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1027 - Das Superspiel

Titel: 1027 - Das Superspiel
Autoren: Unbekannt
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anging.
    „Solange ich nachdenke", befahl er Barrisch, „wirst du damit beginnen, die Wände zu untersuchen. Ich bin überzeugt davon, daß es einen Ausweg aus dieser Zelle gibt, und je schneller wir ihn finden, desto besser. Vielleicht besteht das ganze Geheimnis des Erfolgs in diesem Spiel nur darin, aus diesem Raum zu entkommen."
    Das sagte er lediglich so dahin; in Wirklichkeit hätte es ihn sehr enttäuscht, mit einer derart simplen Lösung das Spiel entscheiden zu können. Er mußte jedoch Schritt für Schritt vorgehen. Wenn er einmal begriffen hatte, worauf es ankam, würde er schnell vorankommen.
    Er kannte einige der anderen Teilnehmer an dem Spiel. Die Vorstellung, daß sie nun mit ihren Robotern in solchen Räumen gefangen waren, belustigte ihn.
    In diesem Augenblick verschwand der Roboter.
    Der Vorgang spielte sich nicht so schnell ab wie das Erscheinen seines Helfers, sondern er nahm Sekunden in Anspruch und erlaubte dem Tart, einige überraschende Feststellungen zu machen.
    Die Wand, durch die die Maschine aus der Zelle verschwand, wirkte durchsichtig. Durch sie hindurch vermochte Doevelnyk andere Räume zu sehen. Es bestärkte sein Selbstvertrauen, daß sie so aussahen, wie er vermutet hatte. Allerdings waren nicht alle besetzt, in dieser Hinsicht hatte er sich getäuscht.
    Die Wand schloß sich wieder, bevor er weitere Eindrücke sammeln konnte. Barrisch blieb verschwunden. Wenn Doevelnyk keiner Halluzination zum Opfer gefallen war, hatte der Roboter in einen Raum über ihnen gewechselt - in einen bis zu diesem Zeitpunkt leeren Raum.
    Es gab also mehr als zweiunddreißig Räume, wesentlich mehr.
    Die leeren waren offenbar ebenso an das Transmittersystem angeschlossen wie die besetzten.
    Der Martha-Martha-König stand sehr ruhig da, sein Atem ging flach, wie immer, wenn er intensiv nachdachte. Nach wie vor war er überzeugt davon, daß er sich in einem Gebäude aufhielt, das man auf dem Ednuk errichtet hatte - in einem Gebäude, das sich aus einer unbekannten Anzahl verlassener und besetzter Räume zusammensetzte. Wenn man unterstellte, daß die Bedingungen für alle Teilnehmer gleich waren (und die gerade gemachten Beobachtungen des Tarts bestätigten dies), konnte man davon ausgehen, daß das Gebäude ein großer quadratischer Klotz war. Es sei denn, die Baumeister hätten die würfelförmigen Zellen in willkürlichen Gruppen neben- und übereinander aufgestapelt.
    Der kurze Blick, den Doevelnyk in seine Umgebung getan hatte, untermauerte jedoch die erste Theorie. Die Zellen waren ordentlich gruppiert.
    Hinter und unter sich hatte der Tart allerdings keine Räume gesehen. Das mußte nicht bedeuten, daß sich dort keine befanden, aber Doevelnyk entschloß sich, einmal davon auszugehen, daß sein Raum in der untersten Ecke eines großen Würfels lag. Er knirschte mit den Zähnen vor geistiger Anstrengung.
    Wenn seine Theorie stimmte, befand er sich in exponierter Lage.
    Warum?
    Waren vielleicht doch nicht alle Teilnehmer mit identischer Ausgangsposition gestartet?
    Gab es bevorzugte Positionen, und nach welchen Gesichtspunkten waren sie aufgeteilt worden?
    Welche Rolle spielten die leeren Räume?
    Doevelnyk gab sich einen sichtbaren Ruck. Er war im Begriff, einen schweren Fehler zu machen und sich mit zu vielen spekulativen Fragen gleichzeitig zu befassen.
    Er näherte sich der Stelle, an der Barrisch durch die Wand verschwunden war. Eine kühne Idee war ihm gekommen. Vielleicht konnte er den Raum auf die gleiche Weise verlassen. Der Sinn des Spiels mochte darin bestehen, möglichst viele Räume aufzusuchen und dort bestimmte Aufgaben zu erfüllen.
    Doevelnyk preßte sich gegen die Wand und stellte erregt fest, daß sie nachgab. Vor Aufregung zitternd, spürte er, daß er die Wand durchdrang. Er vergaß, die Richtung zu bestimmen und bewegte sich blind und entschlossen vorwärts.
    Für einen Moment konnte er den Blick in eine Zelle werfen, in der ein Krane und ein Roboter standen. Beide trugen weiße Bänder aus Stoff, genau wie Doevelnyk und Barrisch. Der Krane blickte den Tart aus aufgerissenen Augen an. Doevelnyk hatte ihn während der Lugosiade schon einmal gesehen und erinnerte sich daran, daß er einen der Favoriten vor sich hatte.
    Dann verblaßte das Bild, und Doevelnyk wurde unsanft in den Raum zurückgeschleudert, aus dem er gerade gekommen war. Es war ein sehr schmerzhafter Vorgang, und der Erfinder des Traum-Martha-Martha schrie vor Pein, Wut und Enttäuschung gellend
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