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1027 - Das Superspiel

Titel: 1027 - Das Superspiel
Autoren: Unbekannt
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sein Spiel getrieben hatte. Es war Mallagan selten gelungen, vorherzusagen, wo der Samen schließlich gelandet war.
    Irgend etwas an diesem Spiel des Zufalls hatte ihn immer fasziniert, und manchmal hatte er sich gefragt, wie der Flugsamen die eigene Ziellosigkeit eingeschätzt hätte, wäre er dazu in der Lage gewesen.
    Geräusche erklangen. Mallagan versuchte, sie zu deuten. Irgend etwas wurde an der Außenfläche des Wagens angebracht. Der Betschide hatte plötzlich das Gefühl völliger Schwerelosigkeit. Die Wände des Fahrzeugs veränderten sich, sie erschienen Mallagan wie Glasscheiben, über die Wasser rann. Er spürte einen Ruck, der tief durch seinen Körper ging - dann befand er sich in einem winzigen Raum, nein, in einer Zelle, mit dunklen Wänden.
    Es gab keinen einzigen Einrichtungsgegenstand. Die Wände, die Decke und der Boden waren glatt.
    Und es war still.
    „Sauber", sagte Mallagan. „Wirklich sauber!"
     
    *
     
    Surfo Mallagan überlegte, was es mit dem Spiel auf sich haben könnte. Die Umgebung, in die er geraten war, erschien ihm nicht gerade aufschlußreich. Andererseits konnte er sich nicht vorstellen, daß man von ihm eine passive Einstellung erwartete.
    Er mußte irgend etwas tun, um die Dinge in Fluß zu halten.
    Aber was?
    Er begann sich gründlich umzusehen. Dabei entdeckte er, daß um seine Hüften ein schwarzes Band geschlungen war. Er untersuchte es, aber es war nichts weiter als ein Fetzen Stoff.
    Welche Bedeutung mochte es haben?
    Der Betschide löste die Schärpe vom Körper und überlegte, was er damit anfangen konnte. Schließlich schlang er sie lose um den Hals und begann damit, zunächst den Boden und dann die Wände des winzigen Raumes abzutasten.
    Plötzlich begann die Luft in der Zelle zu flimmern, und eine Gestalt entstand aus dem Nichts.
    Es war ein kleiner Tart. Zunächst dachte Mallagan, ein Tartkind vor sich zu haben, dann erkannte er, daß das bedauernswerte Wesen an Zwergwuchs litt und verkrüppelt war. Es trug die übliche Uniform und - dies brachte Mallagans Gefühle in Aufruhr - eine schwarze Schärpe um die Hüften.
    Sie starrten sich an.
    „Bist du ein Teilnehmer des Spiels?" brachte Mallagan hervor, als er sich wieder gefaßt hatte.
    „Ja", sagte der Tart, „das heißt, eigentlich nicht."
    Mallagan sah ihn verblüfft an.
    „Ich bin Quargon", stellte sich der Tart vor. Er wirkte sehr beunruhigt, fast ängstlich.
    Mallagan nannte seinen Namen und fragte: „Was bist du nun - Teilnehmer oder nicht?"
    Quargon duckte sich und sagte kleinlaut: „Ich fürchte, ich habe einen schweren Fehler begangen. Einer meiner Artgenossen, der bei der Lugosiade ein hervorragendes Ergebnis erzielt hat und an dem Spiel teilnehmen sollte, ist plötzlich erkrankt."
    Mallagan sah ihn scharf an.
    „Und da bist du für ihn eingesprungen, heimlich, sozusagen?"
    „Ja", seufzte Quargon. „Ich habe seinen Platz eingenommen. Bei der Lugosiade hatte ich überhaupt keine Chance. Nun bot sich mir die unverhoffte Gelegenheit, einmal eine bedeutende Rolle zu spielen. Kannst du dir vorstellen, daß ich zugegriffen habe?"
    „Vorstellen kann ich es mir", meinte Mallagan sarkastisch. „Trotzdem bist du ein Betrüger."
    „Ja", sagte Quargon.
    „Heißt der Tart, dessen Platz du eingenommen hast, Doevelnyk?" erkundigte sich Mallagan.
    „Nein", zischte der Krüppel.
    „Doevelnyk muß also irgendwo in der Nähe sein, denn er nimmt zweifellos an dem Spiel teil."
    Quargon nickte zustimmend.
    „Was weißt du über das Spiel?" wollte Mallagan wissen.
    „Nichts", gestand der Tart.
    Mallagan verbarg seine Enttäuschung nicht. Er fragte sich, warum der Tart bei ihm in der Zelle herausgekommen war.
    „Wie haben sie dich hergeschafft?" erkundigte er sich.
    „Auf dem gleichen Weg wie dich, über einen Transmitter."
    Mallagan rieb sich das Kinn. Er hatte davon gehört, daß die Kranen mit Transmittersystemen experimentierten, aber bisher hatte er solche Anlagen auf den Welten des Herzogtums, die er besucht hatte, noch nicht gesehen. Auf Kran, so hieß es, waren jedoch schon Transmitter im Einsatz. Seine vier Spoodies erlaubten Mallagan, gründlich über diese Dinge nachzudenken.
    Mallagan machte eine alles umfassende Geste.
    „Dieser kleine Raum könnte also durchaus eine Transmitterempfangsstation sein?"
    vermutete er.
    „Schon möglich", sagte Quargon. Dann sprudelte er hervor: „Ich weiß daß ich einen Fehler gemacht habe Ich will so schnell wie möglich weg von hier. Meine Strafe nehme ich
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