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1021 - Der unsichtbare Gegner

Titel: 1021 - Der unsichtbare Gegner
Autoren: Unbekannt
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Seitenfenster zu öffnen und zu horchen, um herauszufinden, wo der Haluter war. Der Lärm verriet es ihm deutlich.
    Egk hatte sich eine neue Waffe besorgt, einen Hochleistungsblaster mit einer Reichweite von mehr als einem Kilometer. Nachteilig war, daß die Waffe über keine Infrarotzieleinrichtung verfügte. Damit wäre es leichter für ihn gewesen, Icho im freien Gelände aufzuspüren. So war er auf seine Sinne angewiesen und konnte keine technischen Hilfsmittel nutzen.
    Egk war sich klar darüber, daß er nur wenig Zeit hatte. Die Art des Ausbruchs aus der Klinik ließ keinen Zweifel daran, daß der Haluter gegen den Willen der Ärzte und seiner Bewacher gehandelt hatte. Das bedeutete, daß Egk schon bald nicht mehr der einzige Verfolger sein würde.
    Er gedachte, seinen Vorsprung zu nutzen.
    Als Icho Tolot wenig später unter ihm auftauchte, schoß er, und nur einem Zufall war es zu verdanken, daß er sein Ziel verfehlte.
    Danach aber begann die eigentliche Jagd.
    Gernon Egk merkte schnell, daß der Riese in dem roten Anzug sich plötzlich anders verhielt, daß er nicht mehr geradeaus stürmte, ohne Rücksicht auf Hindernisse zu nehmen, sondern daß er Haken schlug und damit auf den Angriff reagierte.
    Er lachte zufrieden.
    Das Duell versprach interessant zu werden.
    „Genau das hafte ich gehofft", sagte Egk leise, als er den Haluter in einem Wald verschwinden sah. „Zeige mir, was du kannst. Es wird dir nichts nützen, aber ich habe meinen Spaß."
    Er kam nicht auf den Gedanken, daß er bei diesem Kampf auch unterliegen konnte.
    Allzu groß schien seine Überlegenheit zu sein. Er flog in einem Gleiter in etwa einhundert Metern Höhe. Unerreichbar, wie er meinte, für den Haluter. In seinen Händen lag ein Energiestrahler, mit dem er seinem Gegner weit überlegen war. Icho Tolot hatte nichts als seine bloßen Hände.
    Wie hätte er da Chancen gegen ihn haben sollen?
    Gernon Egk blickte zur Klinik zurück. Dort war noch alles ruhig. Bis jetzt war er der einzige, der die Verfolgung aufgenommen hatte.
    Er ließ den Gleiter bewegungslos in der Luft schweben und schaltete auch seine Beleuchtung aus. Dann beugte er sich seitlich aus dem Fenster und blickte nach unten.
    Schwarz und undurchdringlich, so schien es, lag der Wald unter ihm, in dem sich Icho Tolot versteckte.
    Egk nahm die Bordapotheke und warf sie aus dem Fenster.
    Es krachte laut, als sie das Geäst der Bäume durchbrach, doch mit einem derartigen Angriff konnte er Icho Tolot nicht erschrecken. Der Haluter verhielt sich ruhig.
     
    8.
     
    Icho Tolot wußte, daß er den Kampf um sein Ich verloren hatte.
    Jetzt war er kaum mehr als ein Beobachter, der sich irgendwo am Rand seines eigenen Geistes bewegte.
    Er spürte, daß die fremde Macht irritiert war, weil er so lange Widerstand geleistet hatte und weil er nach wie vor Herr über das Planhirn war. Zugleich zeigte sie sich zufrieden darüber, daß es ihr gelungen war, die letzten Reste seines Ichs aus dem Ordinärhirn zu vertreiben.
    Obwohl der Haluter nicht mehr Herr seiner selbst war, wußte er, daß eine tödliche Gefahr über ihm lauerte, und er überlegte, was er gegen sie tun konnte. Sein Überlebenswille war keineswegs eingeschränkt, sondern wurde durch die außerirdische Macht sogar noch verstärkt. Diese wollte ihren neugewonnenen Diener nicht sogleich wieder verlieren.
    Icho schlich durch das Unterholz des Waldes. Er lauschte mit allen Sinnen nach oben.
    Er zweifelte nicht daran, daß er es mit dem gleichen Mann zu tun hatte, der schon zweimal auf ihn geschossen und ihn verfehlt hatte. Er vermutete, daß er es mit jemandem zu tun hatte, der unter seinem Amoklauf gelitten hatte und der sich nun rächen wollte.
    Dafür hatte Icho sogar Verständnis. Er war jedoch nicht bereit, sich zu opfern.
    Wenn ihn jemand angriff, mußte er damit rechnen, daß er zurückschlug.
    Ein Gegenstand stürzte aus dem Gleiter ins Geäst der Bäume und fiel krachend herab.
    Er prallte keine zwei Meter neben dem Haluter auf den Boden.
    Icho trat lautlos zur Seite, ergriff den Kasten und hielt ihn abwägend in den Händen.
    Dann eilte er einige Schritte weiter, bis sich die Bäume lichteten. Er sah den Gleiter, der etwa einhundert Meter über ihm schwebte. Die Maschine hob sich schwach gegen den dunklen Himmel ab.
    Icho beugte sich zurück und schleuderte den Kasten in die Höhe. Er hatte jedoch nicht gut genug gezielt. Das Geschoß flog etwa zwei Meter an dem Gleiter vorbei und fiel weit von ihm entfernt wieder in
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