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105 - Der Leichenfledderer

105 - Der Leichenfledderer

Titel: 105 - Der Leichenfledderer
Autoren: Dämonenkiller
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junger Beamter unterbrach Morton und Coco. Das Hemd des Mannes war durchgeschwitzt. Kaum einer von ihnen war die starke Hitze im Mohave-Valley gewöhnt.
    „Die Frauen behaupten übereinstimmend, die Bande wäre mit dem Mann und den drei Frauen in östlicher Richtung verschwunden. Was meinen Sie, Sir - sollen wir einen Trupp zusammenstellen? Vielleicht können wir die ganze Meute ausräuchern."
    „Nein, Spencer", erwiderte Morton scharf. „Schlagen Sie sich diese Aktion aus dem Kopf! Diesmal warten wir ab, bis die Kerle ihre Forderungen stellen. Ich will auf keinen Fall riskieren, daß die Frauen draufgehen."
    Spencer hob die Schultern. „Sie müssen's ja wissen, Sir. Aber nach allem, was wir über die Bande gehört haben, möchte ich ungern warten, bis etwas passiert."
    „Das nehme ich auf meine Kappe, Spencer. Schließen Sie die Untersuchungen ab! Es wird Zeit, daß die Frauen nach Palm Springs gebracht werden. Sie haben eine Menge hinter sich und ein Recht auf Erholung. Vergessen Sie nicht, den abschließenden Bericht nach Washington durchzugeben!" Spencer nickte und kehrte zu den anderen zurück.
    „Richtig so?" fragte Morton und sah Coco erwartungsvoll an.
    „Ja, Tim. Je eher die Leute hier verschwinden, desto besser. Den Schwarzen Samurai stöbern nur wir allein auf. Zu viele Köche verderben bekanntlich den Brei."
    Plötzlich ertönte ein Knall. Coco zuckte erschrocken zusammen.
    „Der Jet brennt!"
    Aus dem Rumpf der Maschine schossen Flammen. Dunkler Qualm wälzte sich aus den geöffneten Luken. Einige Sichtscheiben zerbarsten knallend.
    „Verdammt noch mal!" brüllte Morton über den Lärm hinweg. Wer hat dort mit Feuer rumgespielt?"
    Die Frauen brachten sich rasch in Sicherheit. Einige Jeeps kurvten unter dem Jumbo-Jet hindurch und steuerten auf die gelandeten Hubschrauber zu.
    „Es war kein Mensch mehr an Bord, Sir."
    Spencer war kreideweiß geworden. Er konnte sich die merkwürdige Detonation genausowenig wie die anderen erklären.
    Inzwischen hatte sich das Feuer im gesamten Passagierraum ausgebreitet. Plastikverkleidungen brannten lichterloh. Irgendwo zerplatzten Druckbehälter.
    „Verschwindet! Hier ist nichts mehr zu retten."
    Die Männer schwangen sich in die Fahrzeuge und rasten davon. Niemand hatte Lust, von eventuell noch vorhandenen Kerosinvorräten verbrannt zu werden. Schwarze Rauchwolken standen über dem Jet.
    Morton half Coco in den bereitstehenden Hubschrauber.
    Aus dem Funkempfänger quäkte die Stimme Spencers: „Alles in Ordnung, Sir? Sind Sie wohlbehalten?"
    Morton antwortete barsch: „Gar nichts ist in Ordnung. Wenn das Feuer erloschen ist, werde ich eine Untersuchung anordnen. Wehe euch, wenn dabei rauskommt, daß ihr irgend etwas Wichtiges übersehen habt! Und jetzt verschwindet nach Palm Springs! Ich bleibe mit euch in Funkkontakt. Vielleicht kann ich inzwischen Verbindung zu den Entführern herstellen. Ende."
    Morton wartete die Antwort seines Mitarbeiters gar nicht erst ab. Er drückte die Aus-Taste und schloß die Luke des Hubschraubers.
    „Gut so, Coco?"
    „Ausgezeichnet, Tim! Jetzt haben wir freie Bahn. Schwirr schon ab! Ich will mir diese öde Gegend mal aus der Luft ansehen."

    Cotton Mather raste vor Wut. Er hielt eine Fackel in der Hand und fuchtelte Unga damit vor dem Geeicht herum.
    „Bastard! Elender Bastard! Affenmensch! Ich will wissen, wo der Schamane geblieben ist!"
    Unga verzog geringschätzig das Gesicht. Er gab Cotton deutlich zu verstehen, daß er ihn verachtete. Die drei gefesselten Frauen schluchzten. Cindy und zwei junge Burschen hatten sie in die unterirdische Gruft geschafft. Die eingetrockneten Leichen sahen furchtbar aus.
    Die Frauen ahnten, daß ihnen hier unten schlimme Dinge bevorstanden.
    Der Schamane war verschwunden.
    Luguri, der Cotton Mathers Geist und Körper beherrschte, nahm an, Unga oder dessen Helfershelfer waren dafür verantwortlich. Luguri hatte Unga als Vertrauten des Hermes Trismegistos identifiziert. Mehr wußte er nicht. Die fehlenden Dinge wollte er gewaltsam aus Unga herauspressen.
    „Ich weide dich aus", fauchte Cotton Mather und hielt die Fackel dicht vor Ungas Gesicht. „Ich werde die Wahrheit aus deinen Gedärmen lesen. Darin bin ich Spezialist. Das kannst du mir glauben."
    Die Glut versengte Ungas Haare, doch der Cro Magnon verzog keine Miene.
    Die Standhaftigkeit des Gefangenen brachte Cotton Mather zur Raserei.
    Cindy lachte schrill. Sie erwartete, daß Cotton jeden Augenblick zuschlagen würde.
    „Sprich,
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