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1042 - Gefahr aus M 19

Titel: 1042 - Gefahr aus M 19
Autoren: Unbekannt
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sind - vollständige Zellen, die sich von einer alles umfließenden Emulsion ernähren und wie normale Zellen teilen.
    Sobald ein Plasmakern ein bestimmtes Alter erreicht, verankert er sich an der nächsten Zelle, mit der er kollidiert. Danach stülpt er an seiner unteren Seite eine Art Rüssel aus, der sich durch die Zellmembran bohrt. Durch diesen Rüssel injiziert er seinen aus einem DNS-Knäuel bestehenden Inhalt in das Zytoplasma der Zelle.
    Die so mit dem genetischen Kode eines Plasmazellkerns geimpfte Zelle stellt nun nicht mehr Reproduktionen von sich selbst her, sondern reproduziert ausschließlich Zellkerne, das Plasma.
    Dieses neue Plasma ersetzt in erster Linie die Zellkerne, die sich durch die Aktivitäten des bionischen Teils einer Hyperinpotronik verbraucht haben und absterben. In zweiter Linie dient dieser Prozeß der Vergrößerung der Zellplasmamasse, die durch den sogenannten Brutprozeß erheblich gesteigert werden kann.
     
    Der Kunstfehler:
    Karts Troluhn stellte fest, daß ein bestimmtes Virus die Vermehrungszellen des Plasmas befallen und durch Injizierung seines genetischen Kodes zur Massenproduktion identischer Viren gezwungen hatte, die wiederum andere Zellen befielen.
    Er nannte dieses Virus wegen seiner metallischen Grundstruktur, die aus dem Mineral Cobaltin besteht, Cobaltin-Virus, und er vermutete, daß der Besitzer des Asteroiden mit dem Cobaltin-Virus experimentierte, dabei unvorsichtig war und eine Anzahl Cobaltin-Viren „entkommen" ließ, die daraufhin die bionische Komponente der Hyperinpotronik infizierten.
    Um selbst Experimente mit diesem ihm und allen anderen Aras bisher unbekannten Virus durchführen und ein Gegenmittel entwickeln zu können, nahm er einen der Labortresore aus dem Asteroiden mit, in dem er einen kleinen Vorrat an Cobaltin-Viren entdeckt hatte.
    Das war sein zweiter Fehler, denn sowohl der Labortresor als auch die in ihm befindlichen Virenbehälter waren undicht, so daß ständig Cobaltin-Viren entwichen.
    Sein erster Fehler war gewesen, die Sauerstoff-Helium-Atmosphäre innerhalb des Asteroiden nicht gründlich genug zu untersuchen, bevor er seinen Druckhelm öffnete. So setzte er sich unwissentlich einer tödlichen Strahlenbelastung aus, indem er mit der Atemluft das in ihr enthaltene staubförmige radioaktive Kobalt einatmete.
    Als Karts Troluhn erkannte, daß er strahlenverseucht war und nicht mehr lange zu leben hatte, beging er seinen dritten Fehler. Anstatt zu versuchen, auf seiner Heimatwelt AraIon die Erforschung des Cobaltin-Virus fortzusetzen und ein Gegenmittel zu suchen - auf einer Welt also, auf der so strenge Sicherheitsbestimmungen herrschen, daß der undichte Tresor noch während der Quarantäne entdeckt und ein Entweichen von Cobaltin-Viren aus der Quarantäne-Station garantiert verhindert worden wäre -, wählte er als den Ort seiner Arbeit den Planeten Ertrus, wo es keine solchen Sicherheitsbestimmungen gab.
    Sein Grund dafür war, daß er vor seinem Tode noch den Ruhm des Forschers beanspruchen wollte, ein neues Virus entdeckt und das Gegenmittel dafür gefunden zu haben.
    Da der Vorrat an Nugas-Pellets in seinem Schiff nicht ausgereicht hätte, um den Planeten Ertrus zu erreichen, flog Troluhn den nächsten zivilisierten Planeten an, auf dem er, wie er wußte, „nachtanken" konnte. Das war der Planet Siga, auf dem selbstverständlich nicht nur die winzigen Nugas-Pellets für die kleinen Raumschiffe der Siganesen lagen, sondern wo auch ständig ein Vorrat an normalgroßen Nugas-Pellets bereitgehalten wird, damit die Handelsschiffe der großwüchsigen Intelligenzen dort „auftanken" können. Damals befanden sich die Keilschiffe ja erst im Umbau.
    Von Siga aus flog der Ara direkt nach Ertrus, wo er sich einen Bungalow mietete und eine supermoderne Laboreinrichtung installieren ließ. Den Ertrusern war er sehr willkommen, hofften sie doch, daß ihre medizinische Wissenschaft von den Forschungen des Aras profitieren würde.
    Weder Karts Troluhn noch sonst jemand ahnte, daß sowohl auf Siga als auch auf Ertrus Cobaltin-Viren freigeworden waren. So konnte das Verhängnis seinen Lauf nehmen.
     
    Die Katastrophe:
    Sowohl auf Siga wie auf Ertrus und auch auf allen anderen vom Weltraum aus besiedelten Planeten, deren ursprüngliche Flora und Fauna sich erheblich von denen der Welten unterscheidet, von der die Kolonisten kamen, werden laufend Sämereien sowie befruchtete Eizellen von Nutz- und Wildtieren von den Heimatwelten der Siedler
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