Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1034 - Kommandos aus dem Nichts

Titel: 1034 - Kommandos aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zeitpunkt, an dem schon alles viel zu spät zu sein schien.
    Icho Tolot überlegte, wie er die Kuppel erreichen konnte.
    Auf keinen Fall konnte er den Bleisee durchschwimmen. In diesen Glutmassen würde selbst er nicht überleben, und sein bereits beschädigter Kampfanzug würde schon nach wenigen Minuten versagen. Selbst in einem halutischen Kampfanzug hätte er sich nicht in diese Gluthölle gewagt.
    Es muß eine Möglichkeit geben, sagte er sich, während er im Schatten eines hochaufragenden Felsens stand. Und ich werde sie finden.
    Plötzlich bemerkte er eine Bewegung neben sich.
    Er erwachte aus seiner Starre und drehte sich herum, doch er war zu langsam.
    Über ihm wuchs ein Turm auf, der aus übereinander gestapelten Felsen zu bestehen schien. Während Icho Tolot noch zögerte, da er nicht wußte, ob er einem Angriff ausweichen mußte, und wie ein solcher erfolgen konnte, brachen die Felsen über ihm zusammen und begruben ihn unter sich.
    Der Haluter reagierte nun wesentlich schneller aus zuvor. In Bruchteilen von Sekunden verwandelte er die Molekularstruktur seines Körpers um, und gleichzeitig aktivierte er sein zweites Herz, um alle Leistungsreserven zu mobilisieren. Er bäumte sich auf und versuchte, die Felsen von sich zu schleudern, doch seine vier Arme schienen gegen gewachsenen Stein zu prallen, der durch nichts zu durchbrechen war.
    Unwillkürlich schrie er auf, so daß es schien, als werde sein Helm unter den von seiner Stimme verursachten Vibrationen zerspringen. Sollte er ausgerechnet in dem Moment scheitern, in dem er entdeckt hatte, daß es eine Möglichkeit gab, sich aus dieser Hölle zu retten?
    Er krümmte sich zusammen und stemmte sich danach mit aller Kraft gegen die Steine, die über ihm lagen.
    Irgend etwas schien in ihm zu flüstern. Etwas Fremdartiges schien nach dem noch freien Teil seines Geistes zu greifen. Er glaubte zu hören, daß jemand mahnend auf ihn einsprach, und das Bild der Kuppel erschien vor seinen Augen.
    Der Boden schien unter ihm zu weichen. Icho Tolot hatte das Gefühl, ins Nichts zu stürzen.
    War dies der Tod, der mit sanfter, aber unerbittlicher Hand nach ihm griff und ihn in die Tiefe zog?
    Der Haluter war dem Ende in den vergangenen Wochen sehr oft nahe gewesen. Mehr als einmal hatte er gefürchtet, den extremen Bedingungen dieser Welt zu erliegen. Doch niemals hatte er sich in dieser Weise bedroht gefühlt als jetzt.
    Nur noch von seinen Instinkten gelenkt, kämpfte er mit aller Macht. Er entfaltete alle Kräfte, die in ihm steckten, und diesem enormen Ansturm körperlicher Energie waren die Felswesen nicht gewachsen. Icho Tolot spürte, daß die Massen über ihm nachgaben. Er hörte es im Gestein krachen, und er verstärkte seine Bemühungen noch mehr, bis die Steine explosionsartig über ihm auseinander flogen. Im gleichen Moment schnellte er sich hoch. Er schoß senkrecht aus einem Hügel hervor, der sich aus weiteren, herbeigeeilten Steinwesen gebildet hatte, und klammerte sich dann an einige steil aufsteigende Felsen.
    Er verharrte jedoch nicht an dieser Wand, sondern warf sich mit aller Kraft zur Seite, da er sah, wie die Felsen geheimnisvolles Leben entwickelten. Die Steine drehten sich, polterten gegeneinander und schichteten sich übereinander auf, als würden sie von unsichtbarer Hand bewegt.
    Die gesamte Felslandschaft in seiner Umgebung schien in Bewegung geraten zu sein, und nirgendwo schien es noch Sicherheit zu geben.
    Der Haluter schnellte sich mit einem weiten Satz zu einer Klippe hinüber, merkte, wie sie nach ihm griff, und jagte weiter. Von Panik erfaßt, wagte er sich bis an den äußersten Rand der Mittelzone heran, so daß die Hitze seinen Kampfanzug durchdrang. Er sprang von einer Felskuppe, die aus dem Bleisee ragte, zu einem fast zwanzig Meter entfernten Felsen hin und von dort zu einem weiteren, der sich ebenfalls aus der Glut hob.
    Dann aber trieb ihn die Hitze in die Dämmerzone von Arxistal zurück, wo die Temperaturen weit unter dem Nullpunkt lagen. Er bemerkte, daß sein Kampfanzug im Bereich der Oberschenkel an drei Stellen gebrochen war, und er verwendete die letzten Pflaster, die er noch hatte, um die Risse abzudichten.
    Dabei blickte er sich suchend um.
    Nirgendwo in der Umgebung schien eines der Felswesen zu sein, so daß er sich durch sie nicht unmittelbar bedroht fühlte.
    Dennoch war ihm klar, daß er nicht länger in der Dämmerzone bleiben durfte. Die Steinwesen bewegten sich offenbar langsam, aber sie schienen in Massen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher