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105 - Trank des Verderbens

105 - Trank des Verderbens

Titel: 105 - Trank des Verderbens
Autoren: A.F.Morland
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»Und wenn sie es dann ausgibt, vermutlich nicht für einen guten Zweck.«
    »Das befürchte ich auch.«
    »Wer steht der Rocca Fondation vor?« erkundigte ich mich.
    »Eine Frau«, sagte Tucker Peckinpah.
    »Sieh einer an. Vielleicht ist sie eine Hexe. Irgendwie steht sie mit der schwarzen Macht auf jeden Fall in Verbindung.«
    Der Industrielle nannte ihren Namen.
    »Ich werde der Lady einen Besuch abstatten«, sagte ich.
    »Tony, Sie sollten da nicht allein hingehen«, meinte der Industrielle. »Cruv könnte Sie begleiten.«
    »Einverstanden«, sagte ich.
    »Er fährt sofort los.«
    »Ich warte hier auf ihn«, sagte ich und legte auf, und im nächsten Moment traf mich ein Keulenschlag…
    Jedenfalls war es so, als ob Robin Ellis mit einer Keule nach mir geschlagen hätte. In Wirklichkeit verwendete er dazu den Klavierhocker.
    Diesmal halluzinierte ich nicht. Der Treffer war echt und machte mir schwer zu schaffen. Ich fiel auf den Telefontisch, der Apparat klapperte zu Boden.
    Ein taubes Gefühl breitete sich in Sekundenschnelle in meinem Körper aus und lähmte die Reflexe.
    Robin Ellis holte mit dem Hocker erneut aus und schlug abermals zu. Ich drehte mich zur Seite. Der Hocker krachte knapp neben mir auf den Telefontisch. Ich zog das rechte Bein an und gab dem Sekretär einen Tritt.
    Der Mann wollte mich umbringen. Er war übergeschnappt . Ich kannte das. Auch ich hatte bereits unter diesem magischen Wahnsinn gelitten. Diesmal hatte es Ellis erwischt.
    Mochte der Teufel wissen, was er in mir sah. Vermutlich ein schreckliches Ungeheuer. Auf jeden Fall fühlte er sich bedroht. Deshalb griff er mich an.
    Während ich telefonierte und mich nicht um ihn kümmerte, mußte er den bekannten roten Punkt auf der Stirn gehabt haben. Jetzt handelte er, und er war in seinem Irrsinn äußerst gefährlich.
    Mein Tritt beförderte ihn nicht weit zurück. Ich kam gerade dazu, mich aufzurichten, dann war er schon wieder da. Noch hatte ich mit den Wirkungen des ersten Treffers zu kämpfen.
    Ich war nicht auf der Höhe, und Robin Ellis schien zu glauben, sein Leben nur auf eine Weise retten zu können: indem er mich erschlug. Er drosch wieder zu.
    Ich wich zur Seite, war aber nicht schnell genug. Der verdammte Hocker streifte mein Ohr und landete schmerzhaft auf meiner Schulter.
    Ich biß die Zähne zusammen und griff nach dem Hocker, um ihn dem Sekretär zu entreißen. Aber Robin Ellis gab ihn nicht her, denn in seiner Einbildung hing sein Leben davon ab, daß er mich fertigmachte.
    Wir kämpften beide verbissen um unser Leben. Robin Ellis in der Einbildung, ich in Wirklichkeit.
    Mein hochschnellendes Knie traf ihn. Er schrie vor Wut und Schmerz auf, und sein Gesicht war zu einer dämonisch aussehenden Fratze verzerrt.
    Ich ließ mich mit ihm gegen die Wand fallen. Er stieß sich davon ab. Wir prallten gegen das Klavier. Da es auf Rädern stand, rollte es los, und wir landeten auf dem Boden.
    Nach wie vor hielten wir beide den Hocker fest. Jetzt wälzten wir uns unter das Klavier - und weiter. Als ich über dem Sekretär war, ließ ich den Hocker los und schlug mit den Fäusten zu.
    Beim ersten Schlag flog Ellis' Brille davon. Die folgenden Treffer erzielten endlich Wirkung. Ellis verlor den Hocker. Ich machte weiter und ließ von dem Mann erst ab, als er sich nicht mehr rührte.
    Dann sprang ich keuchend und schwitzend auf und stürmte aus dem Haus. Als hätte ich ein schrecklich schlechtes Gewissen. Aber ich floh nicht. Ich wollte mir die Person schnappen, die Robin Ellis hinter meinem Rücken »bestrahlt« hatte.
    Ich zog meinen Colt Diamondback und rannte um das große Haus, doch ich entdeckte niemanden. Der Kerl hatte sich rechtzeitig aus dem Staub gemacht.
    Meine Schulter schmerzte, mein Nacken ebenfalls, und ich hatte eine Mordswut im Bauch. Zum zweitenmal hatte man mich zu beseitigen versucht.
    Ich war gewissen Leuten unbequem, deshalb wollten sie mich auf eine recht ungewöhnliche Weise abservieren. Aber sie hatten es wieder nicht geschafft, und nun war es an der Zeit, daß ich den Spieß umdrehte.
    ***
    Alan Larkin drängte Esther Suzman nicht. Er war nur immer für sie da, wenn sie ihn brauchte. Auf diese Weise schien er sich mit der Zeit unentbehrlich machen zu wollen.
    Der Junge war ihm nicht sympathisch, aber er nahm ihn in Kauf, denn er liebte die junge rotblonde Frau aufrichtig.
    Ein Jahr nach Grace Spencers schrecklichem Ende merkte auch Esther Suzman, daß sie Alan Larkin sehr zugetan war. Als sie noch in Boston
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