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1044 - Die Braut des Engels

1044 - Die Braut des Engels

Titel: 1044 - Die Braut des Engels
Autoren: Jason Dark
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Hitze zusammen.
    Ihre Brüste blieben kalt. Das Gesicht erinnerte mehr an eine in das Licht hineingezogene Maske, aus deren Mitte wieder die schrille und überirdisch klingende Stimme hervordrang.
    »Noch bist du meine Braut, doch jetzt wirst du zu meiner Frau werden, Jane Collins…«
    Sie erwiderte nichts. Weder ein Ja noch ein Nein. Sie war apathisch, Kalims Kraft ließ sie einfach nicht los, und dann passierte es.
    Aber nicht bei ihr.
    Hinter ihnen sprach jemand. »Nein, nein, nein… das wirst du nicht tun, du verfluchter Dämon …«
    ***
    Bisher hatte Jane bezweifelt, daß auch Engel überrascht sein konnten. Das mußte sie diesmal erleben. An sich dachte sie dabei nicht.
    Sie war einfach zu stark in dieser Situation gefangen, dass ihr dieser Stimme auch gar nicht so real vorkam, sondern mehr wie eine Botschaft, die irgendwo in der Ferne weit über ihr schwebte.
    Anders Kalim!
    Er sprach nicht mehr, aber Jane spürte das starke Zittern seines Körpers, da er noch immer auf ihr lag. Bis zu einem bestimmten Moment, dann schnellte er hoch und um seinen Körper herum tanzten plötzlich Blitze wie kurze, helle Speere, die aus dem Nichts geschleudert worden waren. Sie hatte den Eindruck, als wollte sich Kalim in das Licht zurückziehen, um mit ihm eins zu werden.
    Ihre Sicht war jetzt frei, da sich die Gestalt zur Seite gedreht hatte.
    Wie ein Abziehbild stand da plötzlich einige Schritte entfernt eine Gestalt vor dem Thron. Es war ein Mädchen, beinahe noch ein Kind, das konnte Jane genau sehen.
    Dunkle Haare umspielten lockig den Kopf. Ein rundes, fast liebes Gesicht, aber die Pistole, die das Mädchen mit beiden Händen festhielt, paßte überhaupt nicht zu ihm.
    Sie zielte damit auf den Engel, der etwas zur Seite getreten war.
    Jane wollte sich aufrichten, doch es blieb beim Vorsatz. Sie schaffte es einfach nicht. Die Knochen mußten sich in eine gummiartige Masse verwandelt haben, und so blieb ihr nichts anderes übrig, als Kalim und dem fremden Mädchen das Feld zu überlassen.
    Obwohl die Waffe auf ihn gerichtet war, bewegte er sich nicht. Er war kein Mensch, er war jemand, der darüber stand. Ein uraltes Geschöpf, das Menschen benutzte und sich nicht vor ihnen fürchtete, auch wenn sie bewaffnet waren.
    »Wer bist du?«
    »Ich bin Evita Munoz, und ich habe dich gesucht.« Das Mädchen hatte Mühe, seine Stimme unter Kontrolle zu halten.
    »Du hast mich gesucht?«
    »Ja, nur dich.«
    »Und warum hast du das getan?«
    »Weil ich mit dir abrechnen will. Es steht noch eine Rechnung zwischen uns offen.«
    »Aber ich kenne dich nicht!«
    »Stimmt, doch ich habe von dir gehört, denn du wolltest eine Freundin zu deiner Braut machen. Lilian Purdom hat mir viel von dir erzählt. Zuerst ist sie begeistert gewesen, dann aber hat sie eine so große Angst bekommen, daß sie nicht mehr mitmachen wollte. Und deshalb hat sie sich auch in den Tod gestürzt. Du trägst die Schuld daran, und ich weiß auch, daß du kein Mensch bist, aber trotzdem werde ich versuchen, dich zu töten.«
    Jane Collins fühlte sich wieder besser. Sie hatte jedes Wort verstanden. Ihr war auch die Entschlossenheit in den Worten des jungen Mädchens nicht verborgen geblieben. Einerseits war Evita sehr mutig, andererseits aber würde sie es nie und nimmer schaffen, gegen eine Gestalt wie Kalim anzukommen.
    Es ging Jane besser. Sie richtete sich wieder auf. Sie war wieder sie selbst. Der Druck des Engels hatte sich in ihr endlich zurückgezogen. Jane wollte nicht, daß Evita starb, denn Kalim würde keine Gnade kennen, das stand fest.
    Durch Worte wollte Jane Evita von ihrem Vorhaben abbringen. Sie kam nicht mehr dazu, denn Evita sprach.
    »Ich werde jetzt schießen!«
    »Nein, das überlasse mir!«
    Plötzlich war noch jemand da. Ein Mann, und diesen Mann kannte Jane Collins sehr gut.
    John Sinclair!
    ***
    Ich hatte es verdammt eilig gehabt, dennoch war ich die Stufen hochgeschlichen, um möglichst kein Geräusch zu verursachen. Ich hatte die Stimmen gehört und auch verstanden, was da gesagt worden war. Das Licht war ungemein stark geworden. Aufgeladen mit fremden Energien hatte es versucht, auch mich zu beeinflussen, aber es gab eine Waffe, die sich dagegen eingesetzt hatte.
    Mein Kreuz in der linken Hand reagierte so, wie ich es mir wünschte. Es bahnte mir den Weg. Es saugte die anderen Energien auf. Es wurde warm und kalt, ein schneller Wechsel, der sich noch verstärkte, als ich in das Zentrum trat.
    Ich war genau zum richtigen Zeitpunkt
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