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1034 - Kommandos aus dem Nichts

Titel: 1034 - Kommandos aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
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einpeilen zu können.
    „Er ist hier in diesem Bereich", brüllte er ins Mikrophon, so daß ihn jeder an Bord hören konnte. „Jetzt finden wir ihn."
     
    *
     
    Icho Tolot stand vor dem Schott, das mit einem del'hay'schen Energiering gesichert war, und überlegte.
    Er hatte nur noch Sekunden zur Verfügung. Der Boden unter seinen Füßen brannte. Ein Teil seines Kampfanzugs begann zu glühen, und dunkler Qualm stieg von seinen Beinen auf.
    Ein del'hay'scher Energiering war eine Sicherung, die er auf einer Randwelt der Galaxis kennen gelernt hatte. Dieses Gebilde stammte aus der tiefsten Vergangenheit der galaktischen Völker, und sein innerer Aufbau war niemals geklärt worden. Eine mit einem solchen Ring verschlossene Tür galt als unüberwindbar - es sei dann, wenn man den Programmcode wußte.
    Icho Tolot erinnerte sich daran, daß die del'hay'schen Intelligenzen diese Ringe zumeist mit einem persönlichen Code versehen hatten. Manchmal hatten sie Scherzrätsel gewählt, die beantwortet werden mußten, oder sie hatten komplizierte wissenschaftliche Daten in diesen Ringen gespeichert, die von demjenigen zitiert werden mußten, der sie öffnen wollte.
    Icho Tolot blieben nur noch Sekunden bis zu seinem Zusammenbruch.
    Er hatte keine Zeit, den del'hay'schen Ring zu untersuchen. Außerdem fehlten ihm die notwendigen Instrumente, mit deren Hilfe er den überaus komplizierten Aufbau der inneren Energiegitter teilweise hätte erkennen können.
    Er konnte nur raten und hoffen, daß er auf Anhieb die richtige Lösung fand.
    Doch er wußte nicht, wofür er sich entscheiden sollte. Jede Antwort, die er dem Ring mit Hilfe des positronischen Schlosses gab, war so lang, daß danach keine Zeit mehr für eine weitere blieb.
    Versuche es mit den astronomischen Daten dieses Sonnensystems, wisperte eine innere Stimme in ihm.
    Der Haluter überlegte nicht lange, ob dies seine eigene Idee war, oder ob ihm irgend jemand anderes einen Hinweis gegeben hatte. Er fragte sich nicht, ob die fremde Macht, die ihn beeinflußte, ihm in diesen Sekunden half.
    Er handelte.
    In den vergangenen zwei Monaten hatte er häufig nichts anderes zu tun gehabt, als zu warten und zu hoffen, daß man ihn abholte. Stundenlang hatte er in der Dämmerzone gesessen oder gestanden, in der es weder zu heiß noch zu kalt für ihn war. Er hatte sich die Zeit damit vertrieben, daß er den Himmel über sich beobachtet hatte. Er war Wissenschaftler und besaß mit seinem Planhirn ein beispielloses Organ, mit dessen Hilfe er auch komplizierteste Berechnungen anstellen und die Ergebnisse wie in einer Positronik speichern konnte. Er hatte das Arx-System studiert, und es war ihm gelungen, ohne wissenschaftliche Geräte die wichtigsten astronomischen Daten zu ermitteln. Einige Male hatte er sich für diese Arbeit primitive Geräte gebaut, um damit zu experimentieren und seine Berechnungen zu überprüfen. Daher besaß er nun eine Reihe von wissenschaftlichen Informationen über das Arx-System, und sie waren die einzigen, die er dem del'hay'schen Energiering eingeben konnte.
    Jetzt fragte er sich, ob er sich die Informationen aus eigenem Antrieb besorgt hatte, oder ob er es getan hatte, weil das Fremde in ihm es so gewollt hatte.
    Er fütterte die Positronik mit Angaben über die Entfernung der beiden Arx-Planeten von der Sonne, ihre Umlauf zeit, ihren Radius und ihre Masse, gab ihr Volumen an und die Schwerebeschleunigung, wobei er die alten del'hay'schen Werte benutzte, und fügte eine Reihe von Daten über die Sonne hinzu.
    Je länger er jedoch an der Positronik arbeitete, desto geringer wurde seine Hoffnung, den Ring sprengen zu können.
    Wurde nicht eine bestimmte Reihenfolge der Informationen vorausgesetzt? Waren die Angaben genau genug? Hatten sich im Verlauf der Jahrhunderte Veränderungen im Arx-System ergeben, so daß eigentlich ganz andere Angaben erwartet wurden?
    Icho Tolot hüpfte von einem Bein aufs andere, weil er die Hitze nicht mehr ertrug.
    Er wollte bereits aufgeben und durch die Glut in den Schatten zurückrennen, als der schimmernde Ring plötzlich verschwand, und das Schott zur Seite glitt.
    Mit einem Schrei der Erleichterung warf sich der Haluter in eine Schleusenkammer, in der es herrlich kühl war.
    Das Schott schloß sich hinter ihm.
    Icho riß sich den verbrannten Kampfanzug vom Leib und wälzte sich danach erschöpft durch das Innenschott in einen weiten, matt erleuchteten Raum. Er hatte zunächst kein Auge für seine Umgebung, sondern
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