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1028 - Entführt nach Atlantis

1028 - Entführt nach Atlantis

Titel: 1028 - Entführt nach Atlantis
Autoren: Jason Dark
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weiß ich alles, Pete. Ich denke, wir sind vom gleichen Blut und haben es bisher nur nicht gewußt.«
    Ich betete innerlich, daß mein Bluff klappte und er die Ausrede akzeptieren würde.
    Noch gab er mir keine Antwort. Er schaute mich nur fassungslos an. Überlegte. Hob schließlich die Schultern und schluckte einige Male.
    Er mußte einen mehrmaligen Anlauf versuchen, um sprechen zu können. Dann hatte er sich gefaßt. »Du… du … auch?«
    »Ja, ich auch.«
    »Und er? Dein Freund? Dein Kollege oder wie auch immer…«
    »Er nicht. Nur wir beide. Verwandte Seelen, Pete.« Ich streckte ihm die Hand entgegen. »Zu zweit könnten wir stärker sein und es auch schaffen. Nur wir.«
    »Ja… ja …«, gab er schließlich zu. »Das ist alles möglich. Ich habe bisher noch keinen Menschen erlebt, der außer mir soviel über Atlantis weiß wie du.«
    »Akzeptiere es, Pete. Das Schicksal hat uns zusammengeführt. Wir sollten Atlantis besuchen. Vielleicht kann ich dir helfen und noch etwas zeigen. Und du mir natürlich auch.«
    »Aber was ist mit ihm, verdammt?«
    Damit hatte er Bill gemeint.
    »Er wird uns nicht stören!« Ich zwinkerte Carella bei dieser Antwort zu.
    »Ja, das ist gut. Aber nur ein Versprechen, das noch umgesetzt werden muß.«
    Ich war schon dabei. Meine Beretta hielt ich bereits in der Hand, als ich auf der Stelle herumwirbelte und Bill plötzlich in die Mündung schaute.
    »He, was ist…«
    »Raus, Bill!« flüsterte ich ihm zu. »Verschwinde.« Ich zwinkerte auch ihm zu, damit er Bescheid wußte. »Geh! Du hast hier nichts zu suchen. Das ist jetzt einzig und allein unser Bier!«
    Bill ging zurück. Langsam, bleich im Gesicht. Hinter mir lachte Pete Carella. Er konnte nur als Sieger aus diesem Streit hervorgehen, und das spürte er auch.
    Vor mir verließ Bill als erster den Raum. Er fluchte, er beschimpfte mich, aber ich hatte ihn auch nicken sehen, demnach wußte er Bescheid. Doch die große Prüfung stand uns noch bevor. Carella meldete sich wieder.
    »Das ist mir zuwenig, Sinclair. Du mußt es endgültig machen. Er soll uns nicht verraten können.«
    »Was meinst du?«
    »Erschieß ihn!«
    Ich hielt für einen Augenblick an. Der Vorschlag hatte mich überraschend erwischt, aber ich wollte Carella keine Zeit geben, um noch länger nachzudenken. »Du hast recht, Pete. Er ist ein Hindernis. Er kann uns die Zukunft verbauen, und deshalb wird er sterben müssen. Und zwar jetzt und hier.«
    Mein Arm zuckte in die Höhe. Carella sollte sehen, daß ich es ernst meinte.
    Bill wußte nicht, was er von meiner Reaktion halten sollte. Er sah die Waffe so nah vor sich. Sein Mund formulierte ein Wort. Er sprach den Namen John aus. Ich las es von seinen Lippen ab. Hören konnte ich es nicht, denn das Echo des Schusses überdeckte alles.
    Bill Conolly sackte zusammen. Schwer ließ er sich fallen. Die Kugel war hautnah an seiner linken Schläfe vorbeigestrichen. Wahrscheinlich hatte er noch den Luftzug gespürt. Mit einem dumpfen Geräusch schlug er auf und blieb verkrümmt liegen.
    Hinter mir hörte ich die hastigen Schritte des Pete Carella. Bevor er sich von Bills »Tod« überzeugen konnte, drehte ich mich schnell um.
    »Erledigt«, sagte ich und schloß mit der freien Hand die Tür. Allerdings nicht so schnell, als daß Carella nicht gelungen wäre, noch einen Blick auf die gekrümmt am Boden liegende Gestalt zu werfen.
    Jetzt gereicht uns das relativ dunkle Licht als Vorteil. Und Bill hatte sich auch hervorragend in der Gewalt, denn er bewegte nicht einmal einen kleinen Finger.
    Zuletzt stieß ich die Tür heftig zu und nickte Carella zu.
    »Erledigt!«
    Er atmete schwer und wischte über sein blankes Gesicht. »Du hast es wirklich getan?«
    »Ja. Es geht um uns, um unsere Sache. Ich habe auch schon länger gespürt, daß es in mir brodelt.«
    Carella nickte. Die Überraschung hatte ihn auch jetzt nicht losgelassen. Zum Glück vergaß er Bill und kümmerte sich um mich. »Wie – ich meine – wie hast du es geschafft, in die Vergangenheit zu reisen?«
    »Wahrscheinlich wie du«, erwiderte ich locker und hoffte, daß er in diese Falle hineinging.
    »Durch Schlaf und Traum?«
    »Ja, was sonst?«
    »Sehr schön«, flüsterte er. »Wirklich. Aber ich hätte es mir denken können.«
    »Wäre es nicht an der Zeit, daß wir beide es versuchen sollten? Ich möchte es wieder sehen. Ich fühle mich nur glücklich, wenn ich meine Blicke in die Vergangenheit hineingleiten lassen kann. Alles andere ist dann nicht mehr
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