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1022 - Der Held von Arxisto

Titel: 1022 - Der Held von Arxisto
Autoren: Unbekannt
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Verzweiflung schlug Linde mit der Faust nach dem Kraken und traf voll. Es gab ein platschendes Geräusch, als platze ein mit Wasser gefüllter Ballon, und das Biest trudelte zuckend ab. Gleichzeitig verspürte Linde ein schmerzhaftes Brennen auf ihrer Schlaghand. Sie stellte fest, daß sich ihre Haut rötete und sich Blasen bildeten, wo sie mit den Tentakeln dieses unheimlichen Geschöpfes in Berührung gekommen war.
    Linde eilte den Gang entlang. Da entdeckte sie ein halbes Dutzend dieser Luftkraken, die zielstrebig auf sie zutrieben. Sie erreichte gerade noch rechtzeitig die Tür zu Staballs Büro, die offenstand, sprang durch und schlug sie hinter sich zu.
    Ein Medoroboter war gerade um Staballs Sekretär bemüht. Der Kontorchef stand am Fenster und starrte ins Freie, wo Tausende dieser tentakelbewehrten Monster durch die Luft schwirrten. Dabei sprach er in sein Armbandgerät, offenbar gab er gerade Anweisungen für Gegenmaßnahmen. In der Rechten hielt er einen Paralysestrahler. Linde stellte fest, daß seine beiden Hände von einem Biomolfilm überzogen waren. Demnach war auch er geätzt worden.
    Es war noch ein anderer Mann im Zimmer, den Linde jedoch nicht persönlich kannte. Als sie seinen Blick kreuzte, wurde er nervös, wandte sich ab und eilte davon. Bin ich wirklich ein solches Schreckgespenst, daß man vor mir Reißaus nehmen muß? fragte sich Linde.
    Sie blickte dem schmächtigen Mann nach, der ebenfalls mit einem Paralysator bewaffnet war. Sie wollte ihm noch eine Warnung zurufen, aber da hatte er die Tür bereits geöffnet, und ein Schwarm der fliegenden Kraken schwebte herein. Der Mann schoß sich seinen Weg frei und enteilte.
    Linde ergriff einen herrenlos auf dem Arbeitspult liegenden Paralysator und wehrte damit die Angreifer ab. Die Paralysestrahlen wirkten augenblicklich, und die Luftkraken schwebten mit schlaffen Tentakeln zu Boden. Linde beförderte sie mit ein paar Fußtritten auf den Gang hinaus und schloß wieder die Tür. Als sie sich umwandte, sah sie Staballs Blick auf sich gerichtet, und er sagte zu ihr: „Deine resolute Art imponiert mir. Jetzt hast du Gelegenheit, sie einmal auf nützliche Weise einzusetzen. Da du schon so gerne Komitees gründest, könntest du eines zum Selbstschutz der Bürger ins Leben rufen. Anders werden wir mit dieser Bedrohung wohl kaum fertig."
    Sie kam zu ihm ans Panoramafenster und blickte hinaus. In der Straße darunter spielten sich unbeschreibliche Szenen ab. Die Passanten liefen in alle Richtungen davon, manchmal von einem ganzen Schwarm der Luftkraken bedroht. Etliche waren bereits von einem oder mehreren befallen.
    Linde sah einen Ertruser, der offenbar unter Schock stand, gegen eine Hauswand gelehnt. Er ließ eines der blauschimmernden Biester ohne jegliche Gegenwehr auf sich zukommen. Da griff eine beherzte Frau ein und schlug mit irgendeinem Gegenstand nach dem heransegelnden Geschöpf. Nun erst fiel die Lethargie von dem Ertruser ab, und er lief in plötzlicher Panik davon.
    Dort lag eine Frau auf dem Boden und schützte ihr Kind mit ihrem Körper vor den Tentakelschlägen einiger Angreifer. Zwei Passanten kämpften sich zu ihr durch und befreiten sie aus der Bedrängnis.
    „Das ist entsetzlich", entfuhr es Linde. „Hast du nicht..."
    Sie verstummte, als in der Straße einige Roboter auftauchten. Sie setzten Strahlenwaffen und Paralysatoren ein und schossen die fliegenden Kraken reihenweise aus der Luft. Gleich darauf erschienen auch bewaffnete Kontorbedienstete in ihren grünen Kombinationen und lichteten die Reihen der Angreifer. Allmählich legte sich das Chaos.
    „Weiß man schon, was das zu bedeuten hat?" erkundigte sich Linde.
    Staball schüttelte den Kopf, während er weiterhin Befehle in sein Armbandgerät sprach.
    Zwischendurch erließ er immer wieder Aufrufe an die Führungskräfte des Kontors, sich bei ihm zu einer Lagebesprechung einzufinden.
    „Was ist denn das?" rief Linde aus, als sich der Schwarm der bläulichen Körper in der Luft für einen Moment lichtete. An der Stelle, wo sich, den Fahrrad-Bergen vorgelagert, ein grüner Hügel befunden hatte, der Lindes liebstes Ausflugziel war, erhob sich nun eine grauweiße Masse in den bewölkten Himmel. Und während sie noch darauf starrte, türmte sich diese Verwerfung noch weiter auf. Das Sicherheitsglas des Panoramafensters erzitterte unter der Druckwelle, die das Kontor erreichte.
    „Wir haben bereits einen Vorgeschmack bekommen", erklärte Staball. „Jetzt scheint es erst
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