Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1022 - Der Held von Arxisto

Titel: 1022 - Der Held von Arxisto
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
richtig loszugehen. Was ist, willst du nicht die Bürgerwehr organisieren? Wenn ich Catherc erreiche, lasse ich von ihm Waffen an die Leute verteilen. Aber bringe ihnen bei, daß sie nicht kopflos um sich schießen und sich nicht gegenseitig gefährden."
    Linde nickte zustimmend. Sie dachte kurz daran, daß sie eigentlich aus einem anderen Grund gekommen war, aber das war jetzt nebensächlich.
    „Kann ich deinen Terminal benutzen, Arger?" fragte sie und begab sich, ohne eine Antwort abzuwarten, sogleich zu dem Nebenanschluß.
    Sie wählte die Rundrufnummer, über die sie sämtliche Mitglieder des Bürgerausschusses erreichte. Einige von ihnen waren jedoch, wie nicht anders zu erwarten, nicht zu Hause. Während Linde ihre Instruktionen gab, trafen Askaargud, der Vorsitzende des Planungsstabs, und der Blue Catherc, der Verlademeister des Raumhafens, ein.
    Askaargud erstattete dem Chef des Kontors einen kurzen Lagebericht und erwähnte auch, daß sie nur eine Verwundete zu beklagen hatten, die mit ein paar Rippenbrüchen noch recht glimpflich davongekommen war.
    „Askaargud, ich muß dich bitten, mir alle deine Leute zur Verteidigung des Kontors zur Verfügung zu stellen", sagte Arger Staball.
    „Schon geschehen", warf der Akone ein. „Ich habe gehört, daß diese fliegenden Quallen auch innerhalb von Gebäuden herumgeschwebt sind."
    „Stimmt", bestätigte Staball. „Wir müssen alle Räume durchkämmen und sie erst einmal von den Biestern säubern. Im freien Gelände können wir ihnen besser beikommen. Es erfolgen ständig Aufrufe an die Bevölkerung, sich in abgesicherte Räumlichkeiten zurückzuziehen. Aber das allein genügt nicht. Catherc! Du mußt aus den vorhandenen Beständen Waffen an die Leute verteilen, aber halte die schwereren Kaliber nach Möglichkeit zurück. Ich möchte nicht, daß sich die Bewohner gegenseitig umbringen. Und geh bei der Verteilung bitte unbürokratisch vor."
    „Dafür werde ich schon sorgen", schaltete sich Linde Heafen ein, die ihren Aufruf an ihre Mitstreiter inzwischen beendet hatte, und gesellte sich zu dem Blue. „Ich werde Catherc bei der Verteilung behilflich sein und die Leute instruieren."
    „O du Schreck!" entfuhr es dem Verlademeister, als er sich mit der Bürgersprecherin konfrontiert sah.
    „Wir werden schon miteinander auskommen", versicherte ihm Linde giftig. Sie ergriff den Blue unter dem Arm und führte den Widerstrebenden zur Tür. Bevor sie Staballs Büro verließ, wandte sie sich noch einmal um und rief ihm zu: „Ich hasse es, anonym belästigt zu werden. Und ich werde mich dagegen zu wehren wissen."
    „Was hat sie denn?" wunderte sich Arger Staball und sah Askaargud fragend an. Aber der Akone konnte ihm auch keine Antwort geben.
    Sie hatten auch keine Zeit, dieses Thema weiter zu erörtern, denn aus dem Wohnbezirk C17-Nord kam die Meldung, daß dort praktisch alle Wohneinheiten von den fliegenden Quallengeschöpfen verseucht waren.
    Arger Staball ordnete die Evakuierung an.
    „Schade, daß Gwen Corlin nicht hier ist", sagte Askaargud bedauernd. „Der Wilderer könnte uns bestimmt wertvolle Ratschläge für die Jagd auf diese lästigen Biester geben."
     
    *
     
    Tausend Kilometer südlich des Handelskontors, praktisch am anderen Ende des Kontinents Tobal, stand der „Wilderer" vor den Trümmern seiner bescheidenen Überlebenskuppel. Er befand sich in einer ziemlich verzweifelten Lage, denn er hatte nicht viel von seiner Ausrüstung retten können. Ein paar Atemfilter, eine Pillenschachtel mit Konzentratnahrung, einen Jagdstrahler und ein halbes Dutzend Rettungsraketen. Drei davon hatte er bereits abgefeuert, doch ohne Erfolg. Niemand war auf ihn aufmerksam geworden. Er war nun auf sich allein gestellt.
    Der Tag ging seinem Ende zu, und die Nacht würde nicht lange auf sich warten lassen.
    Als er heute morgen aus der Kuppel getreten war und die Landschaft völlig verändert vorgefunden hatte, da glaubte er im ersten Moment zu träumen und im zweiten, den Verstand verloren zu haben.
    Keine fünfzig Meter vor ihm türmte sich ein gewaltiges Gebirge einer grauweißen Masse auf. Sie hatte den Dschungel unter sich begraben, und an ihren Ausläufern lagen geknickte Bäume, der Kadaver eines erschlagenen Tieres ragte halb unter ihr hervor.
    Nach einiger Zeit erholte sich Gwen Corlin von seiner Überraschung und ging näher an das riesige Gebilde heran. Er stellte fest, daß sich die Masse an manchen Stellen bewegte, als rege sich darin eingeschlossenes Leben.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher