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1046 - Terra im Schußfeld

Titel: 1046 - Terra im Schußfeld
Autoren: Unbekannt
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„Hier kann sich ja eine ganze Armee verstecken, ohne daß sie gefunden wird. Leider hilft uns das aber auch nicht weiter."
    Das war Gucky inzwischen auch klargeworden. Er hatte sämtliche Möglichkeiten im Geist durchgespielt und sie alle bis auf eine wieder verworfen.
    „Sobald Fellmer uns bestätigt, daß die Weiche arbeitet, müssen wir wieder zum Kommandanten in die Zentrale. Irgendwie wird es mir schon gelingen, ihn zum Abzug zu bewegen. Wenn er tatsachlich stur bleibt, bleibt uns nichts anderes übrig, als in ‚Schrotthaufen’ zu teleportieren und von dort aus die Bomben zu zünden."
    „Ist das Wrack inzwischen weit genug entfernt?"
    „Ich denke schon."
    Der Gedanke, die Sawpanen dem sicheren Verderben auszuliefern, gefiel weder Ras noch Gucky, obwohl sie wirklich keinen Grund hatten, die Erbauer der Zeitweichen zu lieben. Immerhin waren sie mit Sicherheit Hilfstruppen von Seth-Apophis. Es konnte aber auch möglich sein, daß sie überhaupt nicht wußten, wie gefährlich und tödlich ihre Tätigkeit für unschuldige Welten war.
    Die Lichtbrücke!
    Fellmers Impuls war schwach und wurde gestört, aber noch war eine Verständigung möglich. Gucky bestätigte schnell und sagte zu Ras: „Es ist soweit! Sie haben die Weiche aktiviert. Wenn unsere Vermutungen stimmen, haben wir nun genau eine halbe Stunde Zeit. Hoffentlich ist das genug."
    „In die Zentrale?" vergewisserte sich Ras.
    „Mitten hinein!" Gucky gab ihm die Hand. „Dann los!"
    Als sie rematerialisierten, was trotz ihrer heimlichen Befürchtungen problemlos geschah, hielt Ras seinen Paralysator schon in der Hand. Er kümmerte sich um die fünf Sawpanen des Spezialistenteams, denen Gucky telekinetisch ihre Waffen abnahm. Der Mausbiber bedauerte es zutiefst, daß er ihre Gesichter nicht sehen konnte, als die Strahler in Formation durch den Raum schwebten und außer Reichweite auf einem Vorsprung dicht unter der Decke landeten.
    Der Kommandant drehte sich langsam um.
    Gucky hielt sich nicht mit einer langen Vorrede auf, sondern deutete an dem massigen Körper vorbei auf die Zeitweiche und die Lichtbrücke, die nun die Verbindung zur Bimssteinwelt herstellte.
    Mit Händen und Füßen gestikulierend, versuchte er dem Sawpanen klarzumachen, daß die Weiche jeden Augenblick explodieren konnte. Er stellte sich dabei so geschickt an, daß der Kommandant zwar begriff, was der Mausbiber ausdrücken wollte, es jedoch nicht glaubte. Immerhin verhielt er sich ruhig, was wohl in erster Linie der Waffe zuzuschreiben war, die Ras auf ihn richtete.
    Der vogelähnliche Sawpane Nummer Drei unternahm ebenfalls nichts und blieb auf seinem Platz. Er mußte auch verstanden haben, was der kleine Fremde ausdrücken wollte, denn immer wieder sah er hinüber zu der Zeitweiche. Seine Mentalimpulse drückten Besorgnis aus, und zwar so intensiv, daß sie die übliche Depression überlagerten.
    Er sagte etwas mit rauer Stimme zu dem Kommandanten, der daraufhin ebenfalls die Weiche länger in Augenschein nahm. Noch einmal versuchte Gucky, ihn telepathisch zu erreichen, und indem er laut sprach, verstärkte er die eigenen Impulse.
    „Nicht lange überlegen, Freundchen, sonst fliegen dir bald die Fetzen um die Ohren!
    Weg von der Weiche, weg von dem goldenen Yda vorn! Sie wird explodieren! Kapierst du? Explodieren! Peng! Bumm!"
    Das Peng und das Bumm unterstrich er mit entsprechenden Gesten, die unmißverständlich waren. Wahrscheinlich jedoch überlegten sich die Sawpanen, woher der Fremde wohl wissen wollte, daß die Weiche detonieren würde. Jedenfalls entstand plötzlich eine heftige Diskussion zwischen dem Kommandanten und Nummer Drei, in die sich auch die fünf Spezialisten einmischten.
    „Kannst du wirklich nichts mitbekommen?" fragte Ras besorgt.
    „Etwas schon. Daß mit ihrer Weiche was passiert, haben sie begriffen, wollen es aber nicht glauben - das geht so ungefähr aus ihren Emotionsimpulsen hervor. Ich kann nur vermuten, mehr nicht. Es scheint aber so, als wolle man den Kommandanten überreden, sich von der Weiche zurückzuziehen."
    „Dann hätten wir es ja geschafft", hoffte Ras. „Sind die Bomben schon eingetroffen?"
    „Bis jetzt noch nicht."
    Inzwischen hatten sich die Sawpanen geeinigt. Das selbstbewußte Auftreten der beiden seltsamen Fremden mochte dazu beigetragen haben, daß man sie ernst nahm. Der Kommandant mit der rauen Bellstimme krächzte ein paar Befehle in sein Mikrophon und stellte dann offensichtlich den Kontakt zu den anderen Schiffen her,
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