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1021 - Ich jagte den untoten Engel

1021 - Ich jagte den untoten Engel

Titel: 1021 - Ich jagte den untoten Engel
Autoren: Jason Dark
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zur anderen. Sie war einfach nicht ruhigzustellen, und ihre Spitze war wieder ein feuchtes, zuckendes Etwas, wie ein Muskel, der irgendwelche Flüssigkeiten durch das Gesicht pumpen wollte.
    Sehr langsam verzog sich Janes Mund zu einem breiten Lächeln. Sie verspürte den dringenden Wunsch, etwas sagen zu müssen, und sie hielt ihn auch nicht zurück. »Du bist so stark«, flüsterte sie. »Du bist einmalig.«
    »Ich weiß«, erwiderte Doriel.
    »So kann kein Mensch sein.«
    »Stimmt.« Er lachte und bewegte dabei seinen Kopf. »Was sind schon Menschen gegen mich, einen untoten Engel. Einen, den man begraben hat, weil man sich vor ihm fürchtete. Aber man wußte nicht, was tatsächlich in mir steckte, und das war gut, sehr gut sogar. Du hast es gespürt, Jane.«
    »Ja, habe ich. Aber war das alles?« Sie schnurrte wie eine zufriedene Katze, strich über ihren Körper hinweg und lockte Doriel mit den Augen.
    »Nein, meine Liebe, du wirst mehr bekommen, denn ich möchte, daß du so wirst wie ich.«
    »Wie denn?«
    »Warte es ab.«
    »Ja, aber nicht lange. Ich will dich so schnell wie möglich. Weißt du eigentlich, wie ich heiße?«
    »Ist das wichtig?«
    »Für mich schon. Ich bin Jane - Jane Collins. Jetzt kennst du endlich meinen Namen.« Sie verdrehte die Augen und blickte dabei zur Kabinendecke. »Jane und Doriel. Hört sich doch gut an, wie?«
    »Wenn du es meinst, widerspreche ich nicht.« Er beugte sich vor und über Jane. Dabei zuckte abermals die dunkle und lange Zunge aus dem Mund. Für einen Moment tanzte sie über Janes Gesicht.
    Doriel hielt seinen Mund weit offen, und sein Gesicht war deshalb verzerrt. Es sah aus wie das eines Tieres und konnte eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Katze nicht verleugnen.
    Es machte Jane nichts aus. Sie war nicht mehr die Jane Collins wie noch vor einer Woche. Wieder hob sie die Arme an, um Doriels Körper zu umschlingen. Diesmal strichen ihre Hände über seinen Rücken. Auch dort tastete sie jede Stelle so gut wie möglich ab. Sie freute sich über die Straffheit seiner Muskeln und der Haut, die sich glatt und seidig anfühlte.
    Sie liebte diesen Fremden. Diese Kreatur, deren Zunge jetzt dicht über ihrem Gesicht tanzte, sie aber noch nicht berührte. Janes Sinne waren durch die Erregung geschärft. So konnte sie den anderen nicht nur sehen, sondern auch riechen.
    Doriels Körper - oder war es die Zunge? - gab einen bestimmten Geruch ab. Nicht menschlich, nein, er war scharf und erinnerte mehr an die Ausdünstung eines Tiers. Was Jane nicht anwiderte. Sie nahm ihn sogar auf, sie wollte ihn intensiv erleben.
    Das Tier und ich! dachte sie. Ich und das Tier! Welch eine Verbindung. Sie hätte jubeln können, was sie nicht tat. Statt dessen richtete sie ihren Blick auf die Zunge, deren Spitze noch immer über ihrem Gesicht tanzte, sich dann aber zuckend und blitzschnell senkte, so daß sie federleicht über ihre Gesichtshaut glitt und den Mund an seinen Seiten umtanzte.
    Eine Berührung, die Jane Collins abermals erschaudern ließ. Sie genoß dieses Gefühl, als die lange Zunge über ihr Gesicht streichelte und es liebkoste.
    Sein Gesicht blieb immer über ihr.
    Ausgeprägt. Mit starker Stirn, mit muskulösen Wangen, wie sie es bei einem normalen Menschen noch nie erlebt hatte.
    Hinzu kam die Farbe der Haut, die eigentlich nicht blaß war, obwohl sie so wirkte. Drei Farbnuancen vereinigten sich darin. Ein fahles Grau, ein ebenso fahles Weiß und ein dunklerer Farbton, der einen Stich ins Violette bekommen hatte. Die Lippen wirkten dunkel, als wären sie mit einer entsprechenden Flüssigkeit gefüllt worden.
    Die lange Zunge bewegte sich weiter und verwöhnte die Frau. Jane spürte sie überall im Gesicht, aber immer nur für einen Moment, dann zuckte sie zurück, um sie einen Augenblick später an einer anderen Stelle zu liebkosen.
    Die Stirn, die Wangen, die Nase, die Lippen, und sie wühlte sich auch für kurze Zeit in die Ohren hinein, bevor sie sich wieder zurückzog und nach einer neuen Stelle suchte.
    Diesmal war es die sensible Halshaut, die sie unter ihre Kontrolle bekam.
    Jane erlebte völlig neue Gefühle. Sie konnte während dieser Liebkosungen einfach nicht ruhig bleiben. Außerdem wußte sie, daß es erst das Vorspiel zu weiteren, wunderschönen Dingen war, die mit ihr geschehen sollten.
    Doriel bezeichnete sich selbst als Engel. Sein Name deutete auf das männliche Geschlecht hin, aber Jane konnte sich vorstellen, daß er an einer gewissen Stelle anders aussah
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