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1029 - Die Unbezwingbaren

Titel: 1029 - Die Unbezwingbaren
Autoren: Unbekannt
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Spoodies an den breiten Gürtel.
    Sie schleusten sich aus und glitten zur Oberfläche der Plattform hinab. Plaquet inspizierte die Meßgeräte, die in die Ärmel seiner Montur eingearbeitet waren. Er machte eine bezeichnende Geste mit beiden Händen, die andeuten sollte, daß er ein Experiment durchführen wolle. Preleddi erstarrte vor Schreck, als er Plaquet langsam und vorsichtig den Helm öffnen sah. Die Außenmikrophone übertrugen ein halblautes Zischen.
    Plaquet stand benommen, ein unangenehmes Knacksen in den Ohren. Heftiger Druck, der ihn schwindeln machte, legte sich ihm aufs Gehirn. Vorsichtig sog er die Luft ein. Sie war dünn, aber atembar, wie die Instrumente angezeigt hatten. Er ließ zwei Minuten verstreichen und zwang sich dazu, regelmäßig zu atmen. Der Druck im Schädel ließ nach, das Knacken in den Ohren verstummte. Er machte eine Bewegung, die Preleddi und Vjuga aufforderte, es ihm nachzutun.
    Nach zehn Minuten waren sie an die ungewohnte Umgebung akklimatisiert. Und Plaquet hatte eine Sorge weniger. Sie brauchten den Helmfunk nicht mehr. Er deutete auf die Basis des Turmes, der, in Bugrichtung der HIAKLA gesehen, zur Rechten lag.
    „Wir suchen nach einem Eingang", sagte er. Seine Stimme klang merkwürdig dünn und hoch.
    „Sollten wir uns nicht teilen?" schlug der Prodheimer-Fenke vor. „Ich meine..."
    „Die Basis des Turmes hat einen Umfang von wenigstens zehn Kilometern", fiel Plaquet ihm ins Wort. „Wenn wir uns trennen, finden wir nie wieder zusammen."
    Die Oberfläche der Plattform entlang der Basis des Turmes war keineswegs eben, wie es aus der Ferne den Anschein gehabt hatte. Kleine Bauwerke aller Arten und Formen erhoben sich allenthalben. Vorherrschend waren kuppelförmige Gebilde von maximal zehn Metern Höhe. Es war nicht zu erkennen, welchem Zweck sie dienten. Nirgendwo gab es eine Öffnung. Plaquet begann zu fürchten, daß es von dieser Seite her keinen Zugang zum Inneren der Festung gebe. Womöglich war der einzige Eingang jene riesige Schleuse, durch die die Kastenschiffe ein- und ausflogen.
    Er trat auf eine Kuppel zu, die nicht mehr als drei Meter hoch war. Er hörte sich angesprochen. Eine Stimme, die sich einer fremden Sprache bediente, sagte mehrere Worte, von denen Plaquet kein einziges verstand. Erstaunt fuhr er herum. „Was ist das?"
    Er konnte nicht erkennen, woher die Stimme kam. Verstohlen griff er nach dem Strahler, dessen Kolben aus dem Gürtelhalfter ragte.
    Die Wand der Kuppel geriet in Bewegung. Ein Spalt entstand, der schließlich eine Weite von zwei Metern erreichte. Dahinter erblickte Plaquet einen mäßig hell erleuchteten Korridor, der in sanfter Neigung abwärts führte.
    „Eine Falle", vermutete der stets zur Vorsicht neigende Preleddi.
    Plaquet winkte ab. „Glaube ich nicht", sagte er. „Wir sind lediglich auf einen hilfsbereiten Pförtner gestoßen."
    Er wandte sich an Vjuga. Der Ai verstand die unausgesprochene Frage. Die Vertiefungen an seinem Schädel begannen zu blinken.
    „Ja, es war eine Robotstimme", entzifferte Plaquet.
     
    *
     
    Immer noch von Widerwillen erfüllt, aber bereit, der Weisung des Beisitzers Eins zu folgen, schloß Valvul die Raumfalte und machte sich auf den Weg zum Versammlungsort.
    Dabei schlug er die Energiestraße ein, die unmittelbar zum Zentrum des Stadtbezirks führte.
    Die Falte hatte sich kaum geschlossen, da wußte er, daß er einen Fehler gemacht hatte.
    Zu lange war es schon her, seit er seine letzte Schnittphase durchgemacht hatte. In einer Lage wie der seinen bediente man sich der Raumfalte nur mit größter Vorsicht. Auch die kleinste Unregelmäßigkeit konnte den Schnittvorgang auslösen.
    Schmerz wühlte sich in Valvuls Körper. Er kam nicht augenblicklich am Versammlungsort zum Vorschein, wie er erwartet hatte, sondern blieb in der geschlossenen Raumfalte stecken. Dunkelheit umgab ihn. Er befand sich in einem endlosen, finsteren Raum, der keine Schwerkraft kannte und in dem er träge dahinschwebte, von zuckenden, reißenden Schmerzen gepeinigt. Er haßte seinen Nachbruder, noch bevor er ihn zum ersten Mal zu Gesicht bekam. Ausgerechnet jetzt mußte der Vorgang der Vervielfältigung einsetzen! Er würde zu spät zur Versammlung kommen.
    Der Schmerz ließ nach. Der Schnitt war vollzogen. Irgendwo neben ihm in der Dunkelheit schwebte sein Nachbruder, Substanz aus seiner Substanz, Wissen von seinem Wissen, bereit, sich der Aufgabe zu widmen, die jedem Mascinoten im Augenblick seiner Geburt zugeteilt wurde,
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