Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1028 - Entführt nach Atlantis

1028 - Entführt nach Atlantis

Titel: 1028 - Entführt nach Atlantis
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
dabei nichts selbst zu tun. Simon lenkte ihn.
    Vor Johnnys Rad blieben sie stehen. Nachdenklich schaute der junge Conolly auf die Räder. Er wirkte wie jemand, der darüber nachdachte, ob er nun fahren sollte oder nicht.
    Den Befehl gab Simon. Zumindest kam es Johnny so vor. Und so bückte er sich, um den Lenker zu umfassen. Er kickte den Ständer weg. Es war wie immer. Es gab keine überflüssige Bewegung, nur geschah alles etwas langsamer. Vergleichbar mit einem Menschen, der fremdbestimmt wird.
    Johnny schob das Rad an. Nebeneinander gingen die beiden her, überquerten den Platz und blieben erst dort stehen, wo der Zufahrtsweg begann und zum Tor führte.
    Johnny stieg auf den Sattel. Hinter ihm klemmte sich Simon Rogers auf den Gepäckträger.
    »Wohin soll ich fahren?«
    »Der Sonne entgegen«, flüsterte Simon. »Sie wartet auf uns. Du kennst den Weg, denn du bist schon einmal dort gewesen.«
    »Zu Pete Carella?«
    »Wohin sonst? Er ist das Tor. Er hat den Schlüssel zur Vergangenheit. Zu Atlantis…«
    ***
    Kathy Tarling wußte nicht, was sie denken sollte, als sie aus einem Zustand erwachte, der ihr bisher unbekannt gewesen war. Sie war tief hineingefallen in ein Loch, aber sie war nicht bewußtlos geworden. Man hatte sie einfach nur ihrer Umgebung beraubt. Das war alles gewesen. Hineingefallen, verschwunden. Geist und Körper getrennt. Alles war einfach anderes geworden.
    Sie stöhnte. Fuhr dabei mit den Händen durch ihr Gesicht, ohne es zu merken. Alles war anders geworden. Noch immer kam sie sich vor wie zweigeteilt. Sie saß einfach nur da und starrte ins Leere. Wie jemand, der völlig von der Rolle war. Hätte jemand auf ihre Augen geleuchtet, so hätte selbst der Schein der Lampe keinen Glanz mehr darin entdecken können. Die Pupillen waren stumpf geworden. Sie sahen künstlich aus, ohne Leben, ohne Energie.
    So blieb sie im Zelt sitzen. Allein, versunken in einem Zustand, aus dem sie so schnell nicht mehr hervorkommen würde. Das normale Leben war einfach weggeschwemmt worden. Sie existierte noch, allerdings zwischen den Ebenen.
    Kathy kam mit ihrem Zustand nicht zurecht. Sie versuchte aber zu denken, sich etwas vorzustellen, doch die Blockade war einfach zu stark. Die Gedanken kamen nicht durch, zumindest nicht voll, und so blieben es Fragmente.
    Das Haus… Johnny … die roten Augen … die Sonnen … dann das Verschwinden der beiden.
    Kathy dachte an vieles, aber sie brachte auch einiges durcheinander. Gewisse Dinge überstiegen ihre Vorstellungskraft. Sie schaffte es auch nicht mehr, sie in eine Reihe zu bringen, denn die Kreisel der Gedanken liefen in verschiedene Richtungen hin weg. Die Nervosität durchrann sie wie Stromstöße, und eine tiefe Furcht drückte ihr Herz zusammen.
    Kathy stand auf.
    Erst als sie stand, merkte sie, was sie getan hatte. Sie drehte sich dem Ausgang zu. Genau das war zuviel. Noch mitten in der Bewegung erwischte sie der Schwindel. Kathy Tarling wußte nicht, was nachgab. Ob es die Knie waren oder ob sie einfach mit den Füßen wegrutschte. Jedenfalls war es ihr nicht mehr möglich, sich zu halten. Das Innere des Zelts drehte sich vor ihren Augen. Schattenkreise entstanden, die einen Sog bildeten und an Kathys Beinen rissen.
    Sie fiel.
    Zum Glück auf den Schlafsack ihres Freundes, so wurde der Aufprall stark gedämpft.
    Auf dem Bauch blieb Kathy liegen. Vergessen von ihren Freunden und der Welt…
    ***
    Wir waren am Ziel – endlich!
    Und ich stieg aus, das heißt, ich mußte mich erst aus dem Porsche hervorfalten, denn ich hatte die Fahrstrecke auf dem Notsitz verbracht, was bei meiner Länge kein Vergnügen und später sogar einer Folter nahegekommen war.
    Bill reichte mir die Hand. »Los, laß dich rausziehen, alter Mann.«
    »Du hast gut reden.«
    »Ein Porsche ist eben kein Rolls.«
    »Das habe ich gemerkt«, stöhnte ich, klammerte mich dabei am Türrand fest und schaffte es auch ohne die Hilfe meines Freundes, aus der Flunder mit vier Rädern zu klettern.
    Bill drückte die Tür zu. Ich blieb neben dem Wagen stehen und streckte mich. Die Hände in die Hüften gestemmt, das Kreuz durchgedrückt. Mochte es auch noch so eilig sein, ich mußte mich zunächst bewegen und fing an mit der Autofahrergymnastik.
    Wir hatten es tatsächlich in einer Rekordzeit geschafft, den Campingplatz zu erreichen. Auf manchen Strecken waren wir nicht nur gefahren, sondern tief geflogen, angetrieben von einer nicht unbegründeten Sorge um Johnny.
    Immer wieder hatte Sheila versucht,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher