, sagte der Gnom und nahm seinen Ebenholzstock fester in die Hand.
    »Das läßt sich nicht vermeiden«, gab ich zurück.
    Die Blondine kam zurück. Ihr Gesicht war zu einer eisigen Maske erstarrt. Sie sagte, Mrs. Rocca Suzman wäre zwar sehr beschäftigt, aber ein paar Minuten würde sie uns dennoch schenken.
    Das war sehr großzügig von Mrs. Rocca Suzman.
    Wir betraten ihr holzgetäfeltes Büro. Sie saß an einem riesigen Mahagonischreibtisch. Der Raum glich in seinen Ausmaßen einer Turnhalle.
    Rocca Suzman erhob sich und kam um den Schreibtisch herum. Sie war eine gutaussehende, schlanke, rotblonde Frau, war eine Persönlichkeit. Ich spürte ihre Ausstrahlung.
    Da sie uns nur ein paar Minuten widmen wollte, bot sie uns keinen Platz an. Sie verströmte einen betörenden Duft und war sehr elegant gekleidet. Jetzt musterte sie mich mit ihren hellblauen Augen und lächelte anerkennend.
    »Ihre Bemerkung war so originell, daß ich Sie kennenlernen wollte«, sagte Rocca Suzman.
    »Ich habe das nicht nur gesagt, um vorgelassen zu werden«, erwiderte ich.
    »Sie können es unmöglich ernst gemeint haben.«
    »Doch. Ich werde dafür sorgen, daß die Rocca Fondation keinen Penny von Lord Hugh Greenaways und Randolph Andersons Vermögen sieht.«
    »Wollen Sie die beiden Testamente anfechten?« fragte die junge Frau mit einem spöttischen Zug um die vollen Lippen.
    »Ich werde Ihnen und Ihrer Gesellschaft das Handwerk legen«, sagte ich kühl. »Wie viele Personen haben in letzter Zeit noch ihr Testament zu Ihren Gunsten geändert? Wie viele Leute stehen noch auf Ihrer Abschußliste?«
    Rocca Suzman lächelte. »Ich fürchte, ich verstehe Sie nicht, Mr. Ballard.«
    »Oh, ich wette, Sie verstehen mich sehr gut«, sagte ich überzeugt. »Wollen Sie die Karten nicht auf den Tisch legen? Wer sind Sie, und was für Ziele verfolgen Sie? Sie haben Lord Greenaway und Randolph Anderson umgebracht…«
    »Sie wissen anscheinend nicht, was Sie sagen, Mr. Ballard«, herrschte mich die junge Frau an.
    »Ich weiß es. Vermutlich haben Sie die Morde nicht persönlich ausgeführt, aber ich bin sicher, daß Sie sie angeordnet haben, Mrs. Suzman.«
    Sie hob den Kopf und sah mich kalt an. »Können Sie auch nur ein einziges Wort von diesem ungeheuerlichen Unsinn beweisen, Mr. Ballard?«
    »Die Rocca Fondation ist kein gemeinnützige Organisation!«
    »Wer behauptet das?«
    »Sie haben noch keine einzige gemeinnützige Tat gesetzt«, sagte ich.
    »Die Organisation wurde erst kürzlich von mir ins Leben gerufen. Wir brauchen erst Kapital, bevor wir aktiv werden können.«
    Ich kniff die Augen zusammen. »Wer hat Ihnen beigebracht, so hervorragend mit schwarzer Magie umzugehen?«
    Rocca Suzman lachte. »Sie phantasieren!«
    »Wie sehen Ihre Beziehungen zur schwarzen Macht aus?«
    »Zu wem?«
    »Zur Hölle!« wurde ich deutlicher.
    »Also nun steht es für mich fest, daß Sie verrückt sind, Mr. Ballard.«
    »Mich können Sie nicht täuschen«, sagte ich leidenschaftlich. »Die Rocca Fondation ist eine schwarze Organisation, und mich würde es nicht wundern, wenn Sie eine Hexe, eine Teufelsbraut, wären!«
    »So!« erwiderte die junge Frau. »Das würde Sie nicht wundern!« Es blitzte zornig in ihren Augen, und plötzlich wurden sie rot. Ich hatte Rocca Suzman zu sehr gereizt. Sie konnte sich nicht länger beherrschen.
    Das was sie wirklich war, schlug nun durch.
    »Sie möchten, daß ich die Karten auf den Tisch lege«, sagte sie mit belegter Stimme. »Nun, warum nicht? Ich bin die Rocca Fondation. Ich verkörpere diese Organisation, stehe an ihrer Spitze, und es geschieht nichts ohne mein Wissen und meine Zustimmung.«
    »So
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