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1021 - Ich jagte den untoten Engel

1021 - Ich jagte den untoten Engel

Titel: 1021 - Ich jagte den untoten Engel
Autoren: Jason Dark
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Aber es zielte nicht mehr waagerecht, sondern war zu Boden gesunken, wo sein anderes Ende jetzt lag und einige Schlangenlinien bildete, die brennend über den Boden hinwegzuckten und noch immer brannten.
    Die lange Zungenschnur verkleinerte sich zusehends, und Doriel sah keine Chance, dies zu verhindern. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Zunge auch seinen Mund erreicht hatte, um das blaue Feuer dann in seinen Leib zu schicken.
    Ich schaute zu.
    Jane tat es ebenfalls. Sie bewegte sich nicht, aber sie litt. Laute des Jammers drangen über ihre Lippen. Sie wußte wahrscheinlich, was passierte, aber sie konnte es nicht stoppen.
    Doriel versuchte es.
    Obwohl nicht viel Platz war, bewegte er sich hektisch. Er drehte den Kopf. Er schleuderte ihn mal nach rechts, dann wieder nach links und seine Zunge verkürzte sich dabei immer mehr. Sie berührte auch nicht mehr den Boden. Bei jeder Bewegung schwang sie über ihn hinweg wie eine Peitsche, an der es zischte.
    Ich brauchte nicht einzugreifen. Liliths Bestrafung würde reichen.
    Er brüllte markerschütternd auf, als das blaue Feuerlicht seinen Mund erreichte. Vielleicht hatte es die Lippen verbrannt, aber es blieb dort auch nicht. Doriel besaß keine Zunge und damit auch keine Waffe mehr. Aber das tödliche Licht ließ sich trotzdem nicht stoppen. Es drang immer tiefer in seinen Rachen hinein, und von dort aus würde es weiterwandern.
    Weiterbrennen innerhalb des Körpers. Dort zu einer Fackel werden und ihm die Kraft nehmen.
    Er schüttelte sich. Er brach plötzlich in die Knie, und dann veränderte sich sein Aussehen.
    Plötzlich verschwand das Menschliche. Seine Urgestalt, die er schon zu Beginn der Zeiten gehabt hatte, wurde wieder nach vorn geschoben. Sie war nie vergessen worden, bei allen Kreaturen der Finsternis nicht. Diese Wesen hatten sich nur gut anpassen und dementsprechend auch ihr menschliches Aussehen tarnen können.
    Ich war gespannt darauf, wie er in seiner tatsächlichen Gestalt aussah. Die Zunge hatte mich schon an die eines Reptils erinnert, und so war es dann auch.
    Als er auf dem Boden lag und sich dabei mehrmals auf der Stelle um die eigene Achse gedreht hatte, da fand der Austausch der beiden Körper statt. Die menschliche Tünche zog sich zurück. Die nackte Haut des Oberkörpers verlor alles, was sie bisher ausgemacht hatte, und ein Panzer aus Schuppen bildete sich im Nu.
    Alles ging sehr schnell. Es lief in einem wahren Sturm ab und nahm ständig an Dichte und Intensität zu. War das häßliche, krokodilähnliche Maul bisher nur ein Schatten oder eine Andeutung gewesen, so veränderte es sich rasend schnell.
    Das schuppige Maul mit weißen hervortretenden Glotzaugen versehen, wurde sichtbar. Die Arme hatte sich in kurze Stümpfe mit langen Krallen verwandelt. Die Hose riß, auch hier entstanden kurze Schuppenbeine, die durch die Luft zuckten, weil die Kreatur auf dem Rücken lag, als wäre sie hilflos.
    Lilith starrte sie an und lächelte. Sie hatte gewonnen. Deshalb genoß sie ihren Sieg.
    Auch ich wollte hinblicken, mußte mich aber zusammenreißen, denn Jane war wichtiger.
    Sie litt. Sie machte viel durch. Jane erlebte die Verwandlung ihres Herrn und Meisters auf einer anderen Ebene mit. Sie stöhnte schrecklich auf. Ich wußte nicht, welches Gift ihr dieser verfluchte Dämon infiltriert hatte, zumindest hatte er sie auf seine Seite gezogen, und dieses dämonische Gift mußte sie verlassen.
    Ich nahm das Kreuz.
    Jane sah aus, als wollte sie gegen die Decke springen, als sie meinen Talisman zwischen ihren Händen spürte. Sie war nur ein Bündel aus Angst. Sie war ohne Hoffnung gewesen, bis zu dem Zeitpunkt, als sie das Kreuz anfaßte.
    Es strahlte auf.
    Jane hielt es fest. Zwischen ihren Händen breitete sich das reine, wunderbare und herrliche Licht aus, das gegen die finsteren und mächtigen Schatten des Bösen ankämpfte.
    Jane erlebte die Erlösung.
    Und zugleich durchlitt die Kreatur der Finsternis ihre endgültige Vernichtung.
    Sie brüllte. Sie trampelte. Ein Reptil in menschlicher Größe wurde durch das feurige Licht der Hexe vernichtet, das noch immer durch den Körper raste.
    Dem normalen Tod hatte Doriel widerstanden. Hier mußte er seinen Tribut zahlen.
    Das Licht zerriß ihn. Sein Körper wurde förmlich auseinandergepeitscht. Nichts hielt mehr. Das Licht zerstörte ihn restlos. Es brannte ihn in seinem kalten Feuer aus, und es fraß auch die letzten Reste, so daß von Doriel, dem untoten Engel, nichts
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