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1049 - Geheimagent für Kran

Titel: 1049 - Geheimagent für Kran
Autoren: Unbekannt
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davon veraltet", fuhr sie fort. „Es wird erst von Nutzen sein, wenn wir die Anführer vor Gericht haben. Rammbock muß über lange Jahre hinweg Mitglied der Bruderschaft gewesen sein. Aus den Unterlagen geht hervor, daß er von Jahr zu Jahr unzufriedener wurde. Ein regelrechter Idealist. Es ist ein Jammer, daß ihm nicht geholfen werden konnte."
    Sie hatte den Stapel so sortieren lassen, daß die wichtigsten Informationen zuoberst lagen. Atlan erblickte eine Landkarte, die einen Teil der Oberfläche von Ursuf darstellte.
    Syskal fuhr mit großzügigen Bewegungen der rechten Hand die Konturen des Kartenbilds entlang.
    „Das Katembi-Tal", sagte sie. „Eine der beeindruckendsten Einzelheiten der Ursuf-Oberfläche, schon vor Beginn der Raumfahrt den alten Astronomen bekannt. Damals allerdings war es noch eine leblose Steinwüste, bedeckt mit einer Atmosphäre aus Giftgasen. Verlauf von Nord nach Süd. Im Süden mündet es - heutzutage - auf die Küstenebene des Matari-Ozeans. Vegetation: tropischexotisch. Nur etwa die Hälfte der Pflanzen wurden von Kran eingeführt, der Rest stammt von anderen Welten. In der oberen Hälfte des Tales liegt eine der großen Müllverwertungsanlagen." Sie sah Atlan an.
    „Wenn ihr Glück habt, werdet ihr dort abgesetzt. Das Hauptquartier der Bruderschaft liegt in dieser Enge." Sie zeigte auf eine Stelle, an der die Bergwände zu beiden Seiten des Tales nahe aneinander heranrückten. „Die Weite des Tales beträgt hier nur noch zehn Kilometer, Weiter unten im Stapel findest du Aufnahmen, die dir ein Bild des Hauptquartiers vermitteln. Es handelt sich um die Pyramide, die von den Mitgliedern der ersten ständigen Ursuf-Besatzung als Quartiere benützt wurden."
    „Was ist das?" fragte Atlan und deutete auf ein grün umrandetes Gebiet jenseits der östlichen Bergkette.
    „Die Biostation Ngetu."
    „Biostation?"
    „Man experimentiert dort mit Pflanzen, die schwierigen Lebensbedingungen angepaßt werden sollen."
    Atlan nickte.
    „Wo befinden sich die Lager, in der die Bruderschaftler die Bevölkerung von Ursuf zusammengetrieben haben?"
    „Das wissen wir nicht", antwortete Syskal. „Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten. Aber meine Fachleute meinen, die Geheimbündler hätten sich wahrscheinlich nicht allzu weit von ihren Geiseln getrennt. Die Lager sind wahrscheinlich im Katembi-Tal, eines davon womöglich auf dem Gebiet der Ngetu-Station. Es gibt einen ausgedehnten Gebäudekomplex dort."
    Der Arkonide musterte den Folienstapel mit sichtlichem Argwohn.
    „Es wird eine Zeitlang dauern, bis ich mich durch diesen Wust hindurchgearbeitet habe", sagte er. „Hoffentlich hat es Musanhaar nicht zu eilig."
    Die alte Kranin lächelte.
    „Ich habe eine Hypno-Aufzeichnung anfertigen lassen", sagte sie. „Eine Stunde, und du weißt alles, was in diesen Unterlagen enthalten ist."
    Sie war - für kranische Begriffe - klein und hielt sich vornübergebeugt. Atlan mußte trotzdem zu ihr aufsehen. Sie überragte ihn um mehrere Haupteslängen.
    „Ich danke dir", sagte er. „Deine Umsicht erleichtert alles."
    Ein merkwürdiger Ausdruck trat in ihre gelben Augen.
    „Sprich nicht von Dank", bat sie. „Wir sind es, die in deiner Schuld stehen. Was du vorhast, kann dich leicht Kopf und Kragen kosten. Du tust es für uns." Sie machte mit Nachdruck die Gebärde der Abwehr. „Nein, danke uns nicht!"
     
    8.
     
    Atlan fand Musanhaar in demselben Raum, in dem die Diskussion seines Planes stattgefunden hatte. Inzwischen waren zwei Dutzend weitere Datenstationen installiert worden. Hektische Tätigkeit herrschte überall. Ein Stab von mehr als vierzig Spezialisten arbeitete an der Bereitstellung der Daten, die für das gefährliche Unternehmen benötigt wurden.
    Musanhaar winkte den Arkoniden zu sich. Die Scheu, mit der er den Mann, der einst das Orakel der Herzöge gewesen war, bisher behandelt hatte, war von ihm abgefallen. Er war jetzt nur noch Wissenschaftler, der dem Teilnehmer einer komplexen Mission kritische Informationen zu übermitteln hatte.
    „Wir haben zwei Alternativpläne entwickelt", erklärte er. „Mißlingt der erste Versuch, dann habt ihr noch eine zweite Chance. Bringt auch diese nichts ein, dann müssen wir wieder von vorne anfangen."
    Die Umrisse eines Containers erschienen auf dem Bildschirm. Es handelte sich um ein zylindrisches Gebilde mit leicht gewölbten Enden. Die Maße waren angegeben: 40 mLänge, 6 mDurchmesser. Das Heck des Zylinders wies eine Reihe von Unebenheiten auf.
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