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1042 - Gefahr aus M 19

Titel: 1042 - Gefahr aus M 19
Autoren: Unbekannt
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benannt habe, am nächsten Morgen wiederzufinden."
    „Was?" rief Kiri überrascht. „Davon hast du mir ja noch gar nichts gesagt!"
    „Du warst ja auch drei Wochen auf Tahun", erwiderte er.
    Sie nickte. „Und ich habe dort eine Menge gelernt, Andhiya. Genchirurgen von allen wichtigen GAVÖK-Planeten waren dort zusammengetroffen, um über die neuesten Erkenntnisse der Xeno-Genetik zu sprechen. Aber, wie war das nun mit deinem Asteroiden?"
    Chlotor verzog das Gesicht. „Es war vor zweieinhalb Wochen, da entdeckte ich abends auf dem Bildschirm des Tachyonenfeld-Teleskops einen zirka siebzig Meter durchmessenden Irrläufer-Asteroiden, der sich aus Richtung des Kugelsternhaufens M 19 dem Solsystem näherte. Ich speicherte die Bild-, Positions- und Vektordaten in den Computer und gab ihm meinen Namen.
    Zu dieser Zeit war es jedoch in Terrania tiefe Nacht, so daß ich meine Entdeckung nicht gleich dem Astronomischen Zentral-Institut melden konnte. Ich verschob es auf den nächsten Morgen, fuhr ganz früh zum Observatorium hinauf und wollte noch einen Blick auf Chlotor werfen, bevor ich Meldung erstattete. Aber der Asteroid war verschwunden.
    Ich habe den gesamten in Frage kommenden Raumsektor abgesucht, aber nichts mehr gefunden."
    „Das gibt es doch nicht", erwiderte Kiri. „Eigentlich sollte es so etwas nicht geben", stimmte Andhiya ihr zu. „Und doch ist es so.
    Ich bin nur froh, daß ich noch einen Blick durch unser TFT warf und die Entdeckung nicht gleich an AZI meldete. So habe ich mich wenigstens nicht blamiert."
    Kiri strich ihm tröstend über die Wange. „Das tut mir leid für dich, Andhiya. Du warst so kurz davor, deinen Namen in die Liste der Entdecker einzutragen - und dann diese Enttäuschung."
    Er zuckte die Schultern. „So wichtig ist es mir nicht, ob mein Name verewigt wird. Mich bedrückt nur die Vorstellung, daß ich einen Fehler gemacht haben könnte. Aber lassen wir das!" Er blickte auf die Ortszeitanzeige seines Armband-Chronographen. „Gleich 16.20 Uhr. Ich muß nach Hause. Für 16.30 habe ich einen Versuch mit Sabrina vorbereitet. Kommst du mit, Kiri?"
    „Später", antwortete sie. „Ich will noch etwas arbeiten; das Licht ist gerade so günstig. In einer Stunde etwa komme ich nach."
    „In Ordnung."
    Andhiya gab seiner Freundin einen Kuß, dann ging er zum Gleiterparkplatz, auf dem er seinen kleinen Fluggleiter immer abzustellen pflegte, bevor er zum Observatorium hinauffuhr.
    Als er den Obona-3000 gerade erreicht hatte, kam eine Touristengruppe, bestehend aus zirka fünfzehn Blues, aus der Pneumoliftstation. Die Intelligenzen aus der galaktischen Eastside mußten zu einer Handelsdelegation gehören, die an ihren geschäftlichen Aufenthalt auf Terra noch eine planetarische Besichtigungstour angehängt hatte, denn Raumreisen über derart weite Entfernungen waren für Privatleute kaum erschwinglich.
    Andhiya Chlotor überlegte, daß er für seine Person gut und gern auf weite Raumreisen verzichten konnte. Ihm genügte es, in seinen freien Tagen durch die Naturschutzgebiete der Insel zu streifen und dabei die Samen seltener Orchideen zu ernten. Die gefühlsmäßige Verbindung zwischen ihm und Pflanzen war besonders stark, wenn er sie selbst aufgezogen hatte.
    Seine Gedanken weilten bereits bei Sabrina, seiner dreieinhalb Meter hohen Fatsia japonica, mit der ihn ein besonders enger emotionaler Kontakt verband.
    Er aktivierte den Computer des Gleiters, tippte auf das Sensorfeld mit der Aufschrift RÜCKFLUG und lehnte sich zurück.
     
    *
     
    Chlotor war so in Gedanken versunken, daß er sich unwillkürlich zum Beifahrersitz umdrehte, als Kiris Stimme sagte: „Wir sind gelandet, Andhiya."
    Aber natürlich saß Kiri nicht neben ihm. Ihre Stimme hatte nur deshalb zu ihm gesprochen, weil er den Vocoder des Gleitercomputers mit einem Stimmabdruck seiner Freundin programmiert hatte.
    Seufzend schnallte er sich los, während die Tür sich automatisch öffnete, dann stieg er aus.
    Sein Gleiter war auf einer kleinen runden Plattform im Rasen vor seinem Bungalow gelandet, der halb hinter Bäumen und Sträuchern verborgen war. Ringsum leuchteten die weißen Wände anderer Bungalows aus dem von bunten Blüten gesprenkelten Grün.
    Nurelia hatte nur knapp dreitausend Einwohner und lebte überwiegend vom Tee.
    Die Sensoren der Haupttür erkannten Andhiya als Hausherrn und verständigten den Hauscomputer von seiner Annäherung, der daraufhin die Öffnung der Tür veranlaßte.
    Auch die inneren Türen
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