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1028 - Entführt nach Atlantis

1028 - Entführt nach Atlantis

Titel: 1028 - Entführt nach Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Schwankungen. Wie von einem Fahrstuhl getragen glitt der Träumer in eine kegelförmige Schlucht hinein, die sich in der Tiefe verengte, aus der zugleich ein rotes Glühen emporstieg.
    Ein Feuer?
    Nein, das war nur der erste und auch falsche Eindruck. Ein Feuer hätte geflackert und nicht so ruhig gebrannt. Dort unten am Grund sah ich keinerlei Bewegungen. Es mußte etwas anderes sein, und es wirkte dabei wie ein Scheinwerfer.
    Glut…
    Ja, das war eine tiefdüstere Glut. Mir schoß der Vergleich der Höllenglut durch den Kopf. Sie lockte den Träumer an. Sie schien dabei sehr stark zu sein, denn die Bilder wurden noch klarer und auch viel intensiver.
    Plötzlich wackelte das Bild. Der Schläfer schien aufgeregt zu sein.
    Etwas hatte ihn gestört. Ich hoffte nur, daß er nicht erwachte und so alles zerstörte.
    Nein, Carella blieb neben mir legen. Ruhig. So starr wie jemand, der gerade gestorben war.
    Der Grund der Schlucht rückte näher. Das düstere Rot blieb wie ein Zyklopenauge bestehen. Es erhellte sogar die nähere Umgebung und berührte dabei nicht nur den Untergrund.
    Jetzt floß es auch über die Personen hinweg, die sich in seiner Nähe versammelt hatten.
    Mein Herz stand nicht still, obwohl ich für einen Moment das Gefühl hatte. Ich sah die Skelette und wußte nicht, wie viele es waren.
    Aber die dunklen, hautlosen Köpfe kamen mir bekannt vor. Ich kannte sie, auch wenn ich mehr in meiner Erinnerung bohren mußte, um zu einer Lösung zu gelangen.
    Es waren die Wächter des Schwarzen Tods. Und wo sie sich aufhielten, konnte auch er nicht weit sein. Er hatte sie auf seinen Reisen immer mitgenommen. Sie hatten ihn beschützt, und sie hatten damals auch gegen Myxins Vampire gekämpft.
    Sie bildeten um das rote Glutauge einen Halbkreis aus Knochenkörpern. Durch meinen Blickwinkel konnte ich sogar auf ihre Schädel schauen. Die blanken Knochen leuchteten rosig auf, wenn das Licht sie erwischte. Und auch in den Augenhöhlen verfing sich diese unheimliche Glut. Näher und näher brachte mir der Träumer das Bild. Er holte Atlantis und den Bereich des Schwarzen Tods unmittelbar zu mir heran.
    Er war da!
    Ich riß mich zusammen, denn bei seinem Anblick wäre ich am liebsten hochgesprungen. Automatisch erinnerte ich mich daran, wie ich ihn getötet hatte. Ihn jetzt wieder zu erleben, sogar als Wahrheit präsentiert zubekommen, das war schon etwas Außergewöhnliches.
    Carella vergaß ich. Allein der Schwarze Tod interessierte mich, der über die rote Glut herrschte. Es war sein Feuer, das er kontrollierte.
    Es leuchtete in einem Sack oder einem Schlauch, der von diesem Rot völlig ausgefüllt wurde.
    Der Dämon selbst stand oder kniete – so genau war es nicht zu erkennen und hielt mit beiden Händen den oberen Rand dieses ungewöhnlichen Gefäßes fest.
    In seinem Innern brodelte es. Die Glut geriet in Wallung, sie warf Blasen, und dann drehte der Schwarze Tod mit einer heftigen Bewegung seinen häßlichen Schädel nach rechts.
    Es wirkte wie ein Befehl. Augenblicklich bewegten sich die Skelette und bildeten eine Gasse.
    Aus dem Hintergrund lösten sich einige Gestalten. Zuerst dachte ich, daß die Skelette Nachschub bekommen würden, aber ich hatte mich geirrt. Es waren normale Menschen. Ein Mann, eine Frau und zwei noch jugendliche Personen.
    Der eine von ihnen mußte Simon Rogers sein. In seinen Augen leuchtete das gleiche Rot der Sonne wie in denen der Frau und des Mannes. Eine runde Glut hatte sie verändert, allerdings nicht die Person, die wie ein Gefangener zwischen ihnen hing und von ihren harten Griffen festgehalten wurde.
    Es war Johnny Conolly. Mit seinem blutenden Gesicht sah er aus, als wäre er zusammengeschlagen worden.
    Das hätte er noch verkraften können. Die Zukunft allerdings sah düster für ihn aus, denn die drei veränderten Menschen schoben Johnny auf seine Sterbestätte zu.
    Die Glut des Schwarzen Todes…
    ***
    Johnny Conolly war gefallen. Er hatte nach diesem Eintauchen in die Traumwelt das Gefühl für Zeit und Raum verloren. An seinem Körper zerrten Kräfte, die er nicht kannte. Die ihn allerdings mitrissen, hineinstießen in den Wirbel der Vergangenheit. Zur Glut hin, zum Schwarzen Tod und zu den ihn umgebenden Skeletten.
    Er wehrte sich nicht. Er konnte nichts tun. Es lag nicht mehr an ihm, etwas zu verändern. Er fiel, er wurde getrieben. Er ging sogar, denn er bewegte seine Beine, und er wußte nicht, wie er noch zurechtkommen sollte.
    Plötzlich war er am Ziel. Harter Fels
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