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1049 - Geheimagent für Kran

Titel: 1049 - Geheimagent für Kran
Autoren: Unbekannt
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Das war die Greifvorrichtung, mit der sich der Container an dem Feldenergie-Treibsatz verankerte, der ihn von Kran auf den Weg nach Ursuf brachte - und an jenem zweiten, der ihn über Ursuf in Empfang nahm, um ihn sicher nach unten zu geleiten.
    Musanhaar wies auf den Bug des Containers, wo in geringem Abstand von der gewölbten Abdeckung eine dünne Trennwand zu erkennen war.
    „Eine Membrane, mit der der Druck im Innern des Behälters stabilisiert wird", erklärte er.
    „Der Müll, die Ladung des Containers, befindet sich im unteren, heckwärts gelegenen Teil.
    Der Müll wird komprimiert und dann die Membrane obenauf gesetzt. Wie weit heckwärts die Membrane sich also befindet, hängt davon ab, wie sehr der Container beladen und wie kompressibel seine Ladung ist. Wir können nur hoffen, daß ihr einen günstigen Fall erwischt. Denn der Raum über der Membrane ist die Kammer, in der ihr euch aufhalten werdet."
    „Wie lange beträgt die Reisedauer?" wollte Atlan wissen.
    „Die Distanz Kran - Ursuf liegt gegenwärtig bei 250 Millionen Kilometern. Die Container bewegen sich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von elfhundert Kilometern pro Sekunde. Keine Inertialbahn, versteht sich; das dauert zu lange. Die Reise dauert knapp drei Tage, Beschleunigungs- und Bremsphase eingeschlossen."
    „Nicht zu schlimm", reagierte der Arkonide. „Was habt ihr mit dem Einstieg ausrichten können?"
    „Wir haben ein halbes Dutzend Container präpariert", sagte Musanhaar. „Sie besitzen Luke in der gewölbten Bugabdeckung." Sein Lichtgriffel zeigte auf die entsprechende Stelle des Bildes. „Die Luke sind mit einem simplen elektrischen Antrieb ausgestattet, der durch Codegeber aktiviert wird. Jeder von euch erhält ein solches Gerät. Der Raum über der Membrane ist ursprünglich mit Inertgas gefüllt. Das Gas entweicht, sobald ihr das Luk öffnet. Es wäre klug, wenn ihr euch ein wenig seitwärts halten könntet."
    Atlan nickte. „Warum ein halbes Dutzend?"
    „Weil wir nicht genau vorausbestimmen können, wann welcher Container in Richtung Ursuf abgeschossen wird. Wir haben sechs präpariert. Auf diese Weise sind wir sicher, daß die zwei, auf denen unser Alternativplan aufbaut, mit Luken ausgestattet sind."
    „Du hast nichts übersehen", lobte der Arkonide.
    „Ich habe noch eine unangenehme Neuigkeit für dich", sagte Musanhaar grimmig.
    „Wenn ihr umsteigt, befindet sich der Container mitten in der Beschleunigungsphase. Ihr wechselt von einem beschleunigten Fahrzeug auf ein anderes über. Ein Fehltritt, ein Zögern - und ihr habt den Container verloren!"
     
    *
     
    Atlan nutzte die verbleibende Zeit, um sich mit dem Material vertraut zu machen, das Syskal für ihn zusammengestellt hatte. Es beruhte auf den Informationen, die in Rammbocks Sicherheitsfach gefunden worden waren, und enthielt in geraffter Form wichtige Daten über die Organisation der Bruderschaft und eine Beschreibung der Anlagen auf Ursuf, die der Geheimbund als Hauptquartier benützte.
    Hier tauchte der Name wieder auf, den Rammbock unmittelbar vor seinem Tod genannt hatte: der verseuchte Derrill. Er war das Oberhaupt der Bruderschaft - ein Tyrann, der keinen Ungehorsam duldete. Ein Sieger der 47. Lugosiade, war er zunächst zum Dienst am Orakel berufen worden. Es war ihm jedoch bald gelungen, aus dem Wasserpalast zu verschwinden und unterzutauchen. Seine Laufbahn innerhalb der Bruderschaft war stürmisch. Eine Handvoll Geheimbündler, die seinem Avancement im Wege standen, waren unter geheimnisvollen Umständen verschollen. Die Idee, einen kräftigen Stützpunkt auf Ursuf einzurichten, ging auf Derrill zurück. Auf Ursuf erlitt er einen Uhf all, über den keine Einzelheiten bekannt waren. Auf jeden Fall geriet er mit toxischem Müll in Kontakt und trug körperlichen Schaden davon. Diesem Unfall verdankte er seinen Beinamen: der Verseuchte.
    Am Ende der Aufzeichnung fand Atlan eine Anmerkung Syskals.
    „Der Name ist uns schon seit geraumer Zeit bekannt", sagte sie. „Aber sosehr wir uns auch anstrengten, wir kamen dem verseuchten Derrill nicht einmal nahe!"
    Es ging auf Mittag, als sich Pantschu bei Atlan meldete. Aus traurigen Augen blickte die Zwergengestalt den Arkoniden an; Schlappohren hingen ihr bis auf die Schultern herab, als gebe es für die Welt keine Rettung mehr.
    „Es ist soweit", sagte der Xildschuk. „Man erwartet uns im Nest der Ersten Flotte."
     
    *
     
    Das schwere Schott besaß eine dicke Glassitplatte. Der Blick ging hinaus auf
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