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1028 - Entführt nach Atlantis

1028 - Entführt nach Atlantis

Titel: 1028 - Entführt nach Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Manchmal zuckten ihre Wangen oder auch der Mund, als litte sie unter einem Traum.
    Ich berührte ihre Wangen.
    Keine Reaktion.
    Dann streichelte ich über die Haut hinweg und sah, daß der Körper zusammenzuckte. Sogar eine Gänsehaut bildete sich auf dem Gesicht. Die Lippen bewegten sich, ohne daß die Unbekannte sprach, aber das leise Stöhnen war nicht zu überhören.
    »Ich glaube, sie erwacht«, flüsterte Sheila gepreßt. »Himmel, sie wird gleich reden können…«
    Noch war es nicht soweit. Ich bemühte mich. Ich streichelte auch weiterhin ihre Wangen und sprach sie dabei an, erreichte aber nichts außer einigen Stöhnlauten.
    Ich griff zu etwas »härteren« Methoden. Faßte die Schultern an und schüttelte die Schlafende durch.
    Sie stöhnte auf. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. So etwas wie Unwille erschien in den Augen. Da ich nicht nachließ, sackte sie nicht wieder weg.
    Sheila und Bill standen gespannt dabei und schauten auf uns nieder. Auch sie hörten die ersten Worte der jungen Unbekannten.
    »Was ist los? Wo ist Johnny?«
    Hinter mir atmete Sheila scharf ein, als sie den Namen ihres Jungen hörte. Sie geriet in Hektik, sie wollte, daß ich weitere Fragen stellte, aber ich konzentrierte mich zunächst einmal auf das Mädchen und ließ Johnny außen vor.
    »Wer immer du bist«, sagte ich leise. »Du mußt erst einmal zu dir selbst finden.«
    »Ja, ja«, erwiderte sie. Es klang noch sehr verschlafen und auch automatisch.
    »Möchtest du etwas zu trinken haben?«
    »Das ist gut.«
    Ich griff in meine Jackentasche, in der eine Dose mit Mineralwasser steckte. Sie war fast voll, ich hatte erst wenige Schlucke davon getrunken.
    Im Liegen konnte das Mädchen nicht trinken. Ich half ihr dabei, sich zu setzen. Verwundert blickte sie sich um, rieb dann ihre Augen, als könnte sie nicht glauben, daß Besuch gekommen war. Dann trank sie, und es tat ihr gut, denn sie leerte die Dose.
    »Ist es jetzt besser?« fragte ich.
    Sie nickte. Die leere Dose rutschte ihr aus der Hand. »Wer seid ihr denn?«
    »Hinter mir stehen Johnnys Eltern und…«
    »Ha!« Der Ruf drang wie ein Schrei aus ihrem Mund. »Davon hat er berichtet. Dann müssen Sie sein Patenonkel sein. John Sinclair heißen Sie wohl, nicht?«
    »Das ist richtig.«
    »Er hat auf Sie gewartet.«
    »Und wer bist du?« fragte ich.
    »Ich bin Kathy«, murmelte sie. »Kathy Tarling. Wir haben uns hier auf dem Platz kennengelernt, Johnny und ich.«
    »Ihr mögt euch, wie?«
    Kathys Gesicht rötete sich. »Kann schon sein.«
    Sheila hatte nicht mehr stehen können. Sie kniete ebenfalls wie auch ich. »Hör mal, Kathy, ich bin Johnnys Mutter. Du wirst verstehen können, daß wir uns große Sorgen um den Jungen machen. Bitte, sag uns, was hier passiert ist? Wo können wir Johnny unter Umständen finden? Wo ist er hingegangen?«
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte sie nach einer Weile des Nachdenkens. »Es war alles so komisch.« Sie rieb die Augen und zog die Nase hoch. »Ich kann mich so schlecht an die Dinge erinnern.«
    »An die Vorgänge in der Nacht?« fragte ich.
    »Auch.«
    »Weißt du nicht, was da passiert ist?«
    »Nicht alles.«
    »Dann versuche bitte, uns das wenige, an das du dich noch erinnern kannst, zu erzählen.«
    »Ja, mache ich. Aber es ist nicht einfach. Da kommt so vieles zusammen, und ich bin auch durcheinander.«
    »War jemand da? Ist Johnny geholt worden? Und wo hält sich Simon Rogers, sein Freund, auf?«
    »Simon?« wiederholte sie und dachte nach. »Ja, der war hier, das weiß ich genau. Simon war hier. Ich habe ihn gesehen, aber er sah so anders aus.«
    »Wie denn?«
    »Die Augen«, murmelte Kathy. »An mehr erinnere ich mich wirklich nicht. Nur an die Augen. Sie leuchteten in einem roten Licht. Wie zwei Sonnenkreise.« Sie hob die Schultern und schüttelte sich.
    »Das… das … war schon komisch. Nein, so nicht. Nicht komisch. Ich hatte Angst, aber dann war alles weg.«
    »Wie hast du das gemeint?«
    »Ich konnte nichts mehr tun. Ich… ich … mußte plötzlich schlafen, tief schlafen.«
    »Nachdem du in die Augen geschaut hattest, Kathy?«
    »Das ist richtig.«
    Ich atmete durch die Nase tief ein. Ich wußte Bescheid. Alles deutete darauf hin, daß Kathy in den Bann dieser Augen geraten war.
    Simon mußte sie bewußt hypnotisiert oder anders beeinflußt haben, um freie Bahn zu haben.
    »An was erinnerst du dich noch?« fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »An kaum etwas. Da sind Bilder gewesen, aber sie verschwammen immer.
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