Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1034 - Kommandos aus dem Nichts

Titel: 1034 - Kommandos aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
den er mit seinem Chronometer verband. Dann wälzte er einige Felsbrocken vor die Spalte, um zu verhindern, daß der Explosionsdruck sich nur in einer Richtung ausbreitete. Danach kletterte er wieder nach oben und wartete.
    Er hatte den Zünder so eingestellt, daß er etwa eine Stunde Zeit für seine Vorbereitungen hatte. Nun war er überrascht, wie schnell diese Stunde verstrichen war, denn kaum hatte er sich auf den Boden gesetzt, als ein Feuerball in der Tiefe der Schlucht aufwuchs. Dann brach die Felswand zusammen. Staub und kleine Steine schossen in die Höhe, und das glutflüssige Blei ergoß sich in breitem Strom in die Schlucht. Icho Tolot wich vor der Glut zurück, da die Klimaanlage seines Kampfanzugs nun nicht mehr funktionierte, und er sich diesen extremen Temperaturen nicht mehr aussetzen durfte.
    Er rechnete damit, daß ihm eine Frist von etwa sechs Stunden blieb, bis er der Natur von Arxistal unterlag. Würde diese Frist ausreichen?
    Er kauerte sich in der Dämmerzone an einen Felsen und harrte dort aus. Er konnte den Metallstrom sehen, der sich in die Schlucht ergoß. Erst jetzt erkannte er, daß sich diese kilometerweit erstreckte. Sie schien groß genug zu sein, alles Blei aus dem See in sich aufzunehmen. Würde es jedoch schnell genug fließen?
    Nachdem er etwa eine Stunde lang gewartet hatte, bemerkte er, daß die Steinwesen einen weiten Halbkreis gebildet hatten. Sie rückten langsam auf ihn zu, und unter den gegebenen Umständen konnte er nicht hoffen, ihnen in Richtung Nachtseite des Planeten zu entkommen. Ihm blieb nur der Weg zu dem Bauwerk im Bleisee.
    Mittlerweile war der Flüssigkeitsspiegel des Sees so weit gefallen, daß sich die Kuppel deutlich sichtbar aus dem Blei heraushob. Auch ragten nun die Spitzen mehrerer Erhebungen aus der Glut, so daß Icho Tolot hoffen konnte, zu seinem Ziel laufen zu können.
    Noch war es allerdings nicht soweit.
    Zwischen ihm und der Kuppel lagen mehrere Bleiflächen, die so breit waren, daß selbst er sie nicht überspringen konnte. Er mußte warten, bis der Seespiegel weiter gefallen war.
    Die Steinwesen schienen erraten zu haben, was er plante. Sie rückten nun schneller gegen ihn vor.
    Sie können mich orten, dachte der Haluter. Sie wissen genau, wo ich bin, und sie schlagen die richtige Taktik ein. Obwohl sie langsam sind, werden sie mich einfangen, wenn ich noch lange hier bleiben muß.
    Er stellte einige Berechnungen an und kam zu dem Schluß, daß er die besten Chancen hatte, wenn er wartete, bis die Felswesen in seiner unmittelbaren Nähe waren. Zu diesem Zeitpunkt war der Bleispiegel so weit gefallen, daß er annähernd neunzig Prozent der Strecke bis zu der Kuppel überwinden konnte. Danach blieb immer noch ein breiter Graben zwischen ihm und dem Bauwerk, von dem er nicht sagen konnte, wie tief er war.
    Icho Tolot legte sich einige Steine unterschiedlicher Größe zurecht, die er mitnehmen wollte. Ihm war klar, daß er sich höchstens zwei Minuten lang in dem Bleisee aufhalten durfte. Schon in dieser Zeit wurde die Hitzebelastung für ihn so groß, daß er unter ihr zusammenbrechen konnte. Sein Kampfanzug würde verbrennen, und seine Füße würden danach der Glut ausgesetzt sein. Selbst wenn er seine Molekularstruktur umwandelte, konnte er den auftretenden Temperaturen nicht lange standhalten. Er mußte die auf seine Füße wirkende Hitze zum Teil in seinen Körper ableiten, aber das konnte er nur im beschränkten Maße tun.
    Als die Felswesen nur noch etwa drei Meter von ihm entfernt waren, bildeten sie einen fast vier Meter hohen Wall, der hufeisenförmig gegen ihn vorrückte. Icho glaubte, wispernde Stimmen zu vernehmen, und er meinte zu fühlen, wie die fremdartigen Entitäten unsichtbare Gliedmaßen nach ihm ausstreckten.
    Er nahm die Steine auf, die er eingesammelt hatte, sprang auf und verließ den schützenden Schatten. Mit weiten Sprüngen raste er in den Bleisee hinein, dessen Grund zahlreiche Erhebungen aufwies. Er schnellte sich von Felsspitze zu Felsspitze und vermied es sorgfältig, mit der Glut in Berührung zu kommen. Doch die Steine, von denen eben das Metall abgeflossen war, glühten auch jetzt noch, so daß sich die Sohlen seiner Stiefel aufzulösen begannen.
    Der Haluter spürte die Hitze, die rasch von seinen Füßen aufstieg. Er hatte seinen in superhartes Material umgewandelten Körper so gut unter Kontrolle, daß es ihm gelang, einen Teil der Hitze abzuleiten, indem er Körpersubstanz opferte und abstieß. Er warf sie in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher