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1028 - Entführt nach Atlantis

1028 - Entführt nach Atlantis

Titel: 1028 - Entführt nach Atlantis
Autoren: Jason Dark
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nicht ausgesprochen wurden.
    »Ist die Tür denn verschlossen?« fragte Sheila flüsternd.
    »Wieso? Willst du hinein?«
    »Wenn es sein muß.«
    Das paßte dem Reporter nicht so ganz. Er wiegte den Kopf. »Noch ist nichts passiert, denke ich. Wir werden warten. Einmal hat Johns Plan geklappt…«
    Sheila hob die Schultern. Die Geste wirkte resignierend. »Ja, einmal, aber wir müssen auch an Johnny denken. Man hat ihn entführt nach Atlantis, und ich weiß nicht, ob John allein stark genug ist, um ihn wieder in unsere Welt zurück zu holen…«
    ***
    Neben mir schlief Pete Carella, als wären wir beide die besten Freunde.
    Es fiel mir schwer, mich damit abzufinden, aber ich hoffte stark, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.
    Um uns herum war es stockfinster. Kein einziger heller Streifen durchbrach diese Schwärze. Selbst vor der Tür schien das Licht gestoppt zu haben.
    Es begann die Zeit des Wartens. Ich fragte mich, wie lange sie anhalten würde. Carella war ein Träumer, aber ein besonderer. Durch sein altes, atlantisches Blut war es ihm möglich, die Dinge in die Wirklichkeit zu holen, die er im Traum sah.
    So etwas gab es.
    Auch Bill hatte dieses Abenteuer in abgewandelter Form bereits hinter sich. Es lag noch nicht lange zurück, als er in Mittelamerika in den Bann einer gefährlichen Voodoo-Zauberin geraten war, die es geschafft hatte, durch das Jenseits zu surfen.
    Das war bei Carella nicht der Fall. Er hatte nur den Weg nach Atlantis gefunden. Leider in eine Zeit, wo der Schwarze Tod noch regiert hatte. Wenn er es tatsächlich schaffte, mit ihm in Kontakt zu geraten, würde ich ihn möglicherweise sehen können. Darauf war ich nicht nur gespannt, in mir kroch auch ein unbehagliches Gefühl hoch, denn jede Begegnung mit diesem Dämon war etwas Besonders. Natürlich im negativen Bereich.
    Warten – nichts tun. Konzentration auf meinen schlafenden Nebenmann, der diese Technik des schnellen Einschlafens und Träumens tatsächlich perfekt beherrschte.
    Sollte tatsächlich etwas geschehen, wußte ich jetzt noch nicht, was ich unternehmen würde. Ich mußte mich einfach von der Situation überraschen lassen und aus dem Bauch heraus handeln.
    Immer wieder dachte ich an Johnny, mein Patenkind. Verdammt noch mal, er hatte einiges überstanden. Es lag nicht einmal lange zurück, da hatte ich sogar auf ihn schießen müssen. Es hatte damals keine andere Möglichkeit gegeben. Mir war es nicht möglich gewesen, dies aus meinem Gedächtnis zu streichen. Ständig kehrten die Gedanken zurück und erinnerten mich daran.
    Jetzt lenkte mich etwas ab. An der Wand vor mir passierte das Unfaßbare. Zugleich wurde mir klar, daß Carella mit seinen Träumen Erfolg gehabt hatte.
    Auf der Wand malte sich ein Lichtkreis ab!
    Der Umriß einer Sonne. Eine Corona, sehr seicht und nicht scharf konturiert, aber deutlich als Kreis erkennbar. Noch schwarz in seinem Innern, das aber würde sich ändern, davon war ich überzeugt.
    Das flache Liegen bekam mir nicht besonders. Deshalb setzte ich mich hin. So hatte ich einen besseren Blickwinkel.
    Die Sonne malte sich vor mir ab. Und neben mir schlief Carella.
    Noch tiefer und fester. Er war regelrecht in seine andere Welt versunken. Der Traum hielt ihn fest. Er hatte ihn erfüllt und berührte jede Faser seines Körpers.
    Atlantis schickte ihm die Bilder, und diese Bilder konnte er nicht für sich behalten. Der Umkreis dieser fremden und roten Sonne diente ihm als Leinwand und Projektionsfläche.
    Auch für mich.
    Bilder entstanden vor einem rötlichgelben Hintergrund innerhalb des Sonnenkreises. Die alte Landschaft, die ich auch von meinen Besuchen her kannte. Ein düsteres Gebirge, über das der Träumer wie eine fliegende Kamera hinwegglitt.
    Es war mir nicht unbekannt. Ich hatte es bei meinen Zeitreisen schon selbst erlebt. Es war das Reich des Schwarzen Tods. Ich erinnerte mich auch an die Bilder in diesem Haus. Auch ihre Motive zeigten die Ausschnitte dieser Landschaft.
    Unheimlich sah sie aus. Düster und drohend. Der Blick in die tiefen Schluchten, auf deren Grund es brodelte und dicke Nebelwolken in die Höhe quollen. Ein scharfer, übelriechender und atemberaubender Dunst, den auch ich schon erlebt hatte.
    Es war erst der Anfang. Ich war sicher, daß mich der Träumer in die Höhle des Löwen führen würde. In ein Zentrum, in dem ich auch den Schwarzen Tod fand.
    Die Bilder innerhalb der roten Sonne tanzten nicht mehr so stark.
    Sie flossen jetzt ruhiger dahin. Es gab kaum
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