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105 - Der Leichenfledderer

105 - Der Leichenfledderer

Titel: 105 - Der Leichenfledderer
Autoren: Dämonenkiller
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die Puppe O-tuko-San in falsche Hände gerät. Im Kopf der O-tuko-San ist dein ganzes Wissen gespeichert. Und welcher Dämon gibt schon gern sein gesammeltes Geheimwissen preis? Das wäre gleichbedeutend mit seinem Untergang."
    „In einem hast du recht", erwiderte der Dämon aus der Maske des Samurais. „Ich will verhindern, daß dieses Wissen in die falschen Hände geeilt. Denn die Feinde, die ich meine, sind auch zugleich Feinde der gesamten Menschheit."
    „Seit wann denkst du in kosmischen Größenordnungen?" spottete Coco.
    „Seit ich weiß, daß das Wissen über mich diese Welt vernichten kann."
    Coco schwieg erstaunt. Die Sonne senkte sich über den Mount-Whitney-Höhenzug. Kalter Wind strich über die Dünen. Irgendwo heulte ein Kojote.
    Wenn Olivaro ihr nichts vorspielte mußte sie unbedingt herauskriege wie diese ominöse Gefahr aussah.
    Coco dachte an Dorian Hunter, der den Puppenkopf mit Olivaros gesammeltem Wissen erbeutet hatte. Leider wußte sie nicht, wo sich Dorian im Augenblick aufhielt. Er war irgendwo in Japan und hatte die Gestalt eines Kappas angenommen. Unter diesem Deckmantel wollte er den Kopf als Köder auslegen. Wen die unbekannte Macht zuschlug wollte er ihrem Abgesandten die Zähne zeigen. Aber wußte Dorian, daß die unbekannte Macht mit kosmischen Maßstäben zu messen war? Auf einmal hatte Coco Angst um den Dämonenkiller. Obwohl Dorian Hunter viele tausend Kilometer von ihr entfernt war, spürte sie die Bedrohung körperlich, der er ausgeliefert war. Ob ihr Olivaro verraten würde, wo die Fremden den Puppenkopf übernehmen wollten? Wenn sie den Treffpunkt kannte, würde sie Dorian zu Hilfe kommen.
    „Ich gebe zu", meldete sich Olivaro von neuem, „daß meine Aktionen Opfer gekostet haben. Die toten Frauen am Nordpol - das wiedererweckte Monster aus dem ewigen Eis… Aber das war unvermeidlich. Ich brauchte das Ungeheuer, um den Fremden etwas Vergleichbares entgegensetzen zu können."
    „Sind sie denn wirklich so mächtig?" fragte Coco erstaunt.
    „Sie sind noch viel mächtiger, als du es dir vorstellen kannst, Coco. Ich brauche starke Helfer, wenn ich die Übergabe des O-tuko-San-Kopfes verhindern will. Deshalb ließ ich den Schwarzen Samurai in dieser Wüste landen."
    „Willst du wieder ein Ungeheuer erwecken? Bist du deshalb in die kalifornische Wüste gekommen?"
    „Ungeheuer!" Olivaro lachte schallend. „Du sprichst wie eine Sterbliche, Coco. Geschöpfe der Finsternis und keine Ungeheuer. Sie sind kraftvoller, gewaltiger und unverletzlicher als alle anderen Kreaturen dieses Planeten. Sie überdauern die Zeit. Sie sind unempfindlich gegen Hitze und Kälte. Aber nenn den Schamanen nur ein Ungeheuer! Du hast dich weit von uns entfernt, Coco. Schade, daß du auf der falschen Seite stehst. Aber das habe ich dir ja schon oft gesagt.“
    „Du willst einen Schamanen ins Leben zurückrufen, wenn ich dich richtig verstanden habe?"
    „Ja, Coco", tönte es aus der Eisenmaske des Samurais. „Trotzdem bitte ich dich um Hilfe. Unsere Gegner sind zu mächtig. Du mußt bei Hermes Trismegistos ein gutes Wort für mich einlegen."
    Coco lächelte. Sie allein wußte, daß Dorian Hunter, der Dämonenkiller, das Erbe des Hermes Trismegistos angetreten hatte. Olivaro hielt Dorian für tot. Sollte er weiter in diesem Glauben bleiben, dachte sie. Ich muß ihn in Sicherheit wiegen. Warum sollte ich nicht zum Schein auf seine Wünsche eingehen? Um so eher erfahre ich, wo Dorian in der Gestalt des Kappas den O-tuko-San-Kopf übergeben wird.
    „Schließen wir also Waffenstillstand", sagte Coco. „Aber laß dich nicht dazu verleiten, ein falsches Spiel mit mir zu treiben! Wenn du Menschen aus dämonischer Lust tötest, so wirst du meinen Zorn zu spüren kriegen. Als ersten werde ich den Schwarzen Samurai vernichten."
    „Das würde ich an deiner Stelle lieber nicht tun", meldete sich Olivaro.
    „Und weshalb nicht?"
    „Nun", begann der Dämon umständlich, „vielleicht ist Dorian Hunter nach seinem Tod in diesen Körper geschlüpft. Vielleicht wurde er im Schwarzen Samurai wiedergeboren."
    Coco erwiderte nichts. Sie hätte sich sofort verraten, denn sie wußte, daß Dorian nicht tot war. Als Erbe des Hernes Trismegistos wäre er ganz bestimmt nicht in den untoten Leib des Schwarzen Samurai gefahren.
    Bevor Coco weitere Fragen nach dem Schamanen stellen konnte, den Olivaro eben erwähnt hatte, trug der Wind Rufe und Schreie heran. In der Abendsonne kamen vier Gestalten näher: Drei Frauen und ein
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