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1029 - Die Unbezwingbaren

Titel: 1029 - Die Unbezwingbaren
Autoren: Unbekannt
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jemand so lange sprechen hören. Seine Unterhaltungen beschränkten sich auf die Worte, die er mit seiner Maschine wechselte. Dabei kamen nicht mehr als einfache Sätze zustande. Der Umstand, daß die Maschine jede seiner Regungen kannte und sogar in seinen Gedanken zu lesen vermochte, wirkte nicht unterhaltungsfördernd. Hier aber war ein Wesen, das sich auszudrücken verstand.
    Der Beisitzer Eins fuhr fort: „Seit kurzer Zeit nun haben wir es wiederum mit Fremden zu tun, doch sind sie von anderer Art als die, die uns bisher haben besuchen wollen. Diese Fremden sind hartnäckig. Sie kommen immer wieder, und bei ihrem letzten Besuch haben sie sich etwas Neues einfallen lassen. Sie wissen jetzt, daß sie sich unseren Städten nicht nähern können, weil wir ihnen das Barrierefeld entgegenschicken. Also versuchten sie, eines unserer Verbindungsraumschiffe zu fassen. Sie wußten natürlich nicht, daß die Verbindungsschiffe ebenso kräftig bewaffnet sind wie die Städte selbst. Sie wurden abermals zurückgeschlagen, und wenn sie sich diesen erneuten Mißerfolg als Lehre würden dienen lassen, brauchten wir uns keine weiteren Sorgen zu machen. Ich fürchte jedoch, daß wir die Fremden so rasch nicht wieder loswerden.
    Daher ist es wesentlich, daß wir neue und umfassende Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Ich rate euch, die ihr hier anwesend seid, eure bisherigen Funktionen als Maschinenbeisitzer und dergleichen aufzugeben und euch neuen Aufgaben zuzuwenden.
    Die Sicherheit des Stadtbezirks sollte von nun an eure Verantwortung sein. Ich halte es nicht für unmöglich, daß die Fremden versuchen werden, ein Kommando heimlich in eine unserer Städte zu schleusen. Ein jeder muß auf seinen eigenen Bereich aufpassen.
    Denn, um es mit den Worten der Gründer zu sagen: wir sind nicht am Kontakt mit fremden Zivilisationen interessiert. Wir haben unsere eigene Aufgabe zu erfüllen, und erfüllen wollen wir sie allein, ohne fremde Hilfe!"
    Valvul erschauderte vor Ehrfurcht, als er den Namen der Gründer nennen hörte, jener geheimnisvollen Wesen, die über das gesamte Weltall wachten. Es geschah nicht oft, daß man von ihnen zu hören bekam.
    Aber gleich darauf wurde ihm schwindlig. Er sollte nicht mehr in seinen kleinen Maschinenraum zurückkehren. Bei allen dreizehn Geistern - was sonst sollte er denn tun?
    Wie sicherte man einen Stadtbezirk? Wenn die Fremden wirklich in die Stadt Tarath eindrangen, was sollte man dagegen tun?
    Valvul sah sich um. Die übrigen fünf Beratenden schienen nicht klüger zu sein als er.
    Ihre Augenstiele hingen traurig herab, als wüßten sie sich keinen Rat. Das Bildgerät war inzwischen erloschen. Der Beisitzer Eins war nicht mehr ansprechbar. Valvul nahm es gelassen zur Kenntnis. An den Beisitzer hätte er sich ohnehin nicht zu wenden gewagt.
    Dann kam ihm eine Idee. Noch einmal würde er zu seiner Maschine zurückkehren und sie um Rat bitten. Seine Maschine war schlau; manchmal hatte er den Eindruck, sie kenne sich im Eigentlichen Bereich viel besser aus als er selbst.
    Er war im Begriff, die Raumfalte zu schließen und den Rückweg anzutreten, da schoß ihm ein Gedanke durch den Sinn. Der Beisitzer Eins hatte, scheinbar beiläufig, etwas überaus Wichtiges gesagt. Er hatte von der eigenen Aufgabe gesprochen, die sie zu erfüllen hatten und die sie allein erfüllen wollten. Valvul erinnerte sich an die vielen verzweifelten Stunden, die er an der Konsole seiner Maschine zugebracht und in denen er sich immer wieder gefragt hatte, welches der Sinn seiner Existenz sei.
    Wenn der Beisitzer Eins von einer Aufgabe wußte, an deren Erfüllung sie alle arbeiteten, warum machte er den Mascinoten dann nicht klar, was für eine Aufgabe es war? Valvul hatte sich inzwischen die Überzeugung angeeignet, er sei bei weitem nicht der einzige, der am Sinn seines Daseins verzweifle. Wenn jemand die Aufgabe kannte, warum sprach er nicht darüber und befreite die Unsicheren von ihren Zweifeln?
     
    *
     
    Preleddi musterte die fremdartigen Maschinen und Geräte, die beide Seiten des Korridors säumten, mit mißtrauischem Blick. „Mir ist hier unheimlich", sagte er.
    Vjuga begann zu blinken. Der Prodheimer-Fenke bemerkte es. „Was sagt der gläserne Mann?" wollte er wissen.
    „Er sagt, alle Prodheimer-Fenken leiden an einer überreizten Phantasie, sobald sie in eine fremde Umgebung geraten." Plaquet lächelte amüsiert, denn in Wirklichkeit hatte sich der Ai wesentlich deftiger ausgedrückt.
    „Er soll aufpassen,
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