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1049 - Geheimagent für Kran

Titel: 1049 - Geheimagent für Kran
Autoren: Unbekannt
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dem Rückweg von Ursuf, beim Anflug von Kran."
    „Die Bruderschaft beobachtet auch das", erklärte Arzyria.
    „Ja, das schon", sagte der Leibarzt. „Aber macht uns das etwas aus? Die Bruderschaft muß annehmen, daß wir damit rechnen, daß sie die leeren Container präpariert - sie mit Bomben bestückt oder etwas Ähnliches. Es ist natürlich, daß wir uns gegen eine solche Hinterlist schützen wollen. Wie wehren wir uns? Indem wir die ankommenden Container untersuchen. Das kann niemand verdächtig erscheinen - besonders wenn man weiß, daß es wenig Sinn hat, beim Anflug auf Kran einen blinden Passagier in den Container zu setzen. Er würde von der Beschickungsanlage entdeckt."
    Atlan sah Arzyria aufmerksam an. Sie machte die Geste der Zustimmung.
    „Das ist richtig", erklärte sie. „Die Bruderschaftler müssen mit einer solchen Maßnahme rechnen."
    „Man könnte eine unsichtbare Tür anbringen", schlug Carnuum vor.
    „Eine, die sich im Handumdrehen öffnen und wieder schließen läßt", hieb Atlan in die Kerbe.
    Musanhaar winkte ab. „Ja, ja, all das läßt sich machen!" rief er in komischer Verzweiflung. „Aber es muß genau überlegt sein. Man muß sich den richtigen Container aussuchen - wahrscheinlich mehrere, damit Ausweichmöglichkeiten bestehen. Der Zeitpunkt muß mit Bedacht gewählt werden ... Licht des Universums! Es gilt, Tausende von Dingen zu bedenken!"
    „Willst du diese Aufgabe übernehmen?" fragte Carnuum.
    „Wer sonst?" antwortete Musanhaar lakonisch. „Aber ich brauche Hilfe."
    „Ich stehe zur Verfügung", erklärte Arzyria.
    „Alles steht dir zur Verfügung", sagte Carnuum mit Nachdruck.
    Atlan erhob sich. Er lächelte zufrieden.
    „Ich danke euch, meine Freunde. Vor allem dafür, daß ihr meiner Hilfe nicht bedürft. Ich fürchte nämlich, ich würde über der Arbeit einschlafen."
     
    *
     
    Er erwachte gekräftigt und innerlich ausgeglichen. Fünf Stunden Schlaf und die Tätigkeit des Zellaktivators hatten die Folgen der Müdigkeit überwunden. Er gönnte sich ein ausgedehntes Bad und eine leichte Morgenmahlzeit. Danach rief er seine drei Getreuen zu sich, um ihnen seinen Plan zu erläutern. Er machte keinen Hel daraus, daß er das Unternehmen für gefährlich hielt.
    „Es steht jedem von euch frei, ob er sich daran beteiligen will oder nicht", sagte er.
    „Meinst du, wir ließen dich alleine gehen?" fragte Nivridid beleidigt.
    Chaktar und Pantschu schlossen sich der Meinung des Prodheimer-Fenken an. Atlan fühlte sich eigentümlich berührt. Er würde diese drei Burschen vermissen, wenn er sich mit der SOL auf den Weg nach Terra machte.
    Er rief die Gemächer des Herzogs und erfuhr, daß Carnuum sich vor weniger als einer Stunde zur Ruhe begeben hatte. Das war ein gutes Zeichen. Der Herzog hätte sich nicht zurückgezogen, wenn Kran unter akuter Bedrohung stünde. Er wählte den Anschluß eines der Informationsdienste und ließ sich einen Abstrakt der letzten Nachrichten vorspielen.
    Die Bruderschaft hatte sich im Lauf der vergangenen Stunden nicht wieder gemeldet. Er fand eine kleine Notiz, wonach die Regierung aus Gründen der Sicherheit dazu übergegangen war, Müllbehälter, die über die Container-Kette von Ursuf zurückkehrten, während des Anflugs auf Kran zu „durchleuchten". Damit sollte sichergestellt werden, daß die Aufständischen keine Bomben oder andere unerwünschte Mechanismen nach Kran einschleusten. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Ruhe zu bewahren. Die Revolte der Bruderschaft werde in Kürze unterdrückt sein. Atlan schmunzelte, als er das las. Da war ein Optimist am Werk. Musanhaars Entschluß, die Öffentlichkeit über die Inspektion der von Ursuf zurückkehrenden Container zu informieren, hielt er für klug. Zweifellos hörte die Bruderschaft kranische Nachrichtensendungen ab.
    Vom Speicher seines Interkom-Anschlusses erfuhr er, daß Syskal versucht hatte, ihn zu erreichen. Er rief sie an.
    „Ich habe Neuigkeiten für dich", sagte sie. „Bleib, wo du bist: ich komme zu dir."
    Sie erschien wenige Minuten später, begleitet von einem schwebenden Roboter, der mit einem gewichtigen Stapel von Druckfolien beladen war.
    „Keiner, der sich mit Kleinigkeiten abgab, dieser Rammbock", sagte Syskal, nachdem der Robot sich entfernt hatte. „In seinem Sicherheitsfach fand man vier Speicherplättchen, auf denen alles steht, was wir je über die Bruderschaft wissen wollten."
    Sie bedachte den Folienstapel mit abfälligem Blick.
    „Leider ist das meiste
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