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1044 - Die schwarze Macht

Titel: 1044 - Die schwarze Macht
Autoren: Unbekannt
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müssen", entgegnete Icho Tolot betrübt. „Verzeih mir. Seit Tagen habe ich mich nur mit den Halutern Kada Jocain und Solto Danc unterhalten. Ich habe mich ungehobelt benommen. Wenn du kannst, vergib mir mein schlechtes Benehmen."
    „Schon gut", sagte sie. „Besprich mit Mitzel, welche Reparaturen an deinem Schiff durchgeführt werden müssen. Er weiß am besten Bescheid."
    Sie wies auf den Arkoniden, der in ihrer Nähe stand.
    Aus den Lautsprechern ertönten einige Takte Musik.
    Alle schwiegen und horchten der verklingenden Melodie nach, die so leicht und eingehend gewesen war, daß sie sie alle als angenehm empfunden hatten.
    „Was war das?" fragte Mitzel. „Seit wann lassen wir hier uns mit Musik berieseln?"
    „Tut mir leid", erwiderte Waylon Javier. „Mein Sohn muß den Bordsender eingeschaltet haben. Ich werde ein ernstes Wort mit ihm reden."
    Er wandte sich dem Haluter wieder zu.
    Sandra war ungeschickt, dachte er. Hoffentlich hat Icho Tolot nichts gemerkt. Er braucht nicht zu wissen, daß wir längst über ihn und seine Absichten informiert sind.
    Er summte die Melodie, die vor wenigen Sekunden aus den Lautsprechern gekommen war. Sie ging ihm nicht aus dem Sinn, obwohl er nicht gerade musikalisch war und sonst Melodien selten behalten konnte.
     
    *
     
    Bruke Tosen befahl Gory und Pulkapper, sich vor dem Senderaum in die Sessel zu setzen und zu warten.
    „Wer ist noch hier?" fragte er.
    „Der Sendeleiter Peko Argon, ein Arkonide", antwortete Gory bereitwillig. „Dann noch Eshvar. Sie ist Mädchen für alles. Arkonidin."
    Tosen nickte nur und verließ die beiden Männer. In einem der anderen Räume fand er die Arkonidin, die an Videobändern arbeitete.
    Erstaunt blickte sie ihn an. Es kam äußerst selten vor, daß jemand die Anmeldung umging und die anderen Räume des Senders betrat, doch war es auf der anderen Seite auch nicht so ungewöhnlich, daß sie sich bedroht fühlte. Fast täglich erschienen Besatzungsmitglieder bei ihr und fragten an, ob sie nicht in der einen oder anderen Form an einer Sendung mitarbeiten konnten. Viele hatten wirklich etwas mitzuteilen, so daß häufig Männer und Frauen aus allen Bereichen der BASIS in den verschiedenen Sendungen zu Wort kamen.
    „Was kann ich für dich tun?" fragte sie freundlich.
    „Nichts", antwortete er und legte ihr mit rascher Bewegung die Hand in den Nacken.
    Bevor sie zurückfahren konnte, bohrte sich ihr eine Nadel in die Haut, und sie erstarrte.
    „Arbeite weiter", sagte er. „Von jetzt an hast du mir zu gehorchen."
    Er verließ den Raum und schaltete Sekunden darauf auch den Sendeleiter Peko Argon und einen Techniker aus.
    Danach kehrte er zu der Arkonidin zurück und führte sie zum Eingang des Studiobetriebs.
    „Du bleibst am Empfang", ordnete er an. „Du sorgst dafür, daß niemand merkt, daß sich hier etwas verändert hat. Ich will nicht gestört werden."
    Nun ließ er sich von Peter Gory durch die Studioräume führen. Zunächst schien es, als verfolge er kein bestimmtes Ziel, doch dann betrat er den Raum, in dem der Positronsounder stand. Das Gerät, das über vier Klaviertastaturen und zahllose Regelschalter verfügte, schien ihn magisch anzuziehen.
    Er ließ seine Finger über die Tasten gleiten.
    „Wir gehen auf Sendung", sagte er. „Ich will, daß man mich überall in der BASIS hören kann."
    „Das läßt sich einrichten", erwiderte Peter Gory.
    Bruke Tosen setzte sich auf die gepolsterte Bank vor der Klaviatur.
    „Worauf warten wir dann noch?" Seine Finger tanzten über die Tastaturen, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Dabei war Tosen ein nur sehr mäßiger Spieler. In seiner Wohnung auf Jarvith-Jarv hatte er eine positronische Orgel gehabt und auch oft auf ihr gespielt. Aus eigenem Antrieb hätte er sich jedoch niemals in die Öffentlichkeit gewagt.
    Doch er handelte nicht aus eigenem Antrieb.
    In dieser Phase der Entwicklung war er nicht Bruke Tosen, sondern ein Seth-Apophis-Agent, und zu seiner eigenen Persönlichkeit bestand nur noch eine lockere Verbindung.
     
    3.
     
    „Es hat geklappt", jubelte Olli-Bolli.
    Er hielt den blauen Kasten hoch und zeigte ihn der Hamiller-Tube.
    „Vielen Dank."
    „Gern geschehen", antwortete eine angenehm klingende Stimme. „Hoffentlich hast du keinen Unsinn angerichtet?"
    „Nein. Bestimmt nicht", erwiderte der Junge. Er schien erstaunt zu sein, daß die Hamiller-Tube ihn so etwas fragte, da er doch beteuert hatte, behutsam zu sein. Hatte sie das schon vergessen? Sie
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