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1028 - Entführt nach Atlantis

1028 - Entführt nach Atlantis

Titel: 1028 - Entführt nach Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Satz hatte gepreßt und übernervös geklungen, und sie schaute sich dabei auch immer wieder um.
    »Warum denn?«
    »Das Gefühl, weißt du…?«
    »Nein.«
    »Vielleicht sind sie schon da.«
    Johnny lachte, um Kathy zu beruhigen. »Wer sollte denn dort sein?«
    »Dieses Monster, zum Beispiel!«
    »Nein, Kathy, nein.« Johnny schüttelte entschieden den Kopf. »Das stimmt nicht. Niemand wird dort sein, abgesehen von deinem kleinen Bruder, und der schläft tief und fest.«
    Kathy Tarling überlegte. Sie drehte dabei ihre Hände um den Griff am Lenker. »Was ist mit meinen Eltern?«
    Auf diese Frage hatte Johnny gewartet. Er wußte sofort, daß er sie dem Mädchen nicht beantworten konnte.
    »Glaubst du, daß sie bei diesem Carella sind?«
    Johnny hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich habe überhaupt keine Ahnung.«
    »Was kann man denn konkret sagen, Johnny?«
    »Wenn ich das nur wüßte«, murmelte er.
    »Bitte!« drängte sie. »Du hast mir bisher schon toll geholfen. Ohne dich hätte man mich wahrscheinlich…«
    »Ach hör auf, Kathy. Wir haben Glück gehabt, das ist alles. Verdammtes Glück.«
    »Und meine Eltern?«
    »Kann ich dir auch nicht sagen, ehrlich nicht.«
    »Das Skelett hat sie geholt, nicht?«
    Darauf wollte Johnny ihr keine Antwort geben. Statt dessen deutete er in die Tiefe des Campingplatzes hinein. Die Menschen schliefen in ihren Zelten. Kein Licht durchbrach die Finsternis, die sich wie grauschwarze Watte ausgebreitet hatte. Über dem Gelände lag die Dunkelheit wie ein grausamer Segen aus dem Reich der Hölle. Zumindest konnte man das so empfinden.
    Kathy hatte an der Unterlippe genagt. »Und was machen wir jetzt?« fragte sie.
    »Es bleibt dabei. Wir gehen zum Zelt deiner Eltern. Du wolltest nach Bruno schauen.«
    »Ja, das hatte ich vor!« bestätigte sie. »Aber jetzt habe ich plötzlich Angst bekommen.«
    »Wovor?«
    »Weiß ich nicht. Allgemein, Johnny.«
    Der Junge schob sein Rad näher an das seiner Freundin heran. »Ich bin doch bei dir, Kathy. Du brauchst keine Angst zu haben. Wir haben das andere gepackt, und das hier schaffen wir auch. Darauf wette ich.«
    Sie lächelte nur, hielt sich ansonsten zurück und folgte Johnny, der sein Rad vorschob.
    Sie betraten ein Gelände, auf dem die normale Nachtruhe herrschte. Abgesehen von den unterschiedlichsten Schnarchlauten, waren keine anderen Geräusche zu hören. Je näher sie an das Zelt der Familie Tarling herankamen, um so unruhiger wurde Kathy. Sie spitzte ihre Ohren, weil sie darauf achtete, ob Bruno erwacht war, jetzt in der Dunkelheit lag und weinte.
    Zu hören war nichts. Jeder Camper besaß eine eigene, angemietete Parzelle. Das Zelt der Tarlings war recht groß und komfortabel. Man konnte darin stehen, ohne sich den Kopf zu stoßen, was nicht bei allen Zelten der Fall war.
    Licht schimmerte nicht durch die Plane. Die Dunkelheit badete das Zelt von außen und von innen. Kathy hatte den Ständer getreten und das Rad hingestellt. Unsicher stand sie vor dem verschlossenen Eingang. Sie traute sich auch nicht, durch eines der Fenster zu schauen und blickte zu ihrem jungen Freund hin, der ebenfalls abwartete. Das war nicht seine Sache hier, sondern die von Kathy. Sie sollte den ersten Schritt machen.
    »Willst du nicht gehen?«
    Das Mädchen nickte heftig mit zusammengepreßten Lippen.
    »Aber du bleibst bei mir, nicht?«
    Der Zelteingang ließ sich auch von außen öffnen. Kathys Hände zitterten, als die Finger nach dem kleinen Metallgriff des Reißverschlusses faßten. Als sie ihn nach unten zog, klang das Geräusch in der Stille überlaut.
    Sie zerrte ihn nicht ganz auf. Der Spalt war so groß, daß Kathy ihren Kopf hindurchschieben konnte, was sie auch tat, und dann mit einer heftigen Bewegung zurückzuckte. Beinahe wäre sie vor Johnnys Schienbein getreten. So aber rutschte ihr Fuß ab und erwischte die Zehen des Jungen.
    Johnny fluchte leise, und Kathy entschuldigte sich flüsternd. Noch einmal schaute sie in das dunkle Zelt, um sich zu vergewissern, was sie gesehen hatte.
    Der leise Schrei seiner Freundin warnte Johnny. Er machte sich auf eine schlimme Nachricht gefaßt, und tatsächlich drehte sich Kathy zitternd um.
    »Was hast du denn?«
    »Sie sind da.«
    Johnny hatte zunächst nichts begriffen. »Was hast du da gesagt?«
    »Meine Eltern sind da. Sie schlafen, als wäre nichts geschehen. Ehrlich, Johnny, du kannst nachschauen.«
    »Das tue ich auch«, flüsterte er.
    Kathy trat zur Seite. Sie hatte einen Handballen
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