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1028 - Entführt nach Atlantis

1028 - Entführt nach Atlantis

Titel: 1028 - Entführt nach Atlantis
Autoren: Jason Dark
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hatten das Nicken des Simon Rogers gesehen und rissen Johnnys Arme in die Höhe. Er spürte die Schmerzen in seinen Schultern, als sollten dort die Sehnen zerrissen werden. Tränen schossen in seine Augen, und er hatte Mühe, überhaupt noch Luft zu bekommen.
    Sie stießen ihn voran. Weiter durch diese schaurige Umgebung, in der die Skelette wie Wächter standen, dicht nebeneinander, als wollten sie eine Mauer bilden.
    Johnny sah sie und sah sie trotzdem nicht. Die einzelnen Gestalten verschwammen vor seinen Augen. Die leeren Höhlen der Augen waren wie Gräber, die ineinanderflossen.
    Ein roter Schein erreichte sein Gesicht. Der Schwarze Tod stand noch immer geduckt da und hielt seinen mörderischen Glutofen weit offen. Auch dieses dunkle Skelett hatte einen farbigen Schein bekommen, aber es wirkte dadurch nicht weniger gefährlich.
    Zwei, höchstens drei Schritte noch trennten Johnny von seinem endgültigen Schicksal. Er stemmte sich mit den Füßen gegen den Boden. Es hatte keinen Sinn, die anderen waren stärker.
    Der Schwarze Tod wartete auf ihn. Er brauchte diesmal seine Sense nicht, es reichte ihm, wenn er sein Opfer in den Glutofen hineinsteigen ließ.
    Johnny war da.
    Simon Rogers auch.
    Der bückte sich blitzschnell und umfaßte Johnnys Beine. Bevor sich der Junge versah, hatte er den Kontakt mit dem Boden verloren, schwebte darüber und wurde gekippt.
    Plötzlich konnte er nicht mehr. Er riß den Mund auf. Er schrie, schrie und schrie…
    ***
    Ich stand längst auf den Beinen, als jemand heftig die Tür aufstieß.
    Sheila und Bill stürmten in den Raum. Zurückhalten konnte ich sie nicht mehr, und ich erlebte Sekunden später, wie sehr sie das Bild innerhalb der Sonne schockte.
    Bill blieb so heftig stehen, daß seine Schuhsohlen dabei quietschend über den Boden rutschten. »Nein, nein, nein…!« stammelte er so hilflos, wie ich ihn noch nie erlebt hatte.
    Auch Sheila sah das fürchterliche Bild. Sie bewegte sich nicht mehr. Auf der Stelle war sie eingefroren und bleich wie ein Gespenst geworden. Was in ihrem Innern vorging, konnte man nur ahnen, aber es mußten schreckliche Dinge sein.
    Irgendwie war froh darüber, daß sie nicht durchdrehte. Da hatte der Schock sein Gutes.
    Ich kümmerte mich nicht um die beiden Conollys. Johnny war jetzt wichtiger. Die anderen führten ihn immer näher an die Glut heran. Es waren keine Skelette, sondern normale Menschen, die allerdings unter dem Bann der atlantischen Welt und auch des Träumers standen.
    Die Sonne war das Tor. Sie war auch das Loch in der Zeit. Sie bildete die Schnittstelle zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit. Der Tunnel, der hinein auf die versunkene Insel führte und auch für mich der einzige Weg war.
    Ich hörte Carella lachen.
    Mist, er war wach.
    Ich drehte mich um.
    Ja, Carella war aus seinem Schlaf erwacht. Er stand sogar auf. Er hatte sich verwandelt. In seinen Augen leuchtete jetzt das Rot der bösen Sonne. Sein Gesicht war zu einer Fratze geworden, und er war bereit, auf nichts mehr Rücksicht zu nehmen.
    Wie eine zum Leben erwachte Mumie im Film ging er auf die Wand zu. Seine Augen leuchteten, der Mund war verzogen, und er kannte nur dieses eine Ziel, obwohl ich mich noch als Hindernis dort aufhielt.
    Bill Conolly konnte sich nicht mehr beherrschen. »Hol ihn zurück!« brüllte er Carella an. »Hol meinen Sohn zurück!«
    »Er gehört dem Schwarzen Tod!«
    Der Reporter riß seine Waffe hervor. »Verdammt noch mal, ich will ihn zurückhaben. Oder willst du eine Kugel?«
    »Er bleibt!«
    »Nein, verdammt!«
    Bill war nicht zu halten. Er hatte noch nicht geschossen. Aber er stürmte auf Pete Carella zu, der einfach weiterging. Ich wußte im Augenblick nicht, was ich unternehmen sollte. Mein Blick wieselte zwischen der Szenerie im fernen Atlantis und der Wirklichkeit hin und her.
    Die sah schlimm aus.
    Bill hatte Carella erreicht und ihn niedergeschlagen. Der Mann mit dem Blut der Atlanter kniete am Boden. Blut tropfte aus einer Wunde neben seinem linken Auge. Und doch war er nicht bereit, von seinem Plan abzugehen.
    Der Reporter lief auf Carella zu. Plötzlich klebte die Mündung der Waffe an der Stirn des Mannes. »Ich schieße, wenn du ihn nicht zurückholst, verdammt. Ich löchere deinen Schädel, Carella!«
    »Er gehört ihm!«
    Bill riß den Mann hoch. Obwohl es ihm bestimmt schwerfiel, wollte er wissen, was mit Johnny passierte.
    Und er schaute genau hin, als man seinem Jungen die Beine wegriß. Bill heulte auf. Die
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