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1021 - Ich jagte den untoten Engel

1021 - Ich jagte den untoten Engel

Titel: 1021 - Ich jagte den untoten Engel
Autoren: Jason Dark
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zurück. Ob ich die Insel noch einmal in meinem Leben betreten würde, stand in den Sternen. Sie war nicht mehr wichtig, sondern jemand anderer.
    Je länger ich darüber nachdachte, um so mehr festigte sich in mir die Überzeugung, daß Jane Collins noch lebte, obwohl sie ihre Kleidung und auch die Waffe abgelegt hatte. Für mich wiesen diese Spuren auch darauf hin, daß sie es sogar freiwillig getan hatte. Leider konnte mich auch diese Vermutung nicht beruhigen…
    ***
    Ölig schimmernd, dünn wie eine Schlange oder wie ein Aal war die Zunge aus dem Mund des Mannes gehuscht und auf Janes Lippen geklatscht. Die Zunge gehörte Doriel, der sich selbst als einen untoten Engel bezeichnet hatte und dem es gelungen war, Jane Collins unter seine Kontrolle zu bekommen.
    Auch Jane mochte ihn. Er hatte sie aus dem Verlies geholt, in dem sie mehr als drei Tage geschmachtet und sich mehr tot als lebendig gefühlt hatte.
    Er war ihr als ein in Nebel gehüllter Totenkopf mit gefüllten Augen erschienen, bevor es dann zu dieser Verwandlung gekommen war und er sich als Mensch zeigte.
    Ein Mensch mit dem Oberkörper eines durchtrainierten Mannes. Dazu mit einem männlichen, einem wilden, beinahe schon animalischen Gesicht, von dem ein erotischer Reiz ausging, dem Jane Collins nicht hatte widerstehen können. Um den Kopf herum wuchsen hellblonde Haare, als sollten sie so etwas wie einen Heiligenschein darstellen.
    Er hatte Jane aus dem Verlies geholt. Er hatte sie im kalten Seewasser baden lassen. Er hatte ihr ein neues Outfit gegeben, ein zwischen hell und dunkelrot schimmerndes Kleid, das Janes nackten Körper wie ein zweite Haut umspannte.
    Sie fühlte sich wohl. Sie gab sich ihm hin, und es kam zu diesem Kuß. Diese lange Zunge, die eher zu einem Reptil paßte, hatte Janes Lippen nicht nur berührt, sie hatte sich sogar daran festgesaugt und übte jetzt einen bestimmten Druck aus, den die Detektivin als ein Signal ansah, dem sie auch folgte.
    Sie stemmte dem Druck nichts entgegen und öffnete den Mund. So schuf sie Platz für die Zunge, die sich in die Mundhöhle hieindrängte, wo sie nicht ruhig blieb und sich zuckend bewegte wie ein langer Wurm.
    Jane Collins stöhnte auf. Die Augen hielt sie jetzt geschlossen. Keinen Moment lang dachte sie daran, was sich da in ihren Mund hineingewühlt hatte und ihn durchforschte wie ein Sensor. Die Frau stand voll und ganz unter dem Bann dieser anderen Gestalt, die zwar menschlich aussah, aber mehr als das war.
    Sie gab dem Druck nach. Sank dabei leicht zurück und hob zugleich ihre Hände an, die sich um die Hüften der Person legten, die auf den Namen Doriel hörte.
    Ein kaum menschlicher Name. Oder nur äußerst selten, aber passend für einen Engel, auch wenn dieser nicht den üblichen menschlichen Vorstellungen entsprach.
    Unter den Fingern spürte Jane Dorffels Muskeln. Sie erforschte den durchtrainierten Körper und war innerlich begeistert davon. Welch ein Mann! Welch ein wilder Mensch, der sie immer weiter zurückschob, so daß sie dem schmalen Bett der Kajüte entgegensank. Sie spürte die Matratze unter ihrem Rücken, dann legte sich der schwere Körper auf sie, aber er war plötzlich federleicht geworden. Doriel verstand es, mit einer Frau zu spielen. Er war ein Verführer, und er benutzte nur seine aalartige Zunge.
    Dabei ging er sensibel auf Jane Collins ein und schien zu spüren, daß er ihr einen Teil der Luft raubte, denn er zog seine Zunge wieder zurück.
    Janes Mund war leer. In den ersten Sekunden merkte sie es nicht, sie war zu sehr in diesen Zustand hineingeflossen, den sie sich nicht erklären konnte.
    Sie lag da wie ein Opfer. Neben ihr bewegtes sich das Bett. Es war für sie der Anlaß, die Augen zu öffnen. Ihr Blick fiel sofort auf Doriel, der vor ihr kniete, die Beine zu beiden Seiten ihres Körpers, die Hände in die Hüften gestützt.
    So schaute er auf sie nieder mit seinem männlichen Gesicht, in dem sich selbst die Wangen zu Muskeln zusammengezogen hatten. Dazu gehörte auch die breite Stirn und natürlich die ungewöhnlichen Augen, die so seltsam hell aussahen, als wären die Pupillen noch nachträglich geschliffen worden.
    Jane hörte sich atmen. Sie war erregt. Ein Schauer nach dem anderen rann über ihre Haut, und ihr Blick saugte sich an Doriels Mund fest.
    Er stand leicht offen. Zwischen den Lippen schimmerten die gelblichen Zähne, aber es existierte auch eine Lücke, in die sie hineinschauen konnte.
    Dort tanzte die Zunge. Sie zuckte von einer Seite
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